Hilchenbach. .

Der Stadtentwicklungsausschuss hat die Überlegungen der Verwaltung begrüßt, an der K 31 in Allenbach ein weiteres Gewerbegebiet auszuweisen — „eine Idee“, sagte Baudezernent Michael Kleber vorsichtig. „Eigentlich viel zu früh“, fand Vorsitzender Michael Stötzel (SPD), sei „die Sache an die Öffentlichkeit gekommen“. Kleber hatte die Überlegungen für ein Gewerbegebiet, das auf dem zur Oberbach ansteigenden Hang des Insbachtals erschlossen werden könnte, zuerst in einer nicht öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses präsentiert .

Alles hängt an der Route 57

Kleber verwies auf den Engpass, der nach der Belegung des Gewerbegebiets Vordere Insbach entstanden ist:
Die Planung für die Lützeler Heide ist einigermaßen blockiert. Wenn die B 62, die im Zuge der Route 57 zwischen Kronprinzeneiche und Altenteich ausgebaut und/oder verlegt wird, tatsächlich an die Bahntrasse gelegt wird, führt die neue Anbindung der Eisenstraße durch den einzigen im Flächennutzungsplan bereits abgesicherten Teilbereich. Sollte diese Variante verwirklicht werden, „steht die Planung in Frage“.
Die Oberbach auf der Höhe zwischen Allenbach und Herzhausen würde als interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der Stadt Netphen entwickelt. Voraussetzung dafür ist die Anbindung an die Südumgehung. Tatsächlich werden derzeit die bisher „vordringlich“ eingestuften Abschnitte der Ortsumgehungskette Kreuztal-Schameder für den nächsten Bundesverkehrswegeplan neu bewertet — mit Ausnahme der Südumgehung Kreuztal, für die der Planfeststellungsbeschluss vorbereitet wird. Der Landesbetrieb Straßenbau, so Kleber auf Nachfrage dieser Zeitung, habe keinen Auftrag zu weiteren Planungen. Ob er den noch einmal bekommt, „dazu würde ich keine zeitliche Prognose wagen“.

Das etwa acht Hektar große Gelände am Hang des Insbachtals „scheint durchaus geeignet“, sagte Baudezernent Kleber, zumal Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung nicht auftreten könnte – anders als bei einer Erweiterung der Vorderen Insbach auf der anderen Talseite. Über die hatte die Stadt im Vorfeld ebenso nachgedacht wie über eine Verlängerung des Gewerbegebiets in Richtung Grund, nach der sich Peter Gebhardt (FDP) erkundigte. Diese Tallage, so Kleber, habe die Stadt schon in den 1990er Jahren in die Suche nach neuen Gewerbegebieten einbezogen und aus ökologischen Gründen ausgeschlossen.

Projekt erfordert langen Atem

Wie viel von den acht Hektar nutzbar sind und welcher Flächenanteil für Terrassierungen und ökologische Ausgleichsflächen verloren geht, ist offen. Es gehe darum, „mittelfristig Flächen insbesondere für heimische Betriebe anbieten zu können“, sagte Kleber. Es gebe „immer wieder mal Anfragen“.

André Jung (CDU) begrüßte die Initiative der Stadtverwaltung. Die Ausweisung von Gewerbeflächen sei für die Stadtentwicklung „nicht unerheblich“. Michael Stötzel (SPD) erinnerte daran, wie lange die Entwicklung von Gewerbegebieten dauere. „Das hat die Vordere Insbach gezeigt.“ Jahrzehnte war über die Planung diskutiert worden, danach schien es viele Jahre, als ob die endlich erschlossenen Grundstücke unverkäuflich wären. „Man muss einen langen Atem haben, vielleicht den von einer ganzen Generation.“

Gelungen sei das letztlich aber auch nur, weil die Stadt die Parzellen „zum Schnäppchenpreis“ abgegeben habe, sagte Dr. Peter Neuhaus (Grüne). Dass die jetzt präsentierte Idee der Beginn einer ähnlich langen Geschichte wird, schließt Michael Kleber nicht aus: „Wir behaupten nicht, dass das problemlos und leicht geht.“

Stadt hat auch weitere Standorte im Blick 

Die Neuplanung in Allenbach ist nicht der einzige Weg, der im Blickfeld ist:
Über ein interkommunales Gewerbegebiet habe Hilchenbach auch mit Kirchhundem gesprochen: „Es gibt aber keine Fläche, die sich aufdrängen würde“, sagt Michael Kleber im Gespräch mit dieser Zeitung. Dass etwa die Rothenberger Straße Zufahrt zu einem Gewerbegebiet auf der Stadtgrenze bei der Vorspannneiche würde, „schließen wir aus“.
Interessenten verweise die Stadt derzeit auch an private Anbieter, sagte Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaoiglidis. Verfügbar seien zum Beispiel die Produktionsstätte der ehemaligen Firma Otto Ziel neben dem Hammerwerk in Allenbach und immer noch Flächen der früheren Sieper-Werke in Müsen. „Es wird niemand abgewiesen.“
Im Blick hat die Stadt auch das Allenbacher Hammerwerk selbst, das in diesen Monaten abgewickelt. Städtebaulich sei das ein „Filetstück“, sagte Baudezernent Kleber.