Netphen. . Stadt will Dreisbachtal zwischen Dreis-Tiefenbach und Eckmannshausen, Hardt in Dreis-Tiefenbach und Oberbach in Regionalplan-Verfahren bringen.
Mit drei „Suchräumen“ für neue Industrie- und Gewerbegebiete geht die Stadt Netphen in die Verhandlungen über einen neuen Regionalplan:
Die Oberbach auf der Höhe zwischen Herzhausen und Allenbach, die als interkommunales Gewerbegebiet der Städte Hilchenbach und Netphen über die künftige Route 57 erschlossen würde — so, wie dies auch schon bei der Beratung über den aktuellen, seit 2007 geltenden Regionalplan diskutiert wurde;
der Suchraum „Dreisbach“, mit dem das Dreisbachtal zwischen Eckmannshausen und dem Dreis-Tiefenbacher Sportplatz gemeint ist;
der Suchraum „Auf der Hardt“ zwischen Dreis-Tiefenbach und Netphen, der unweit der Reichspfad-Siedlung an die Kreisstraße 5 (Dautenbach-Dreis-Tiefenbach) angebunden würde.
Auf die Präsentation drei weiterer Suchräume verzichtete Dominik Geyer von dem Kölner Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr.Jansen, das im Auftrag der Industrie- und Handelskammer an einem abgestimmten Vorschlag der 18 Kommunen in Siegen-Wittgenstein und Olpe arbeitet. „Die Diskussion wäre nicht fruchtbar geworden“, sagte Baudezernent Erwin Rahrbach, der im Stadtentwicklungsausschuss auf die Benennung der Alternativen verzichtete: Die „wären nicht auf viel Gegenliebe gestoßen“. Rahrbach betonte, dass auch die drei verbleibenden Suchräume schon in früheren Regionalplanverfahren untersucht wurden, dort aber nicht zum Zuge kamen, weil damals noch besser geeignete Stadorte verfügbar waren.
SPD für Wohngebiet auf der Hardt
Mit 10 gegen 6 Stimmen lehnte der Stadtentwicklungsausschuss es ab, eine Empfehlung erst nach der Februarsitzung auszusprechen. „Die Zeit sollten wir uns nehmen“, fand Manfred Heinz (SPD). schließlich gehe es um eine voraussichtlich fast bis 2040 wirksame Planung. Dass Flächen, die einmal im Regionalplan stehen, wie Variablen wieder ausgetauscht werden könnten, sei allerdings „absolut nicht möglich“, stellte Hermann-Josef Droege klar, das gehe dann nur noch in einem „in der Regel mehrjährigen Verfahren“. Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK und zugleich Vorsitzender des Regionalrats, warb für interkommunale Lösungen: Flächen, die für die eine Stadt zu groß seien, könnten zugleich auch den Bedarf von Nachbarkommunen mit abdecken.
Noch große freie Flächen für Gewerbe
Den 38 Hektar Gewerbeflächen-Bedarf stehen 24 Hektar bereits rechtskräftig ausgewiesene „freie“ und weitere 18 Hektar betriebsgebundene Reserveflächen gegenüber. In der Planung angerechnet werden der Stadt 32 Hektar, darunter sind die Dell in Helgersdorf und der Bruch in Dreis-Tiefenbach.
Tatsächlich decken die drei Netphener Suchräume 45 Hektar ab, während der anerkennbare Bedarf – nach Abzug aller noch vorhanden Reserven — 5,4 Hektar beträgt. Manfred Heinz (SPD) ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass die „eben mal so hingeworfenen“ Suchräume auf Widerspruch stoßen werden. Die SPD werde die Hardt für ein Wohngebiet vorschlagen, „darauf können Sie sich schon mal einstellen.“ „Da kann man auch anderer Meinung sein“, erwiderte Helmut Buttler (UWG). Schließlich gebe es in Dreis-Tiefenbach auch noch die Alte Burg als Wohnbauland-Reserve — in der Nordlage „gleich schlecht“ für Wohnbebauung wie die Hardt, merkte Dezernent Rahrbach an. Rüdiger Bradtka (CDU) votierte dennoch gegen eine Vertagung: „Es hat keinen Zweck, die Welt wird sich nicht weiterdrehen.“
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