Niederschelden. Findet sich ein Käufer für das marode alte Rathaus Eiserfeld? Dort sollen Wohnungen entstehen. Für das „Wie“ gibt es unterschiedliche Ansichten.

Die Politik hat erste Signale bekommen, dass potenzielle Investoren am alten Rathaus Eiserfeld Interesse haben. Wie berichtet steht die Ruine nach einem Brand leer; das Gebäude war zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt worden. Die Stadt möchte es nun verkaufen und macht Investoren die Auflage, dort in größerem Umfang öffentlich geförderten Wohnraum zu errichten.

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„Ich weiß von Interessenten, die eine Finanzierung im professionellen Stil untersuchen“, sagte Henner Klaas (CDU) im Stadtentwicklungsausschuss. Zudem sei er „ziemlich sicher“, dass Bund und Land „in jüngster Zukunft“ Förderprogramme auflegen hinsichtlich sozialem Wohnungsbau und nachhaltigem Bauen. Ein Käufer werde sich sicher sehr bald finden. Er bezweifle allerdings, so Klaas, dass sich der heruntergekommene Bau im Bestand ein hochqualitatives Effizienzhaus verwandeln lasse. Solche „Klimmzüge“ würden sich technisch kaum realisieren lassen. Abbruch und Neubau halte er für wahrscheinlicher.

Grüne: Auch in Brandruine ist graue Energie gebunden – Sanierung besser

Die Verwaltung vermutet allerdings eher, dass das Gebäude saniert wird, statt es abzureißen und neue Häuser zu errichten. Das gäben die Bewertungskriterien für die einzureichenden Konzepte auch eher her, erklärte Marlene Krippendorf, Leiterin der Abteilung Stadtplanung. Im bestehenden Bau ließen sich wahrscheinlich mehr Wohnungen einrichten – denn würde neu gebaut, dürften wohl nur kleinere Gebäude genehmigt werden. Also auch weniger Wohnungen.

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Darauf hatte auch Jürgen Schulz hingewiesen: Ihm fehle die Priorität für den Erhalt des ehemaligen Rathauses Eiserfeld, so der Grünen-Politiker, schließlich sei dort „graue Energie“ gebunden (die Energie, die für den Bau aufgewendet wurde, Red.), was Henner Klaas „irritierte“: Damit ließe sich vieles kaputtreden, dabei sei allgemein bekannt, dass Bestandssanierungen aufwendiger und teurer seien als Neubauten. „Wir müssen den Klimaveränderungen irgendwie Einhalt gebieten“, entgegnete Jürgen Schulz: Dazu gehöre auch, Gebäude nicht abzureißen und neu herzustellen, was mehr CO2 verbrauche als die Erhaltung dessen, was man schon habe.

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Der Ausschuss bewilligte bei Enthaltung der Grünen das Vorhaben der Verwaltung, Grundstück und Gebäude zu verkaufen. Investoren können Konzepte einreichen, die anhand eines Katalogs bewertet werden.

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