Bürbach/Kaan-Marienborn. Ganzer Bezirk Siegen-Ost bei Kita-Betreuungsplätzen unterversorgt. Die Stadt hat aber mehrere Grundstücke im Auge: In Kaan-Marienborn und Bürbach

Für eine neue Kita ist im neuen Wohngebiet kein Platz. Die Wohnstättengenossenschaft Siegen (WGSeG) plant 130 Wohneinheiten auf einer Brache entlang der Straße „Am Galgenberg“. Das Gelände ist nicht allzu groß; es geht um Nachverdichtung im Siedlungsgebiet, Aufwertung untergenutzter Flächen. Gleichzeitig ist der gesamte Bezirk Siegen-Ost nicht gerade im Fokus beim Kita-Bau, wie es Sozialdezernent Andree Schmidt formuliert. Da böte sich das neue Quartier eigentlich an, finden jedenfalls die Grünen. „Aber es scheint vom Platz hier nicht integrierbar zu sein“, so Schmidt nach Rücksprache auch mit der WGSeG.

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Die Fraktion begrüßte in ihrem Antrag das Wohnquartier ausdrücklich, gerade angesichts der weiter angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt allgemein und dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum besonders. Die Wohnstättengenossenschaft plant, dass ein Viertel der 130 Einheiten geförderter Wohnraum ist. Weder in Kaan-Marienborn, in Bürbach oder im Bereich Hain seien aber neue Kindertagesstätten geplant, so die Grünen - die Unterversorgung an Betreuungsplätzen werde sich durch neue Wohnungen vermutlich noch verschärfen, da mehr Nachfrage entstehe.

Kitas werden immer größer und brauchen Platz - den hat das neue Wohnquartier in Siegen nicht

Grundsätzlich bestätigt Andree Schmidt diese Einschätzung - aber eine neue Kita werde es hier eben wohl eher nicht geben. Die würden angesichts des Bedarfs heute für vier bis fünf Gruppen errichtet, bräuchten entsprechend viel Platz. Nicht nur im Gebäude selbst: Auch die Verkehrswege seien zu berücksichtigen, bei Einrichtungen dieser Größenordnung sei mit 80 Fahrzeugen zu rechnen, die irgendwie anfahren und halten müssen.

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Die Stadt Siegen habe aber in Sachen Kita-Bau im Bezirk Ost andere Eisen im Feuer, berichtet Schmidt: Die ehemalige Kita Am Nochen etwa, die der Evangelischen Kirche gehört. Hier gebe es Interessenten, die das Grundstück kaufen, eine Kita bauen und an die Stadt vermieten würden. Ferner ein Grundstück im Bereich alter Friedhof am Blumertsfeld, oberhalb der Weißtalhalle. Und, ebenfalls Kaan-Marienborn, ein Gelände an der Straße Ober dem Feldgarten. Und auch am Bürbacher Giersberg, unterhalb des Dornseifer-Supermarkts, sehe die Verwaltung eine weitere Kita-Fläche vor. Nicht auf jeder dieser Flächen werde wohl tatsächlich eine Kita gebaut, so Schmidt. Es brauche erfahrungsgemäß mehrere Optionen, damit schließlich eine oder mehrere davon Realität würden.