Siegen. Beim Mobilitätstag in Siegen drehte sich alles um das Thema Rad. Die Besucher konnten mehrere Aktionen ausprobieren und bekamen Tipps.

Was hat ein Ei mit sicherem Radfahren zu tun? Eine ganze Menge – das meint zumindest Uwe Limper, Inhaber des Hilchenbacher Radladens. Mit Hilfe eines kleinen Experimentes an seinem Infostand auf dem Mobilitätstag in Siegen versucht er, „Helmmuffel“ davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, einen Helm zu tragen: „Wenn man ein Ei auf den Boden wirft, geht es kaputt“, sagt er. Ohne Helm trage auch der Kopf bei einem harten Aufprall mitunter schwere Schäden davon. Seine Ehefrau Brigitte Limper legt ein Ei behutsam in einen „Minihelm“. Als es jetzt auf den Boden fällt, bleibt es heil – eine kleine Demonstration mit großer Wirkung.

Anlass

Sicher auf dem Fahrrad unterwegs zu sein, ob ohne oder mit Motor, das war einer von vielen Aspekten, die auf dem ersten Mobilitätstag im und vor dem Kreishaus in Siegen behandelt wurden. Ausrichter war der Kreis Siegen-Wittgenstein, genauer gesagt die Stabsstelle für Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Mobilität. Anlass für diese Open-Air-Veranstaltung bei strahlendem Spätsommerwetter war die Europäische Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September.

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„Wir wollen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, was es mit dem Umweltverbund auf sich hat“, sagt Mobilitätsmanager Janis Dinter. Schwerpunktthemen waren Fahrrad, ÖPNV, Fußverkehr und Carsharing. Die Mobilitätswoche gibt es schon seit 20 Jahren und der Kreis ist stets mit verschiedenen Aktivitäten dabei.

Aktionen

In diesem Jahr wurden die Aktionen des Mobilitätstags, dem Auftakt der Woche, an einem Ort gebündelt. Die Stabsstelle konnte verschiedene Partner gewinnen. So stellten die Fachgeschäfte „Extra Rad“ aus Weidenau und „Bicycles and More“ aus Siegen unterschiedliche Lastenräder vor. „Der Markt entwickelt sich rasant“, erläutert Andreas Kaiser, bei der Stabsstelle für Klima und Energie zuständig.

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Gerade in Städten seien Lastenräder konkurrenzfähig. „Man muss keinen Parkplatz suchen und es fallen wenige Unterhaltungs- und Wartungskosten an“, sagt er. Es gibt Räder, die allein für den Transport von Lasten geeignet sind und Ladung bis hundert Kilo befördern können. Mit anderen lassen sich Kinder oder Pakete transportieren – und das mit Motorunterstützung.

Tipps

Der Radsportverein Osthelden aus Kreuztal hatte einen Parcours aufgebaut, wo Besucher mit ihren Rädern ihre Geschicklichkeit testen können. Dirk Schleifenbaum, seines Zeichens ausgebildeter E-Bike-Instruktor, beobachtete die Probanden und gibt Tipps: „Langsam fahren, immer bremsen.“ E-Bike oder Pedelec fahren ist nicht immer ohne Risiko. „Man muss damit üben“, empfiehlt der Fachmann. Kurven fahren, bremsen, anfahren und anhalten – Schleifenbaum erläuterte vor Ort die Grundlagen für eine Tour mit dem Bike.

Andreas Kaiser und Janis Dinter (von links) von der Kreisverwaltung haben den Mobilitätstag mitorganisiert, wo unter anderem Lastenräder vorgestellt werden.
Andreas Kaiser und Janis Dinter (von links) von der Kreisverwaltung haben den Mobilitätstag mitorganisiert, wo unter anderem Lastenräder vorgestellt werden. © Claudia Geimer | Claudia Geimer

Nicht nur das Fahrverhalten wurde unter die Lupe genommen, sondern auch die Vehikel selbst. „Man muss auch sein Rad kennen lernen“, sagt Klaus Irle, Vorsitzender des Vereins. Dank Lastenrädern und E-Bikes sei Fahrradfahren in den vergangenen Jahren sehr populär geworden, gerade auch in Mittelgebirgsregionen wie dem Siegerland. Aber Neulinge würden oft die Gefahren unter-, und ihre Fahrkünste überschätzen. So bietet der RSV Osthelden Kurse an, die die Teilnehmer fit fürs E-Bike machen sollen. Mehr Infos dazu gibt’s auch unter www.rsvosthelden.de.

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Nicht nur der Radsportverein, auch Uwe Limper und sein Team vom Hilchenbacher Radladen nehmen die Räder der Besucher genauer in Augenschein. Bei Bedarf kann nachgebessert werden. „Ein Fahrrad muss auf den Fahrer angepasst sein“, sagt Uwe Limper. Das gelte für den Sattel, für den Lenker und die Griffe. „Sie werden sonst Schmerzen haben und die Lust am Fahren verlieren.“ Die Profis vom Radladen verteilen auch extra ein Faltblatt mit Ratschlägen, wie das Fahrrad winterfest gemacht werden kann. Die Besucher des Mobilitätstags konnten sich auch beraten lassen, was die Fahrtüchtigkeit des Rads angeht. „Signalfarben und Helm tragen und darauf achten, dass ausreichend Strahler am Rad angebracht sind“, so die Empfehlungen.

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