Kreuztal. Die Einsatzkräfte der Kreuztaler Feuerwehr sollen für jeden Einsatz bald finanziell entlohnt werden. Das und mehr fordert der Feuerwehrausschuss.

Geht es nach dem Votum des Kreuztaler Feuerwehrausschusses, sollen die freiwilligen Einsatzkräfte der Kreuztaler Feuerwehr fortan für jeden Einsatz pro Person fünf Euro bekommen. Ein Novum für die Stadt am Kindelsberg: Aufwandsentschädigungen flossen für die aktiven Einsatzkräfte bislang nur für Übung, Ausbildung, Zugehörigkeit und Sonderaufgaben. Und auch jenseits des Einsatzes soll die Arbeit der Einsatzkräfte mehr denn je gewürdigt werden: Das Übungsgeld will der Feuerwehrausschuss von bislang drei auf fünf Euro anheben. Ausbilder, die pro Ausbildungsstunde (45 Minuten) bislang fünf Euro erhielten, werden nach dem neuen Modell demnächst 15 Euro erhalten. Der Rat muss diesem Vorschlag noch zustimmen.

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Ausschussmitglied Arno Seiffarth (UWG) setzte sich für das Anheben der Aufwandsentschädigungen für Feuerwehrleute ein; auch Julian Siebel von der CDU hatte angeregt, die bisherigen Summen nach oben zu korrigieren. Wie sinnvoll es erscheint, die ehrenamtliche Arbeit mehr denn je zu würdigen und zu stärken, macht ein Blick auf die Einsatzstatistik deutlich: Mit 390 Alarmierungen im Jahr 2022 sei eine „unvorstellbare Zahl“ erreicht, machte Kreuztals stellvertretender Feuerwehrchef Thorsten Schreiber deutlich.

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Es handelt sich damit um einen absoluten Rekord, der die bisher höchste Zahl an Einsätzen mit 308 im Jahr 2019 nochmals weit hinter sich lässt. Mit dem Brand der Stadthalle, eines Bauernhofs und eines großen Waldstücks in Eichen gehören zur Einsatzstatistik des vergangenen Jahres durchaus ein paar „dicke Dinger“, wie Thorsten Schreiber die die zeit- und personalintensiven Großeinsätze umschrieb.

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Doch mit immerhin 94 Einsätzen schlagen auch die kleinen technischen Hilfeleistungen enorm zu Buche: Dazu gehören zum einen zu öffnende Türen, hinter denen sich mal ein Notfallpatient befindet, mal aber auch ein ungeduldiger Benutzer eines steckengebliebenen Aufzugs, zum anderen aber auch Hochwasser- oder Sturmschäden. Immerhin 44-fach musste die Kreuztaler Feuerwehr ausrücken, um den Rettungsdienst beim Tragen oft schwergewichtiger Patienten zu unterstützen. 66 Mal schickten Brandmeldeanlagen und Heimrauchmelder die Feuerwehr in den Einsatz – meistens handelte es sich um Fehl- bzw. Täuschungsalarme. Dem wachsenden Einsatzaufkommen gegenüber steht die erfreuliche Nachricht, dass die Einsatzabteilung der Stadtfeuerwehr 2022 größer geworden ist: von 270 Frauen und Männer zum Jahresbeginn 2022 auf 289 am Jahresende.

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Um die für Kreuztal optimale Personalstärke zu erreichen, müssten weitere 100 Bürger dazukommen. Sich als leistungsstark und schnell zu präsentieren, ist den Kreuztalern mehr denn je ein Anliegen: Die Ausnahmegenehmigung, die Kreuztaler Feuerwehr ohne hauptamtliche Einsatzkräfte zu betreiben, hat die Bezirksregierung aktuell nur bis September 2023 verlängert. Jetzt muss eine Standortanalyse her. Planungen für ein neues Feuerwehrgerätehaus Ferndorftal sind schon im Haushalt 2023 berücksichtigt. Das Feuerwehrgerätehaus an der Leystraße sei „einsatztaktisch kritisch zu betrachten“: die Bahnschranke in der Nähe vereitele mitunter ein schnelles Ausrücken.

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