Ehrenamtliches Engagement abwürgen, Hilfsangebote für Bedürftige beenden? Das wäre ein fatales Signal für Siegen, kommentiert Hendrik Schulz.

Wer wann warum mit wem nicht geredet, Angebote ignoriert hat – ist letztlich doch völlig egal. Es kommt darauf an, dass ein Hilfsangebot für Bedürftige, ein breites ehrenamtliches Netzwerk, nicht vor die Hunde geht. In einer Situation, in der immer mehr Menschen nicht wissen, wie sie am Monatsende noch Lebensmittel und Rechnungen bezahlen sollen, in der nach wie vor Menschen vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, kann es sich Siegen nicht leisten, eine Anlaufstelle wie den Umsonstladen zu verlieren. Erst recht nicht, weil es an der Kommunikation hakt.

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Und dann sind da die Ehrenamtlichen. Sie investieren enorm viel Zeit und Arbeit, sie lachen und leiden mit denen, die es nicht so gut haben – und das in Zeiten, in denen das Ehrenamt als solches vor gewaltigen Herausforderungen steht. In denen immer mehr Vereine klagen, dass ihnen die Freiwilligen ausgehen. Dass sich hier so viele unterschiedliche Menschen engagieren, anderen helfen, sich vernetzen, dabei die Zukunft unseres Zusammenlebens mitgestalten, ist ein Pfund, mit dem Siegen wuchern kann. Hier entsteht vielleicht das Ehrenamt von morgen – auch mal unkonventionell, auch mal unbequem. Das gilt es auszuhandeln, zu begleiten, auch Kompromisse einzugehen. Das kann mühsam sein, aber es lohnt sich sicher.

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Ehrenamtliches Engagement steckt in der Krise, gleichzeitig brauchen immer mehr Menschen Hilfe. Der Umsonstladen hat auf beides eine Antwort und zwar eine, die Zuversicht verbreitet. Unabhängig von Personen. Das zu beenden, aus welchen Gründen auch immer, wäre ein fatales Signal.