Netphen. Warum nicht jede Schule in Netphen am selben Tag Ferien macht und es noch keine Entscheidung über den Standort der Grundschule Netphen gibt.

CDU und UWG hatten Ideen. Beide scheiterten im Schulausschuss an der Wirklichkeit – aus sehr unterschiedlichen Gründen.

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Die UWG und die Grundschule

Über die Zukunft der Grundschule Netphen wollte die UWG-Fraktion sprechen. „Damit wir endlich mal ein Stück weiterkommen", sagte Fraktionschef Klaus-Peter Wilhelm. Nicht mehr verfolgt wird die Idee, auf der Haardt ein Schulzentrum mit Gymnasium und Sekundarschule entstehen zu lassen und die bisher auf die Standorte Nieder- und Obernetphen verteilte Grundschule ins bisherige Sekundarschul-Gebäude auf dem Kreuzberg umsiedeln zu lassen. Das Gymnasium bekommt seinen Anbau, um den vierten Zug und die neue Jahrgangsstufe 13 unterzubringen, und die Sekundarschule bleibt, wo sie ist. Stattdessen kam die Idee für den Neubau einer Grundschule auf den Tisch: neben die Georg-Heimann-Halle, die – dann saniert – Sport- und zugleich Stadthalle werden könnte. Die UWG schlägt nun vor, auch zwei Alternativen dazu zu prüfen: den Abriss der Georg-Heimann-Halle mit anschließendem Neubau von Schule und Mehrzweckhalle. Oder die Erweiterung in Niedernetphen, für die das ehemalige Lehrerwohnhaus abgerissen werden müsste, samt Anbau für den offenen Ganztag an die Georg-Heimann-Halle.

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„Wir würden uns einem solchen Beschluss nicht widersetzen“, sagte Bürgermeister Paul Wagener zwar. Sinnvoller sei es aber, den Schulentwicklungsplan abzuwarten, der dem Schulausschuss im Februar vorgelegt werden soll. Dort werden Prognosen für Schülerzahlen und damit auch den Raumbedarf vorgelegt. Vielleicht gebe es bis dahin auch weitere Vorschläge, sagte Ausschussvorsitzende Silvia Glomski (Grüne): „Die Georg-Heimann-Halle ist ja auch nicht das Nonplusultra.“ Ignaz Vitt (UWG) drängte: 2026 bekommt der erste Jahrgang den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. „Wir stehen sonst vor dem Nichts und stellen Container auf.“ Die Beratung soll im Februar weitergehen. Wie schnell die Zeit davon läuft, wird gerade am Gymnasium deutlich: Die Vergabe von Planungsaufträgen stockte wegen ausbleibender Angebote – Ziel ist nun, Mitte 2023 den Bauantrag für die im Frühjahr 2022 beschlossene Erweiterung zu stellen.

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Die CDU und die freien Tage

Die Idee war plausibel: Die Schulen in Netphen sollen sich darauf verständigen, ihre vier „beweglichen Ferientage“, die sie selbst festsetzen können, einheitlich zu platzieren. „Das wäre auch für Eltern gut, die Kinder an verschiedenen Schulen haben", sagte Achim Rohleder (CDU) im Schulausschuss, „die müssten dann nur einmal Urlaub nehmen.“ Dann zog er den Antrag seiner Fraktion wieder zurück.

Schul-Neuigkeiten

Die Stadt Netphen schafft eine dritte volle Stelle für die Schulsozialarbeit an Sekundarschule und Gymnasium, die je zur Hälfte von der Stadt und von der Schule (durch Verzicht auf eine halbe Lehrerstelle) finanziert wird. Bis jetzt teilen sich drei Sozialarbeiterinnen zwei Stellen: Davon sind 1,15 an den Grundschulen und 0,85 Stellen im Sekundarbereich angesiedelt. Auf Antrag der Grünen sprach sich der Schulausschuss dafür aus, auch die Grundschulen weiterhin verstärkt mit 1,6 Stellen auszustatten. Bis Jahresende springt dort das Land („Aufholen nach Corona“) ein.

Das Gymnasium bleibt Schule des Gemeinsamen Lernens. Insgesamt 16 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf wechseln aus den Grundschulen in die weiterführenden Schulen – je acht an die Sekundarschule und ans Gymnasium. „Ein guter Schritt“, freut sich Eckhard Göbel, Leiter des Gymnasiums.

Personalien: Birgit Bender ist neue Leiterin der Dreisbachtalschule; sie hat zuvor die Eschenburgschule in Eibelshausen und Eiershausen im benachbarten Lahn-Dill-Kreis geleitet und tritt die Nachfolge von Bettina Philipp-Harth an. Marc-Alexander Heilmann, bisher Mittelstufenkoordinator am Siegener Peter-Paul-Rubens-Gymnasium, ist neuer stellvertretender Leiter des Gymnasiums Netphen. Dort ist Klaus Kettelhoit in den Ruhestand getreten.

Immerhin würden zumindest die Mehrzahl der beweglichen Ferientage synchronisiert, tröstete Eckhard Göbel, Leiter des Gymnasiums: „Ich kann Eltern verstehen, die ein Betreuungsproblem haben.“ Aber 2023 scheidet für das Gymnasium der Brückentag nach Fronleichnam aus, weil der in die Abiturprüfungszeit fällt und das Schulministerium auf Unterricht besteht – 2024 sind die Netphener Schulen wieder synchron. Unlösbar war früher der Karnevalskonflikt, den Schulausschussvorsitzende Silvia Glomski (Grüne) aus ihrer früheren Tätigkeit als Realschulleiterin kennt: Die Grundschulen wollten Rosenmontag in der Schule feiern. Sekundarschule und Gymnasium indessen hätten „kein Interesse an angetrunkenen Schülerinnen und Schülern" gehabt und schulfrei gegeben.

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2024 wird der Rosenmontag an allen Netphener Schulen schulfrei, manche geben auch noch den Veilchendienstag oder den Freitag nach Weiberfastnacht dazu - bis auf die Sekundarschule, wo stattdessen am Montag nach den Halbjahreszeugnissen frei ist, und das Gymnasium, das die Weihnachtsferien einen Tag früher begonnen lässt. Die Brückentage nach Himmelfahrt und Fronleichnam nehmen 2024 alle.

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Überhaupt nicht synchronisieren lassen sich die schulfreien „pädagogischen Tage“, deren Zahl von drei auf vier erhöht wurde, damit die Lehrkräfte sich besonders um die Digitalisierung kümmern sollen. Alle Schulen brauchen für diese Tage Referenten, erklärte Eckhard Göbel – und die können sich nun einmal nicht teilen. Digitaltage gibt es neuerdings auch für Schülerinnen und Schüler: Homeschooling wie zu Corona-Zeiten, um zu testen, ob der Distanzunterricht noch funktioniert. „Das war auch notwendig“, berichtete Eckhard Göbel – manches Passwort wurde inzwischen schon wieder vergessen. Distanzunterricht ist künftig auch wieder an Tagen angesagt, an denen es früher einfach schulfrei gab: zum Beispiel bei Unwettern.

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