Siegen/Essen. „Der Weg in eine erfolgreiche Zukunft ist frei“: Die Gläubigerversammlung von Galeria Karstadt Kaufhof stimmt für Insolvenzplan und Schließungen.
In den Essener Messehallen hat am Montag, 27. März, die Gläubigerversammlung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH (GKK) dem vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt. Damit ist für das Unternehmen der Weg frei, das Warenhausgeschäft in Deutschland im Rahmen des neuen Konzepts fortzuführen, was die Schließung zahlreicher Standorte bedeutet – darunter auch der in Siegen (wir berichteten).
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Eingeladen hatte das Amtsgericht Essen. Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter von Galeria, äußert sich laut einer Mitteilung, die überschrieben ist mit „Der Weg in eine erfolgreiche Zukunft ist frei“, positiv: „Die große Zustimmung der Gläubiger zeigt das Vertrauen in das neue Warenhauskonzept. Der Sanierungsplan und damit das Konzept vom Warenhaus der Zukunft geben Galeria Karstadt Kaufhof beste Chancen für eine Rückkehr in die Erfolgsspur.“ Entscheidend sei die zügige konsequente Umsetzung durch Management und Eigentümer. Prägend werde die Fokussierung auf „chancenreiche Standorte und sinnvolle Flächen“ sein. Die verbliebenen Filialen sollen schnell umgebaut werden, das Unternehmen will den Angaben zufolge investieren und digitalisieren, Prozessabläufe beschleunigen und effizienter machen.
Wenn Amtsgericht Insolvenzplan bestätigt, bekommen Gläubiger 50 Millionen Euro
Sachwalter Dr. Frank Kebekus: „Jedem Beteiligten ist bewusst, dass die Zustimmung für die Gläubiger kein einfacher Schritt war. Der Verzicht ist groß und viele Beteiligte – Mitarbeitende, Vermieter, Lieferanten und zahlreiche weitere Gläubigergruppen – leisten ihren Anteil, um dem Warenhaus in Deutschland eine gute Ausgangsbasis zu ermöglichen. Deswegen bedanke ich mich ausdrücklich für das klare Votum.“ Eine Ablehnung wäre „katastrophal“ geworden: Der Geschäftsbetrieb wäre stillgelegt, alle Filialen geschlossen, allen Beschäftigten gekündigt worden.
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Der Insolvenzplan bedarf zu seiner Wirksamkeit noch der formellen Bestätigung durch das Amtsgericht Essen, heißt es weiter: Zur Befriedigung der Gläubiger stehen anschließend 50 Millionen Euro zur Verfügung. Galeria-Gesellschafter Rene Benko werde dann seine Zusage einlösen, die Sanierung des Unternehmens mit Investitionen von bis zu 200 Millionen Euro zu unterstützen. Das Insolvenzverfahren soll demnach noch im Laufe des ersten Halbjahres 2023 beendet werden.