Kreuztal. Durch Kredenbach und Kreuztal fuhren am Donnerstag über zwanzig Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Kreuztal. Sie hatten ein bestimmtes Ziel.

Der komplette Fuhrpark der Feuerwehr Kreuztal fuhr am Donnerstagnachmittag mit Blaulicht und Martinshorn in einem Konvoi von Kredenbach bis Kreuztal, um Feuerwehrleiter Berthold Braun feierlich zu verabschieden. „Ich habe mir nicht träumen lassen, dass man mir so einen Abschied bereitet“, sagt er sichtlich emotional gerührt im Rat der Stadt Kreuztal. Dort wurde der 65-Jährige nun in den Ruhestand entlassen und von Bürgermeister Walter Kiß zum Ehrenstadtbrandmeister ernannt.

Feuerwehr Kreuztal: „Das ist eine mehr als angemessene Auszeichnung“

„Das ist eine mehr als angemessene Auszeichnung“, sagt Walter Kiß über die Ehrenurkunde. Über 18 Jahre lang war Berthold Braun Leiter der Feuerwehr Kreuztal (wir berichteten). Walter Kiß bewundert, wie gut Braun die unterschiedlichen Interessen in dieser Zeit zusammenführte. Auch mit der Verwaltung habe immer ein „harmonisches Verhältnis“ bestanden.

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Einstimmig ernennen die Ratsmitglieder Berthold Braun zum Ehrenstadtbrandmeister. Er bedankt sich bei seinen Kameradinnen und Kameraden, der Verwaltung und allen anderen, mit denen er in seinen drei Amtszeiten zusammengearbeitet hat und wünscht seinem Nachfolger Jan-Mirko Kleine für sein neues Amt alles Gute.

Feuerwehr Kreuztal: Jan-Mirko Kleine wird neuer Feuerwehrleiter

Bei der Ratsentscheidung über die Nachfolge enthalten sich 14 Ratsmitglieder aus formalen Gründen: Der Feuerwehrausschuss wurde bei der Nachfolgeentscheidung nicht mit einbezogen. Diesen hätte man auch kurzfristig einberufen können, kritisiert Reinhard Lange (UWG). „Die 14 Enthaltungen sind Unmut gegen das Verfahren“, sagt Walter Kiß, „nicht gegen den Nachfolger“.

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Jan-Mirko Kleine ist für die nächsten zwei Jahre erst einmal kommissarischer Leiter der Feuerwehr. Zwei Lehrgänge fehlen ihm noch, damit er das Amt – bei Zustimmung des Rates – auch darüber hinaus weiterführen kann. „Durch die Corona-Einschränkungen war es nicht möglich, die Lehrgänge vorher zu besuchen“, sagt er.

Eine Überraschung

Die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden überraschten Berthold Braun mit dem Feuerwehrfuhrpark-Korso aus insgesamt 23 Einsatzfahrzeugen. Mit dabei war auch die alte historische Drehleiter der Feuerwehr Geisweid, die aus dem Jahre 1954 stammt. Damit wurde Berthold Braun zusammen mit seiner Ehefrau Ursula und Sohn Florian von Zuhause abgeholt.

Die Kolonne löste sich an der Hauptkreuzung Kreuztal auf, eine kleine Abordnung brachte Berthold Braun und seine Familie dann zur Otto-Flick-Halle, wo der Kreuztaler Rat stattfand.

1996 trat er in die Freiwillige Feuerwehr Kredenbach ein, trotz Studiums in Wuppertal sei er der Feuerwehr Kreuztal immer treu geblieben. Der 41-jährige Sicherheitsingenieur wurde rund ein Dreivierteljahr in das Ehrenamtsbeamtenverhältnis von Berthold Braun eingearbeitet. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, betont Walter Kiß.

Feuerwehr Kreuztal verabschiedet langjährigen Feuerwehrleiter Berthold Braun

Von den Klängen des Blasorchester Kreuztals untermalt, ziehen die Feuerwehrfrauen und -männer nach der Wahl zu Fuß zum Feuerwehrgerätehaus Kreuztal. Kreisbrandmeister Bernd Schneider dankt dort Berthold Braun für die vergangenen Jahre und überreicht ihm die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Feuerwehrverband zu vergeben hat: das Feuerwehrehrenkreuz in Gold.

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„Wir haben alle gerne mit dir zusammengearbeitet, auch wenn wir manchmal anderer Meinung waren“, sagte Bernd Schneider zu Berthold Braun. Von der Kreuztaler Feuerwehr bekommt dieser ein Fotobuch mit zahlreichen Einsatzaufnahmen, auch von den Stadtbrand- oder Gemeindeinspektoren gibt es Geschenke. Nun möchte Berthold Braun in der Feuerwehr Kreuztal nur noch unterstützend tätig sein.

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