Siegen-Wittgenstein. Wilnsdorf hat die Grundschule mit den vollsten Klassen, Burbach die größte Grundschule im Kreis. Am schlechtesten versorgt ist Büschergrund.

An 41 von 51 Grundschulen im Kreis Siegen-Wittgenstein fehlen Lehrkräfte. Das hat die Landesregierung jetzt auf eine Anfrage der FDP-Fraktion geantwortet. Zugrunde gelegt wurden Daten vom 1. Dezember 2022. Im Jahr zuvor sah die Situation etwas entspannter aus. Da hatten immerhin noch 16 Grundschulen im Kreisgebiet genügend Lehrerinnen und Lehrer.

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Am schlechtesten versorgt war im vorigen Schuljahr demnach die Grundschule Büschergrund in der Stadt Freudenberg. Gerade einmal 67,72 Prozent der Stellen waren besetzt, rechnerisch an Bord waren 5,15 statt der benötigten 7,61 Lehrkräfte, das sind 67,72 Prozent. Zu weniger als 80 Prozent besetzt waren auch die Kollegien der Grundschule im Odeborntal in Bad Berleburg, die Grundschule Hickengrund in den Burbacher Ortsteilen Holzhausen und Niederdresselndorf und die Kopernikus-Grundschule in Neunkirchen. Zumindest rechnerisch optimal besetzt mit mehr als 100 Prozent des Bedarfs waren die Grundschule Oberfischbach in Freudenberg, die Eichen-Littfelder Adolf-Wurmbach-Grundschule und die Buschhüttener Bodelschwingh-Grundschule in Kreuztal, die Diesterwegschule, die Nordschule und die Hammerhütter Schule in Siegen sowie die Grundschule Wilgersdorf in Wilnsdorf.

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Berechnet wird der Lehrkräftebedarf nach der Schülerzahl, hinzu kommen Stellen für die individuelle Förderung, für Inklusion, Integration und den offenen Ganztag. „Grundsätzlich bedeutet eine gegenüber dem sich rechnerisch ergebenden Stellenbedarf zu geringe Personalausstattung oder Gesamtquote an einzelnen Schulen nicht automatisch, dass der Unterrichtsbedarf dieser Schule nicht gedeckt werden kann“, heißt es in der Antwort. Es könne auch sein, dass zum Stichtag 1. Dezember noch Neueinstellungen, Pensionierungen, Beginn oder Beendigung von Erziehungsurlaub, Elternzeit oder Altersteilzeit oder Beurlaubungen bearbeitet wurden, die noch nicht berücksichtigt werden konnten. Entlastung komme auch durch die „Vertretungsreserve“, Lehrkräfte für den herkunftssprachlichen Unterricht oder Schulpsychologinnen und Schulpsychologen zustande. „Obwohl dieses Personal nicht bei der Personalausstattung der einzelnen Schule verbucht wurde, verbessert es deren Personalsituation.“

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„Deutlich“ unterscheiden sich die Klassengrößen an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen, räumt die Landesregierung ein. In Ballungsgebieten starteten die Klassen bereits voll ins Schuljahr, Ursache seien geburtenstarke Jahrgänge und Zuwanderung. Auch im weiteren Verlauf der Grundschulzeit würden sich Klassen mit Wiederholern oder zugezogenen Kindern füllen. Kreisweit am vollsten war im vorigen Jahr die Grundschule Wilnsdorf mit durchschnittlich 27,1 Kindern je Klasse, am entspanntesten ging es in der Siegener Obenstruthschule mit durchschnittlich 18,7 KIndern zu. Grundschulklassen in NRW müssen mindestens 15 und dürfen höchstens 29 Kinder haben.

Größte Grundschule im Kreis war die Grundschule Burbach; dort waren im letzten Schuljahr 370 Kinder angemeldet, die sich auf 16 Klassen verteilten. Die kleinste Grundschule im Kreis ist die vierklassige Wilgersdorfer Grundschule in der Gemeinde Wilnsdorf mit 93 Kindern. Mindestgröße für eine selbstständige Grundschule sind 92 Schülerinnen und Schüler.

Der Blick auf die Städte und Gemeinden im Siegerland:

Burbach: Die Gemeinde hat Grundschulen in Burbach und im Hickengrund mit den Standorten Niederdresseldorf und Holzhausen. . Die durchschnittlichen Klassenstärken betragen 23,1 (Burbach) und 26,2 (Hickengrund). Burbach hat 370, Hickengrund 236 Schülerinnen und Schüler. Die Lehrerversorgung lag bei 76,28 Prozent (Hickengrund) und 92,18 Prozent (Burbach).

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Freudenberg: Die Stadt betreibt vier Grundschulen in Alchen, Büschergrund, Am Alten Flecken und Oberfischbach. Die durchschnittlichen Klassenstärken liegen zwischen 18,9 (Alchen) und 24,1 (Alter Flecken und Oberfischbach). Büschergrund ist mit 115 Kindern die kleinste, Am Alten Flecken mit 217 Kindern die größte Grundschule der Stadt. Die Lehrerversorgung lag zwischen 67,72 Prozent (Büschergrund) und 101,78 Prozent (Oberfischbach).

Hilchenbach: Die Stadt betreibt zwei Grundschulen: die Stahlberg-Grundschule in Müsen und die Florenburgschule in Hilchenbach, außerdem gibt es die von einer gemeinnützigen GmbH geführte b school in Allenbach. Die durchschnittlichen Klassenstärken liegen zwischen 21,6 (Florenburg) und 26,2 (Stahlberg). Mit 238 Kindern (Florenburg) und 236 (Müsen) sind die beiden städtischen Grundschulen fast gleich groß, die b school wird von 95 KIndern besucht. Die Lehrerversorgung betrug 93,97 Prozent in Hilchenbach und 94,67 Prozent in Müsen .

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Kreuztal: Die Stadt betreibt sechs in Eichen/Littfeld, Fellinghausen, Kredenbach, Buschhütten, An Dreslers Park sowie die katholische Bekenntnisgrundschule St. Martin auf dem Dörnberg. Die durchschnittlichen Klassenstärken liegen zwischen 21,0 (St.Martin) und 25,8 (Fellinghausen). Mir 313 Kindern ist die Adolf-Wurmbach-Grundschule die größte, die Bodelschwingh-Grundschule mit 116 Kindern die kleinste Grundschule in der Stadt. Die Lehrerversorgung lag zwischen 86,57 Prozent (Fellinghausen) und 101,81 Prozent (Dreslers Park).

Netphen hat vier Grundschulen im Dreisbachtal (Dreis-Tiefenbach und Eckmannshausen), Netphen (Nieder- und Obernetphen), Deuz und Hainchen. Die durchschnittlichen Klassenstärken liegen zwischen 21,7 (Hainchen) und 24,8 (Netphen). Hainchen ist mit 130 Kindern die kleinste, Netphen mit 322 Kindern die größte Grundschule der Stadt. Die Lehrerversorgung lag zwischen 87,44 Prozent (Deuz) und 99,88 Prozent (Hainchen).

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Neunkirchen hat nur noch die Kopernikus-Grundschule mit 312 Schülerinnen und Schülern und durchschnittlich 24.0 Kindern je Klasse. Die Lehrerversorgung liegt bei 77,68 Prozent.

Siegen: Die Stadt betreibt 17 Grundschulen. Die durchschnittlichen Klassenstärken liegen zwischen 18,7 (Obenstruthschule) und 26,2 (Geisweider Schule). Die Nordschule ist mit 102 Kindern die kleinste, Eiserfeld mit 340 Kindern die größte Grundschule der Stadt. Die Lehrerversorgung lag zwischen 82,05 Prozent (Sonnenhangschule) und 106,37 Prozent (Diesterwegschule). Die neue Grundschule An der Weiß des Christlichen Schulvereins hatte 2022 194 Schülerinnen und Schüler in sieben Klassen, durchschnittlich 23,6 je Klasse.

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Wilnsdorf hat vier Grundschulen in Wilnsdorf, Niederdielfen, Wilgersdorf und die katholische Bekenntnisgrundschule in Rudersdorf. In Rudersdorf betreibt außerdem der Christliche Schulverein eine Grundschule. Die durchschnittlichen Klassenstärken liegen zwischen 23,2 (Rudersdorf katholisch) und 27,1 (Wiilnsdorf). Wilgersdorf ist mit 93 Kindern die kleinste, Wilnsdorf mit 244 Kindern die größte Grundschule der Gemeinde. Die Lehrerversorgung lag zwischen 89,6 Prozent (Wilgersdorf) und 104,72 Prozent (Niederdielfen).

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