Netphen. Der Zeitplan für den Innenstadt-Umbau von Netphen steht: Nach Hufeisenplatz folgt Hufeisenpark – und dann stehen weitere Projekte auf der Agenda.

Die Stadt Netphen beginnt mit der Umsetzung ihres Entwicklungskonzepts. Erster Teilbereich soll die Innenstadt zwischen Sieg und Lahnstraße, Norma-Markt und Rathaus sein. Der Rat wird in seiner Sitzung am Donnerstag, 7. September, diesen Bereich als Stadtumbaugebiet festlegen. Damit bekommt die Stadt zusätzliche Möglichkeiten, ihre Planung durchzusetzen. Insgesamt geht es um eine Investition von 6,5 Millionen Euro, zu der die Stadt einen Landeszuschuss nach dem Städtebauförderungsprogramm in Höhe von 60 Prozent erwartet.

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Das ist der Plan für die Innenstadt

Sechs Vorhaben sollen umgesetzt werden.

Ganz oben auf der Liste steht der Hufeisenplatz, der als Stadtplatz autofreier Treffpunkt werden soll. Er wird begrünt, hat Raum für den Wochenmarkt und für Außengastronomie und bietet Verweilmöglichkeiten. Als ersten Schritt hat die Stadt bereits den halben Platz gesperrt und mit Pflanzen, Spielgerät und Fahrradständer ausgestattet; auch die Eisdiele hat ihren Außenbereich erweitern können. Mit eingeplant wird die Sanierung des Parkhauses über dem Rewe-Markt.

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Fortsetzung des Hufeisenplatzes wird der Hufeisenpark, in den sich die Fläche zwischen Rewe-Markt und dem neu errichteten Quartier Talstraße verwandeln wird. Wo jetzt noch zwei – bereits leer stehende – Wohnhäuser stehen, wird eine baumbestandene Passage zur Sieg führen. Es gibt Sitz- und Liegeflächen, Spiel- und Bewegungsangebote und im Winter einen Weihnachtsmarkt. Zielpunkt ist die neue Siegterrasse am Ufer der Sieg.

Der Neumarkt mit seinen Passagen zur Lahnstraße wird als Keilergasse neu gestaltet. Fassaden und Böden sollen künstlerisch gestaltet werden können, Wände für Graffiti oder Begrünung genutzt werden. „Insbesondere für junge Menschen“ ist dieser Bereich vorgesehen, mit einem Rad-Parcours zum Radfahrenlernen und einer Laufbahn

Die Siegterrasse wird ein Treffpunkt an der Sieg. Es entstehen ein Steg mit Bühne, Sitz- und Liegegelegenheiten. Spielen am Wasser soll möglich sein. Die Verbindung zum Hufeisenpark wird durch einen Fußgängerüberweg über die Bahnhofstraße hergestellt.

Der Rathausparkplatz soll umgestaltet werden, besonders der Übergang zur Talstraße. Auch eine Mobilstation soll dort platziert werden.

Die Talstraße soll bis zur Einmündung in die Bahnhofstraße zur Allee entwickelt werden, auf der Fußgänger und Radfahrer Vorrang haben. Der Autoverkehr soll reduziert werden, es sollen attraktive Fußwege mit Sitzgelegenheiten angelegt werden.

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So sieht der Zeitplan aus

2024: Die Stadt rechnet damit, dass im nächsten Jahr die Städtebauförderung bewilligt wird. 2024 sollen die Vorentwürfe für alle sechs Maßnahmen sowie die Ausführungsplanung für den Hufeisenplatz erstellt werden. Dazu werden zwei Varianten erarbeitet, die in der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt werden sollen. Begonnen werden soll mit dem Umbau des Hufeisenplatzes und der Sanierung des Parkplatzes. Außerdem sollen die beiden Häuser auf dem Gelände des künftigen Hufeisenparks zwischen Tal- und Bahnhofstraße abgerissen werden.

2025 sollen Hufeisenpark und Siegterrasse geplant werden, außerdem wird die Anlegung des Hufeisenparks begonnen.

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2026 wird festgelegt, welches Kostenvolumen des Innenstadt-Projekt insgesamt höchstens hat. Planung geht mit der Keilergasse weiter. Gebaut werden sollen die Keilergasse und die Zufahrt von der Talstraße zum Neumarkt.

In den folgenden Jahren sind die weiteren Maßnahmen an der Reihe. Abgeschlossen werden muss das Projekt 2034 – zehn Jahre nach Beginn. Diese Höchstdauer für ein Städtebauförderungsvorhaben hat das Land festgelegt.

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Das passiert im Rest von Netphen-Mitte

Insgesamt hat das ISEK der Stadt Netphen sechs Teilbereiche: Neben der Innenstadt, mit der nun beginnen wird, sind das die Schulstandorte, das Quartier an der Netphe mit der Georg-Heimann-Halle, der Freizeitpark, Niedernetphen („Kulturquartier St. Peter“) und Obernetphen („Historisches Netphen“). Auch für diese Bereiche werde die Stadt Städtebauförderungsmittel beantragen können, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. „Voraussetzung ist, dass die Umsetzung des ersten Bereichs plangemäß erfolgt.“ Das Gesamt-Kostenvolumen des ISEK ist mit knapp zwölf Millionen Euro angegeben, in denen allerdings Kosten für den Bau neuer Schulen oder neuer Hallen oder Gebäude im Freizeitpark nicht enthalten sind, ebenso wenig die Kosten für eine Sanierung der Georg-Heimann-Halle.

Vorkaufsrecht für Grundschule auf der Haardt

Im Vorgriff auf die Schulstandorte-Maßnahme wird der Rat in der nächsten Woche eine weitere Vorkaufsrechtsatzung beschließen. Diese sichert der Stadt Grundstücke auf der Haardt oberhalb von Gymnasium,Sporthalle und Kindergarten, sobald diese zum Verkauf angeboten werden. Eine weitere Vorkaufsrechtssatzung gilt bereit seit 2013 für das Stadtzentrum. Auf diesem Wege ist die Stadt in den Besitz der ehemaligen Post und der früheren Tagesklinik gekommen.

Die Verwaltung hat den Standort auf der Haardt als eine von sieben Möglichkeiten für einen Neubau der Grundschule Netphen einschließlich vorgeschlagen – wenn es denn nicht bei den beiden Standorten Nieder- und Obernetphen und der Erweiterung in Niedernetphen bleibt. In diesem Fall würde die Kita Pusteblume von der Haardt herunter auf das Gelände der jetzigen Grundschule Niedernetphen geholt. Nicht weiter verfolgt wird die etwas ältere Idee, die Sekundarschule neben dem Gymnasium neu zu bauen und die Grundschule auf den Kreuzberg ziehen zu lassen.

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