Siegen. Das gab’s in Siegen bisher nicht: Stadt und Deutsche Bahn bauen an vier Bahnhöfen sichere, wettergeschützte Bike-Schließanlagen. So funktionierts
Die Fahrrad-Infrastruktur in der Stadt wird immer weiter ausgebaut. Acht neue „Parkhäuser“ an vier Siegener Bahnhöfen sind nun in Betrieb gegangen: Mit Unterstützung der Deutschen Bahn sind die überdachten, gesicherten Sammelschließanlagen – ein wichtiger Mosaikstein in der Mobilitätswende vor Ort, sagt Jascha Grote, stellvertretender Bahnhofsvorsteher für Siegen.
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Die 400 Fahrradparkplätze wurden im Rahmen der „Bike+Ride-Offensive“ der DB in Siegen errichtet; ein Großteil in eingehausten Sammelschließanlagen, die per App freigeschaltet und bezahlt werden können. Dahinter steht ein Förderprogramm des Bundes; die Bahn unterstützt damit Kommunen, etwa wenn es um geeignete Standorte auf Bahn-eigenen Flächen geht, um Planung, Beschaffung und auch Finanzierung.
Deutsche Bahn will in Siegen den Umstieg vom Fahrrad auf den Zug erleichtern
Die Stadt Siegen hat ein wachsendes Interesse an wettergeschützten, diebstahlsicheren Abstellmöglichkeiten, weil insbesondere der E-Bike-Boom unvermindert anhält und es bislang kaum welche gibt. Gleichzeitig möchte die Bahn es den Reisenden unkompliziert ermöglichen, mit dem Fahrrad zu den Bahnhöfen zu fahren – als Alternative zum eigenen Auto oder auch Bussen. „Ein totaler Mehrwert“, glaubt Bahnhofsmanager Grote, und hofft, dass die Anlagen dabei helfen, dass mehr Menschen mit der Bahn fahren.
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„In Siegen gibt es inzwischen unglaublich viele E-Bikes“, verweist Bürgermeister Steffen Mues bei der Einweihung der Schließanlagen am Siegener Hauptbahnhof am Donnerstag auf die knapp 2 Millionen Fahrräder, die in den vergangenen knapp vier Jahren an den drei Radweg-Zählschleifen gemessen wurden. Damit steige auch das Interesse von Dieben an den hochwertigen Fahrzeugen; die Täter professionalisieren sich. Inzwischen seien Fahrraddiebe zum Beispiel mit nachgemachten Schlüsseln der gängigen Fahrradschlösser unterwegs. In Siegen gebe es natürlich noch die eine oder andere Unannehmlichkeit im Fahrradverkehr, mit immer mehr Radwegen und Angebote wie Reparatur-Stationen „nimmt das Fahrrad in Siegen immer mehr Raum ein“, sagt Mues. „Die Infrastruktur wird immer besser und immer besser angenommen.“
Fahrrad-Stellplatz an vier Siegener Bahnhöfen per App buchen und bezahlen
Ein Stellplatz wird per App gebucht und bezahlt, Nutzer erhalten dann eine PIN, mit dem sie über das Terminal die Schließanlage vor Ort öffnen können. Die Bügelsysteme unterstützen beim Heben der teils deutlich über 20 Kilo schweren E-Bikes. Felix Hammerschmidt, Fahrradbeauftragter der Stadtverwaltung, rät dringend dazu, auch in diesen gesicherten Boxen die Fahrräder anzuschließen. Sonst könnte bei offenem Tor der nächste Fahrradfahrer entscheiden, „dass er mein Fahrrad schöner findet“, sagt er augenzwinkernd. Beim Abholen ist wiederum nur die PIN aus der App erforderlich, um die Anlage zu öffnen.
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Die Preise sind dabei gestaffelt: Ein Tag kostet einen Euro – via App kann nach Bedarf verlängert werden –, außerdem sind monats- und jahresweise Buchungen möglich; je länger, desto günstiger. Die Kontingente sind so aufgeteilt, dass die Hälfte der Plätze für Langzeit- und Kurzzeitparker vorgehalten werden.
Deutsche Bahn unterstützt Städte wie Siegen beim Aufbau der Fahrradparkplätze
Mit der B+R-Offensive wollen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die DB möglichst viele Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen errichten. Das BMWK unterstützt die Kommunen durch Förderungsmittel. Kommunen können sich auf der Website bahnhof.de/bikeandride schnell und unkompliziert für das Programm anmelden, so die Bahn weiter, die dann dabei helfe, geeignete Standorte an den Bahnhöfen zu finden. Sollte es nötig sein, stelle die DB auch auch eigene Flächen mietfrei zur Verfügung und unterstützt bei Planung und Montage der Anlagen.
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Deutschlandweit sind demnach bereits mehr als 16.000 neue Stellplätze an 163 Bahnhöfen entstanden. Die Nachfrage sei weiterhin groß, so die Bahn: Gemeinsam mit Kommunen arbeite man bundesweit an mehr als 750 Projekten, mehr als 50.000 neue Stellplätze seien derzeit in Planung mit dem Ziel, „die klimafreundliche Kombination aus Fahrrad und Bahn noch komfortabler für die Reisenden zu machen“. Infos dazu auch auf bahnhof.de/fahrrad.