Achenbach. Vertrauen wiederaufbauen: Tod des Vorsitzenden und Geschäftsführers habe Heimatverein und Weiterbildungsgesellschaft in eine tiefe Krise gestürzt

Der Heimatverein Achenbach (HV) und dessen Weiterbildungsgesellschaft (WBG) betonen erneut, dass nie bewusst betrogen oder unterschlagen wurde. Seit dem Tod des langjährigen Vorsitzenden und Geschäftsführers Günther Langer wurden solche Vorwürfe laut, unter anderem geht es um angeblichen Sozialbetrug mit Bundesfreiwilligendienstleistenden (Bufdis), um Unregelmäßigkeiten beim Arbeitseinsatz geringfügig Beschäftigter. Dagegen verwahre man sich, heißt es in einer Mitteilung von HV und WBG. Die heutigen Verantwortlichen sagen aber auch: „Fehler wurden gemacht“ – man sei derzeit damit beschäftigt, diese Fehler systematisch aufzuklären.

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Der Tod des langjährigen 1. Vorsitzenden und Geschäftsführers habe beide Organisationen, HV und WBG, „in eine tiefe Krise gestürzt“, heißt es weiter. „Jeder der ihn kannte wusste seine Hilfsbereitschaft und seine ‘soziale Ader’ zu schätzen. Jeder der ihn kannte wusste aber auch, dass er viele Dinge an sich gezogen hat und diese nicht gut kommuniziert, nicht immer dokumentiert hat“. Diese Art der Arbeitsverteilung sei „für manche aber auch recht bequem“ gewesen. Dies solle nun aufgearbeitet werden, was keine leichte Aufgabe sei. In der Weiterbildungsgesellschaft gebe es nun „neue Köpfe“, die sich dem widmen.

Probleme systematisch erkennen und schnellstmöglich aufarbeiten

Konkret: Aufklären, was wo wie wann und warum so gemacht wurde – „wir arbeiten daran, das Kommunikations- und Dokumentations-Defizit umfassend nachzuarbeiten“. Probleme sollen erkannt und schnellstmöglich behoben, Strukturen neu sortiert werden. So gelte es, die zwar miteinander verbundenen, aber eigenständigen Organisationen Heimatverein und Weiterbildungsgesellschaft künftig stärker voneinander abzugrenzen. In der Vergangenheit war das von den Verantwortlichen nicht immer deutlich gemacht worden. „Ganz wichtig ist es uns dabei, vollumfänglich und offen mit allen Behörden zusammenzuarbeiten. Und genau das wird getan. Auch wenn es manchmal weh tut. Das geht aber nicht über Nacht.“

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HV und WBG erfahren demnach auch immer wieder von neuen Vorwürfen, von denen man vorher nichts gewusst habe. Das werde vielleicht auch weiter der Fall sein, man betrachte derlei Dinge als Herausforderung, nicht als Problem. Nach einem Wohnungsbrand am 11. Januar im Gebäude des Sozialkaufhauses auf dem Heidenberg zum Beispiel habe sich herausgestellt, dass die Wohnung, in der der Brand ausbrach, ursprünglich eine Garage war, die baurechtlich anders hätte konstruiert werden müssen. Die heutigen Verantwortlichen beteuern, von diesem Vorgang bis dahin absolut nichts gewusst zu haben. Auch um derartige Versäumnisse aus der Vergangenheit zu korrigieren, arbeite man seither eng und vertrauensvoll mit der Stadt Siegen zusammen.

Heimatverein und Weiterbildungsgesellschaft Achenbach: „Nie bewusst betrogen“

Gleichzeitig verwahren sich die beiden Organisationen gegen den „vorverurteilenden Vorwurf“, dass bewusst betrogen oder unterschlagen wurde. Auch hier stehe man in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden des Bundes und vor Ort. Seit Jahren ermögliche es die WBG Menschen, die sonst kaum Chancen mehr im Leben hätten, wieder Fuß zu fassen in einem geregelten Tagesablauf, berufliche Perspektiven zu entwickeln. „Das ist Sinn und Zweck dieses Unternehmens und wir können stolz sein auf das, was wir für die Menschen und mit ihnen gemeinsam erreicht haben.“ Zudem erinnern die Verantwortlichen daran, dass der Heimatverein mit Unterstützung der WBG 2022 mehr als 1400 ukrainischen Geflüchteten in Siegen „in beispielloser Weise auf die Beine geholfen“ hat.

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„Fehler wurden gemacht – sobald diese erkannt oder benannt werden, werden diese auch behoben. Das ist unser ureigenes Interesse“, betonen HV und WBG. „Wenn es Menschen gibt, die glauben, dass ihnen Unrecht widerfahren ist, zögern Sie bitte nicht uns anzusprechen“: . Man versuche, verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen, auch das gehe nicht über Nacht. „Wir sind aber zuversichtlich, dass uns das gelingen kann.“