Koblenz/Freudenberg. . Zwölf- und 13-Jährige sollen ein Mädchen (12) bei Freudenberg erstochen haben. Wegen des Alters von Täter und Opfer bleiben viele Fragen offen.
- Getötete ZwölfJährige war am Sonntag in einem Waldstück gefunden worden
- Der Tatverdacht richtet sich gegen zwei zwölf und 13 Jahre alte Mädchen
- Sie sollen das Opfer mit einem Messer erstochen haben
- Polizei und Staatsanwaltschaft gaben am Dienstag eine Pressekonferenz zu dem Fall
- Auch danach sind viele Fragen offen und werden es auch bleiben
Hier können Sie die Pressekonferenz nachlesen:
14.10 Uhr: "Wir legen diesen Fall jetzt in die Hände der Jugendbehörden", sagt Mario Mannweiler, Leitender Oberstaatsanwalt. Für sie fange die eigentliche Arbeit jetzt erst richtig an. Fälle wie dieser gehörten zu den kompliziertesten, die man sich vorstellen könne.
14.03 Uhr: "Die Tatwaffe ist noch nicht gefunden", sagt Florian Locker, Leiter des Kriminalkommissariats für Kapitaldelikte bei der Polizei Koblenz, "wir nutzen die Suchmaßnahmen, um alle möglichen Beweismittel, die in diesem Verfahren eine Rolle spielen, zu finden." Ob beide Mädchen zugestochen haben oder nur eins von ihnen, verrät er auf Nachfrage nicht. Auch zur Frage nach der Anzahl der Stiche macht er keine Angaben. "Emotionen", so heißt es vage während der Pressekonferenz, hätten bei der Tat eine Rolle gespielt.
14 Uhr: Offen bleibt auch die Frage, ob die mutmaßlichen Täterinnen und das Opfer auf die gleiche Schule oder sogar in die gleiche Klasse gingen. Auch dazu macht die Staatsanwaltschaft keine Angaben.
13.59 Uhr: Die Frage nach dem möglichen Motiv sei "höchst komplex", Mario Mannweiler, Leitender Oberstaatsanwalt. Auch das liege am Alter der Tatverdächtigen, weshalb er dazu nichts sagen könne.
Verdächtige Mädchen räumen die Tat ein
13.54 Uhr: Am Montag seien die beiden tatverdächtigen Mädchen in Anwesenheit ihrer Erziehungsberechtigen befragt worden und hätten die Tat schließlich auch eingeräumt, so Florian Locker, Leiter des Kriminalkommissariats für Kapitaldelikte.
13.50 Uhr: Jürgen Süs, Vizepräsident der Polizei Koblenz, spricht von einem Ereignis, das einen "sprachlos" zurücklässt. Er lobt die gute Zusammenarbeit der beteiligten Ermittlungsbehörden. Weitere Tatbeteiligte gebe es derzeit nicht. Es werde aber weiter unter anderem nach Hinweisen und Beweismitteln gesucht. Das erkläre die immer noch hohe Polizeipräsenz in der Region.
13.44 Uhr: Die Getötete ist in Mainz obduziert worden. Das Mädchen sei durch "zahlreiche Messerstiche" und einen daraus resultierenden massiven Blutverlust gestorben, sagt Mario Mannweiler, Leitender Oberstaatsanwalt. Der Fundort sei auch der Tatort. Die beiden mutmaßlichen Täterinnen stammten aus dem Bekanntenkreis des Opfers. Sie sind seinen Angaben nach zwölf und 13 Jahre alt und der Obhut des Jugendamts übergeben worden. Aus rechtlichen Gründen könnten wegen des Alters aber keine weiteren Angaben zum Tathergang, zum Motiv oder zum aktuellen Aufenthaltsort der Zwölf- und 13-Jährigen gemacht werden. Die beiden mutmaßlichen Täterinnen befänden sich einem "geschützten Rahmen". Strafrechtlich belangt werden können sie wegen ihres Alters nicht.
12-Jährige fiel Gewaltverbrechen zum Opfer
13.42 Uhr: Auch Mario Mannweiler, Leitender Oberstaatsanwalt, spricht von einem "erschütternden Ereignis". Der Fall sei "besonders", ergänzt er nach einer Gedankenpause. Er betonte, aus Datenschutzgründen nur wenig Angaben machen zu können. Das Mädchen sei einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.
13.39 Uhr: Daniel Gehrke vom Leitungsstab der Polizei Siegen-Wittgenstein spricht zunächst sein Beileid aus. Er berichtet von den ersten Suchmaßnahmen, nachdem die Eltern ihre Tochter vermisst gemeldet hatten. Mantrailer und auch ein Hubschrauber seien im Einsatz gewesen. DLRG und THW unterstützten mit Drohnen. Ein Hundeführer meldete dann am Sonntag den Fund "einer leblosen weiblichen Person im Böschungsbereich".
13.35 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt mit einer kurzen Verspätung.
Leichenfund: Eltern hatten Tochter als vermisst gemeldet
Die als zuverlässig bekannte Zwölfjährige aus Freudenberg war am späten Samstagnachmittag nach einem Besuch bei einer Freundin nicht zu Hause angekommen. Die Eltern meldeten sie daraufhin als vermisst. Am Sonntagvormittag fand die Polizei nach einer groß angelegten Suche dann ihren Leichnam unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, aber schon auf rheinland-pfälzer Gebiet. Daher liegt die Hoheit in diesem Fall bei den Ermittlungsbehörden im rund 80 Kilometer vom Tatort entfernten Koblenz. Am Montag teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit, dass das Mädchen getötet worden ist. Den beiden Tatverdächtigen drohen juristisch keine Konsequenzen. Sie sind wegen ihres Alters strafunmündig.