Siegen. Das Schleifmühlchen wird umgebaut – für 8,5 Millionen Euro. Im April geht’s los, ab Mai beginnen Sperrungen und Umleitungen.
Der provisorische Kreisel Schleifmühlchen wird zu einem – so die Stadt – „modernen und barrierefreien Kreisverkehr“ umgebaut. Die Baumaßnahme startet nach den Osterferien am Montag, 17. April mit dem ersten Bauabschnitt. Der Zeitplan wie der geplante weitere Bauablauf sind in der neuen städtischen Online-Broschüre „Kreisverkehrsplatz Schleifmühlchen“ nachzulesen. Die Broschüre ist online hier zu finden.
Das Schleifmühlchen ist im Stadtgebiet nach Kochs Ecke der zweitwichtigste Verkehrsknoten. Hier treffen die Frankfurter Straße, die Fludersbach und die Marienborner Straße aufeinander. Die rund dreijährige Bauzeit wird in sechs Bauabschnitte unterteilt und erfolgt im laufenden Verkehr. Die Verbindung in östlicher Richtung zwischen Siegen und Kaan-Marienborn mit der Frankfurter Straße und der Marienborner Straße bleibt durchgängig befahrbar, trotz der Großbaustelle.
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Bürgermeister Steffen Mues: „Für die Verkehrsteilnehmer – ob motorisierter Verkehr, ÖPNV-Nutzer, Fußgängerinnen und Fußgänger oder Radfahrende – wird sich die Verkehrssituation nach Fertigstellung des Kreisels Schleifmühlchen wie auch der neuen Fahrspur in Richtung Kaan-Marienborn deutlich verbessern, und zwar mit Blick auf den Verkehrsfluss sowie Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.“
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Das wird gebaut: Zwei Spuren im Kreisel und Bypässe
Oliver Jenke, Projektleiter der städtischen Straßen- und Verkehrsabteilung, erklärt das Aussehen des neuen Kreisels: „Er wird deutlich übersichtlicher sein, die Fahrbahn besonders breit, so dass in der gleichen Zeit mehr Fahrzeuge den Kreisel passieren können“. Der Kreisverkehr wird mit einem Außendurchmesser von 40 Metern zweispurig befahrbar sein. Oliver Jenke: „Dadurch erhöht sich die Leistungsfähigkeit, so dass es in Spitzenzeiten weniger Rückstau aus Richtung Siegen und Richtung Lindenberg geben wird.“
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Zur weiteren verkehrlichen Entlastung wird zusätzlich eine neue Fahrspur („Bypass“) vom Lindenberg in Richtung Kaan-Marienborn gebaut. Wer also nach rechts von der Frankfurter Straße in die Marienborner Straße abbiegen will, muss künftig nicht mehr in den Kreisel hineinfahren. „Dadurch reduziert sich das Verkehrsaufkommen im Kreisel weiter“, so Oliver Jenke. Die bisherige eigene Fahrspur aus Richtung Kaan-Marienborn in Richtung Siegen bleibt ebenfalls bestehen.
Der Mittelpunkt des neuen Kreisverkehrs wird im Vergleich zur jetzigen Lage um rund 15 Meter in Richtung Osten verschoben. Die derzeitige Schräglage und unkomfortable Befahrbarkeit der Kreisfahrbahn wird durch einen Höhenversatz zwischen „Bypass“ in Richtung Innenstadt und Kreisfahrbahn verbessert.
Marode Fahrbahnen
Der neue Kreisverkehr wird das jahrzehntealte Provisorium des 2002 angelegten sogenannten „Kminki-Ei“ – benannt nach Mathias Kminkowski, dem damaligen Leiter des Straßenverkehrsamtes – ablösen.
Die Bausubstanz der über 50 Jahre alten Verkehrsfläche ist so marode und die Fahrbahn so geschädigt, dass sie von Grund auf erneuert werden muss.
Die Baukosten belaufen sich auf rund 8,5 Millionen Euro, von denen 60 Prozent mit Fördermitteln bezuschusst werden.
Das ist neu: Rampen und Schleusen für den Radverkehr
Auch für Fußgängerinnen und Fußgänger und für den Radverkehr wird sich die Situation verbessern: Die vier Bushaltestellen werden modernisiert, mit Wetterschutzeinrichtungen ausgestattet und wie auch die Überquerungen für Fußgänger barrierefrei ausgebaut.
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Der Radverkehr fährt nicht durch den Kreisel. Vorgesehen ist stattdessen die Mitbenutzung der Gehwege mit dem Zusatz „Radfahrer frei“. Der Gehweg darf mit Rücksichtnahme auf die Fußgänger befahren werden. An allen Querungsstellen werden parallel zum Fußgängerüberweg sogenannte „Radfahrfurten“ markiert, an denen der Rad- und der Fußgängerverkehr bevorrechtigt sind. Vor dem Knotenpunkt wird der Radverkehr über Ausfahrrampen von der Fahrbahn auf den Gehweg geleitet. Über „Radfahrschleusen“ fädeln sich Radfahrerinnen und Radfahrer hinter dem Knotenpunkt parallel zum fahrenden Verkehr wieder auf die Fahrbahn ein. „Auf diesem Wege ist der Radverkehr in vollem Umfang in die Verkehrsführung am Kreisel integriert und kann den Knotenpunkt in alle Richtungen sicher passieren“, heißt es in der Darstellung der Stadt. Alternativ wird auf Umfahrungsmöglichkeiten durch den Lohgraben oder durch die Friedrich-Wilhelm-Straße verwiesen.
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So wird der Verkehr geregelt: Umleitungen bis 2025
17. April: Von diesem Montag an wird die Großbaustelle eingerichtet. Zunächst werden die Verkehrsinseln und Fahrbahnteiler zurückgebaut und die Bushaltestellen verlegt. Dieser erste Bauabschnitt dauert rund vier Wochen. Gearbeitet wird vorwiegend in Tagesbaustellen, die den fließenden Verkehr nur gering beeinträchtigen.
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Mai 2023: Ab Mitte Mai startet dann die zweite Bauphase, die voraussichtlich ein Jahr dauert. Ab diesem Zeitpunkt wird der Verkehrsablauf durch eine Ampel geregelt, es werden umfangreiche Baufeldabsperrungen vorgenommen. Die aus Sicht der Verkehrsteilnehmer größte Einschränkung während der Bauzeit wird die Sperrung des Knotenarms Frankfurter Straße in oder aus Richtung Lindenberg. Grund ist, dass der mit Baustellen-Ampeln geregelte Verkehr zwischen Siegen und Kaan-Marienborn und in die Fludersbach während der Bauphasen auf diese Weise besser zu steuern ist, als wenn alle Arme des Kreisels geöffnet bleiben. Die Umfahrung erfolgt über die Fludersbach und die Wetzlarer Straße, auch die Buslinien C 103 und SB 4 werden entsprechend umgeleitet.
In dieser Bauphase beginnen dann auch die Bohrpfahlarbeiten an der neuen Weiß-Ufermauer. Auf etwa 100 Metern Länge wird die Fahrbahn verbreitert, damit im Anschluss die neue Fahrspur vom Lindenberg in Richtung Kaan-Marienborn gebaut werden kann. Der nördliche Gehweg wird dort als Kragarm über die Weiß neu angelegt. Im gleichen Zuge wird außerdem die komplette Fahrbahndecke vom Bauende Schleifmühlchen bis zur Ortsgrenze erneuert.
Mai 2024: Die dritte Bauphase ab Mai 2024 wird achteinhalb Monate dauern. In dieser Zeit wird der Bypass vom Lindenberg Richtung Kaan-Marienborn hergestellt. Die Fludersbach ist dann Einbahnstraße Richtung Kaufland und Deponie. Die Buslinien C 103, C 104, SB 4 und R 14 werden in Richtung Siegen über Peipers Halde und Friedrich-Wilhelm-Straße umgeleitet.
Februar 2025: Die vierte Bauphase. Die Fludersbach bleibt Einbahnstraße, die Frankfurter Straße zum Lindenberg ist wieder offen.
Dezember 2025: Die Mittelinsel wird hergestellt (Bauphase 5). Das und weitere Restarbeiten nehmen noch einen Monat in Anspruch.
Anfang 2026 schließt sich Bauphase 6 an, in der die Fahrbahndeckschicht hergestellt wird. Dazu wird der Kreisel an einem Wochenende voll gesperrt.
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