Hilchenbach. In Brachthausen könnte ein interkommunales Gewerbegebiet für Kirchhundem und Hilchenbach entstehen. Eine Machbarkeitsstudie liegt vor.
Die Stadt Hilchenbach und die Gemeinde Kirchhundem denken über ein interkommunales Gewerbegebiet nach. Es liegt, jenseits der Vorspanneiche, auf beiden Seiten der L 728 und reicht bis an die Ortslage Brachthausen heran, wird dort von der Hilchenbacher Straße begrenzt und erstreckt sich über die nach Silberg führende Goldbergstraße und den Brachthausener Sportplatz hinaus. Das Untersuchungsgebiet ist etwa 50 Hektar groß, gewerblich bebaubar sein werden etwa 14 Hektar. Die beiden Nachbarkommunen, neuerdings in der Leader-Region SauerSiegerland verbunden, haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis sie jetzt auswerten.
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Jetzt wird Machbarkeitsstudie geprüft
„Wir sind ganz am Anfang“, sagt Hilchenbachs Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis, der jetzt den Infrastrukturausschuss des Rates informierte. Die Regionalplanung bescheinigt der Stadt ein Defizit von zehn Hektar Gewerbegebiet, das sie seit langem auszuweisen versucht: Erste Priorität hat die Brache des Allenbacher Hammerwerks, dann kommt die Erweiterung der Vorderen Insbach auf den Hang zur Oberbach. Die Oberbach selbst? Die Überlegung zu einem interkommunalen Gewerbegebiet mit Netphen auf dem Höhenzug zwischen Allenbach und Herzhausen hat es nicht in den Regionalplan geschafft, sie war auch stets vom Bau der Ortsumgehungskette von Kreuztal nach Wittgenstein („Route 57“) abhängig gemacht worden, die hier eine Anschlussstelle bekommen würde. Kaioglidis denkt, dass das Gewerbeflächendefizit der Stadt sogar noch größer wird: Das Gelände der Stift Keppeler Filzfabrik, gut einen Hektar groß, soll Wohnviertel werden – auch diese Planung wurde gerade vorgestellt.
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Die Gemeinde Kirchhundem ist in einer anderen Lage. Ihr billigt die Regionalplanung keine weiteren Gewerbeflächen zu – sie hätte aber den Platz. Die Stadt Hilchenbach würde ihr „Guthaben“ einbringen, die Gemeinde Kirchhundem die Fläche. Kirchhundem bekäme ein Gewerbegebiet, Hilchenbach einen Anteil an der Gewerbesteuer – und beide Partner würden sich die Erschließungskosten teilen. „Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen“, sagt Hilchenbachs Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis, „wir prüfen jetzt, ob das überhaupt machbar ist“. Bisher gibt es im Kreis Siegen-Wittgenstein zwei interkommunale Gewerbegebiete: in Schameder den Industriepark Wittgenstein von Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück, in Burbach den Rübgarten der Gemeinden Burbach und Neunkirchen.
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Gutachten: Hoher Erschließungsaufwand
Für Kirchhundem ist der Standort Brachthausen für ein Gewerbegebiet nicht neu. Er stand bereits auf der Vorschlagsliste für den Regionalplan. 2018/19 hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen ein Gewerbeflächengutachten für Siegen-Wittgenstein und Olpe in Auftrag gegeben und „Suchräume“ untersuchen und bewerten lassen. Dabei gelangte auch das südlich von Brachthausen gelegene Gelände ins Blickfeld, das bisher überwiegend mit Wald bestanden ist oder landwirtschaftlich genutzt wird. Die Gutachter sahen dort einen Standort für Handwerk sowie kleinere bis mittlere Gewerbebetriebe, sagten einen hohen Erschließungsaufwand voraus, stellten die gleich weite Entfernung zur A 4/A 45 bei Olpe und zur HTS in Kreuztal (jeweils 17 Kilometer) mit „bedingter“ Eignung für den Schwerverkehr fest. Für die Berücksichtigung im Regionalplan empfahlen sie die niedrigste Prioritätsstufe 3.
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Für Hilchenbach stellten die Gutachter übrigens das interkommunale Gewerbegebiet Oberbach mit Priorität 1, eine Fläche im Nordwesten ebenfalls an der L 728 nach Brachthausen, aber direkt hinter dem Sportplatz mit Priorität 2 und die Vordere Insbach 2 mit Priorität 3 in die Vorschlagsliste.
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