Freudenberg. Die 12-jährige Luise aus Freudenberg wurde von zwei Mädchen erstochen, doch einen Prozess wird es nicht geben: Die beiden sind nicht strafmündig.

Im Fall der gewaltsam getöteten Luise aus Freudenberg wird es keine Anklage und keinen Prozess geben. Das meldet die Deutsche Presseagentur (dpa) am Sonntag. Die Ermittlungen stehen demnach unmittelbar vor dem Abschluss.

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Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen hatten unmittelbar nach der Tat vom Wochenende 11./12. März gestanden, die 12-jährige Luise erstochen zu haben. Weil die beiden noch nicht strafmündig sind, werde das Verfahren eingestellt, heißt es mit Verweis auf Angaben der Staatsanwaltschaft Siegen. Die zwei mutmaßlichen Täterinnen werden vom Jugendamt betreut. „Die tatverdächtigen Mädchen befinden sich nach wie vor in therapeutischen Einrichtungen“, wird eine Sprecherin des Kreises Siegen-Wittgenstein zitiert. Die Mädchen bekämen Schulunterricht, gingen derzeit aber nicht in eine reguläre Schule.

Nach dem Fall Luise: Kinder- und Jugendlichkriminalität sollen besser erforscht werden

Die nordrhein-westfälische Landesregierung will Gewalttaten unter Kindern und Jugendlichen stärker in den Fokus nehmen. „Es ist unsere Verantwortung als Gesellschaft, dass unsere Kinder in einer sicheren Umgebung aufwachsen können“, mahnte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Er verwies darauf, dass es an den Schulen mehr Angebote etwa durch Schulpsychologen oder Sozialarbeiter gebe. Die Landesregierung habe den Schulen außerdem aktualisierte Handlungsempfehlungen für verschiedene Krisenfälle zur Verfügung gestellt.

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Oft spielen Mobbing und die Sozialen Netzwerke eine große Rolle bei Gewalt unter Kindern und Jugendlichen. Die Landesregierung bringt laut dpa im Moment eine Studie auf den Weg, um die Ursachen und die Mechanismen von Kinder- und Jugendkriminalität besser zu verstehen. Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird nach dem Sommer mit den sogenannten Präventionskonferenzen außerdem ein neues Format starten, um das Thema in den Kommunen intensiv in den Blick zu nehmen, wie Landrat Andreas Müller im Gespräch mit dieser Zeitung erläuterte.

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