Netphen. Netphen rechnet mit Investition von vier Millionen Euro für Erweiterung des Gymnasiums. die Grundschule Niedernetphen hätte gerne eine Turnhalle
Grundschule und Gymnasium Netphen bekommen mehr Platz. Schulausschuss und Rat werden in ihren nächsten Sitzungen über die Erweiterungsbauten beraten. Dabei soll für das Gymnasium bereits in diesem Jahr die Planung eingeleitet werden, während für die Grundschule in Niedernetphen erst noch einmal an der Vorplanung gearbeitet wird.
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Gymnasium Netphen
Bauplatz für einen zweigeschossigen Anbau mit acht Klassenräumen wird das bisherige Beachvolleyballfeld neben dem C-Trakt, dem ersten Erweiterungsbau der ehemaligen Hauptschule, die dort vor der Eröffnung des Gymnasiums auf der Haardt bestand. Die Stadt geht mittlerweile davon aus, dass das Gymnasium dauerhaft vierzügig wird, nachdem nun bereits zum zweiten Mal in Folge vier Eingangsklassen gebildet werden.
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Das liegt nicht nur an steigenden Anmeldezahlen, wie die Schule selbst darlegt: Weil das Gymnasium in Netphen – anders als die meisten Gymnasien – weiterhin Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet, wird die Klassengröße auf 25 Kinder begrenzt. Zulässig wären sonst bis zu 29 Kinder. Dazu werden Differenzierungsräume und ein Raum für eine Lernwerkstatt benötigt, außerdem muss der C-Trakt barrierefrei ausgebaut werden. Darüber hinaus benötigt wird ein Silentiumraum für Oberstufenschüler, die – so die Schule – „zum großen Teil Fahrschüler sind und ihre Arbeiten dringend in Freistunden erledigen sollten“.
Ganztag im ehemaligen Schießstand
Der Schulausschuss berät am Mittwoch, 25. März, ab 17 Uhr im Ratssaal über die Schulerweiterungen.
Thema ist auch der Brandschutz an der Grundschule Eckmannshausen. In diesem Zusammenhang soll die Ganztagsbetreuung aus dem Dachgeschoss ins Untergeschoss in den ehemaligen Schießstand verlegt werden.
Weil das Gymnasium auf das Abitur nach neun Jahren umgestellt wird, wächst der Raumbedarf auch für den zusätzlichen Jahrgang 10 in der Sekundarstufe 1. Unter dem Strich steigt der Raumbedarf von jetzt 17 Räumen auf 24, zusätzlich in der Sekundarstufe 2 um zwei Räume. Die Kosten beziffert die Verwaltung in ihrer Vorlage auf vier Millionen Euro. Die Stadt rechnet mit Landeszuschüssen, die als „Belastungsausgleich“ für die Umstellung auf G 9 fließen, von rund 264.000 Euro bis 2024.
Grundschule Niedernetphen
Die Grundschule Netphen hat ihr Konzept für den Standort Niedernetphen erweitert. Bisher war die Planung auf einen Anbau an der Stelle des alten Lehrerwohnhauses ausgerichtet, das abgerissen werden soll. Damit wäre eine zusätzliche Fläche von 625 Quadratmetern geschaffen worden. Der Flächenbedarf beträgt nun etwa 800 Quadratmeter, in dem ein neues, auch als Mensa nutzbares Forum entstehen soll, außerdem Platz für den offenen Ganztag und die Küche geschaffen werden. Die bisherigen Schulgebäude stehen dann komplett für den normalen Schulbetrieb zur Verfügung. Jede 3. und 4 Klasse soll zusätzlich einen weiteren Klassenraum als Gruppenraum bekommen, die 1. und 2. Klassen sollen sich jeweils einen Gruppenraum teilen.
Die bisherige Aula im Dachgeschoss soll künftig als Medienraum mit Büchern, Leseecke und Lehrerarbeitsplätzen genutzt und mit PCs und Beamern ausgestattet werden.
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Die Grundschule Netphen wird laut städtischer Schulentwicklungsplanung in Niedernetphen auf Dauer zweizügig sein. Die Betreuungsangebote Offener Ganztag und Verlässlicher Halbtag werden derzeit von 107 Kindern genutzt. 75 Kinder nehmen am Mittagessen teil.
Schulleiterin Annette Kramps und ihre Stellvertreterin Kirsten Wüst machen keinen Hehl aus ihrer Meinung, dass die optimale Lösung eigentlich ein Neubau wäre: „Den Standort Niedernetphen wird man unseres Erachtens nicht in eine zukunftsfähige Schule umbauen können“, heißt es in dem Schreiben an die Verwaltung, „gleichwohl glauben wir aber, dass der Standort so effektiv und sinnvoll saniert, umgebaut und erweitert werden kann, dass er den Bedürfnissen der Kinder nicht nur heute, sondern langfristig gerecht werden kann.“
Über Kosten steht in der Vorlage der Verwaltung nichts. Im Herbst 2019, als es bloß um Abriss des Lehrerwohnhauses und Anbau ging, war von 2,5 Millionen Euro die Rede. Diese Summe, so die Schule, „wird nicht ausreichend sein“. Denn im Raum steht ja auch noch die Sporthallen-Frage: Eine eigene Turn- oder Gymnastikhalle, so die Schulleitung, wäre „äußerst wünschenswert“.
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