Siegen. Nach dem Ende der Corona-Beschränkungen geht es langsam aufwärts für den stationären Einzelhandel in Siegen – auch dank Finanzspritzen der Stadt.

Die Stadtteilzentren beleben sich wieder. Online-Handel, Corona-Pandemie, aktuell die Energiekrise – der Einzelhandel in Siegen hatte und hat weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Als – inzwischen – hilfreiche Maßnahme zur Stärkung des lokalen Handels hat sich das sogenannte „Zentrenbudget“ der Stadtverwaltung erwiesen: Die Entwicklung dieser Finanzspritze für Aktionen und Veranstaltung habe sich 2022 laut Wirtschaftsförderung „sehr positiv“ entwickelt, seit sich das Budget auf maximal 5000 Euro pro Antrag erhöht hatte.

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2021 stellte die Stadt erstmals Geld zur Verfügung, um private Initiativen in den Stadtteilzentren zu unterstützen, die Geschäfte zu stärken und die Stadtteile attraktiver zu machen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen und der damit verbundenen Problemlagen (Personalmangel, Umsatzrückgänge), vermutet die Abteilung in ihrer Vorlage für den Rat, sei das Förderinstrument nur vereinzelt nachgefragt worden. Seit Erhöhung und Ende der Corona-Maßnahmen sei das Interesse am Zentrenbudget nun aber zunehmend gestiegen.

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Zu den umgesetzten Projekten zählten unter anderem der Modeherbst in der Alten Poststraße, die Weidenauer Entenjagd und die Musikreihe „Unterm Krönchen“, die teils so erfolgreich waren, dass sie voraussichtlich dauerhaft etabliert werden sollen. Auch die Werbegemeinschaft Geisweid machte sich die Förderung zu Nutzen: Im Jahr 2022 konnten sie die Erweiterung der Weihnachtsbeleuchtung sowie das traditionelle Bürgerfest mithilfe des Zentrenbudgets auf die Beine stellen. „Die Finanzierung hat uns wirklich extrem geholfen. Wir sind wirklich sehr dankbar dafür. Es war zudem sehr unkompliziert, das Geld zu erhalten”, so der erste Vorsitzende der Geisweider Werbegemeinschaft, Tim Nockemann.

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Die verschiedenen Projekte haben den Erlebnischarakter des jeweiligen Zentrums erhöht, die Kooperation zwischen den Akteuren vor Ort gestärkt und die Besucherfrequenz gesteigert. „Veranstaltungen wie das Siegener Stadtfest - natürlich nicht zwingend so riesig - benötigt man, um die Stadt für die Leute attraktiv zu machen. An den Tagen der Stadt-Veranstaltungen hat man gemerkt, dass die Leute länger verweilen und ihrem Umfeld mehr Aufmerksamkeit geschenkt haben. Davon profitiert natürlich Kultur und Einzelhandel”, so Tim Lechthaler, Geschäftsführer des Bruchwerk Theaters in Siegen. In Zusammenarbeit mit der Röstwelt organisierten sie zweimal das Sommerkonzert am Dicken Turm – gefördert durch das Zentrenbudget. „Es hat alles reibungslos funktioniert. Es war sehr gut”, sagt Röstwelt-Geschäftsführerin Karin Setz. Von Seiten der Werbegemeinschaften gebe es weiterhin Interesse an den Finanzspritzen: „Es wäre schön, wenn es dieses Jahr erneut klappt. Das Geld würden wir wieder für das Bürgerfest verwenden”, erklärt Tim Nockemann.

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Aus Sicht der Wirtschaftsförderung konnten die Ziele erreicht werden: Neue Händlerkooperationen, neue Ideen, Unterhaltung und Gewinnung von Kundschaft durch neue Formate und Erlebnisse und dadurch Kundenbindung, Anlässe für Begegnung, Kommunikation, Interaktion. „Dies alles sind Bausteine zur Förderung des Erlebnisraums, der Stadtteilidentität und des Images des jeweiligen Geschäftszentrums“, so das Fazit der Verwaltung. „Neben solchen Veranstaltungen wäre es auch schön, wenn es im Siegener Zentrum mehr öffentliche Toiletten geben würde. Viele Menschen besuchen uns nur dafür”, so Karin Setz.

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Um die Stadtteile weiterhin aufzuwerten, Geschäfte branchenübergreifend zu sichern und Quartiere weiterzuentwickeln, brauche es nach wie vor Unterstützung – gerade mit Blick auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges wie Inflation, Lieferengpässe, hohe Energiekosten. „Es herrscht eine gewisse Verunsicherung bei den Verkäufern, aber auch bei den Händlern. Man versucht klarzukommen. Dennoch ist die Stimmung bei uns in der Geisweider Fußgängerzone soweit ganz gut”, sagt Tim Nockemann.

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Das Zentrenbudget – insgesamt 30.000 Euro, maximal 5000 Euro pro Antrag und 20 Prozent Eigenanteil – soll weiter Strukturen in der Stadt stabilisieren, sichern und stärken. Die Entscheidung in Bezug auf das Zentrenbudget für das Jahr 2023 fällt in der Ratssitzung am 22. Februar.

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