Hilchenbach. In Corona-Zeiten waren viele Integrations-Formate in Hilchenbach möglich. Und auch sonst geht es voran: An Ideen für die Zukunft mangelt es nicht.
Die Corona-Pandemie hat auch die Integrationsarbeit in Hilchenbach ausgebremst. Rund ein Jahr verbrachten die Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Soziales und Integration der Stadtverwaltung im Homeoffice. Vieles war nicht möglich. Erfolg hatte die Stadt bei der Integrationspauschale, die bis November 2023 weiter verwendet werden darf.
Verena Simonazzi, Mitarbeiterin im Fachdienst Soziales und Integration, stellte im Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales und Gleichstellung vor, welche Integrationsmaßnahmen im Jahr 2021 stattfinden konnten und wo es zukünftig noch Handlungsbedarf gibt.
Integrationsarbeit in Hilchenbach: Das hat trotz Corona geklappt
Die „Internationalen Woche gegen Rassismus“, der „Offene Treff 18 Plus“, das „Café International“, das Ferienangebot „Spiel Mit!“ – all diese Veranstaltungen waren 2021 möglich, berichtet Verena Simonazzi. Auch neue Formate, wie etwa das Fotoprojekt „Unnormal“, dass die Verschiedenheit der Menschen positiv hervorheben will, ist gestartet und auch ein „Interkulturelles Kochbuch“ wurde fertiggestellt (wir berichteten).
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Die „priorisierten Integrationsmaßnahmen“, wie es in der Evaluation des Integrationskonzeptes 2021 heißt, seien allerdings durch Corona „nicht im vollen Umfang möglich gewesen“. Der Kontakt mit den aufsuchenden Personen erfolgte lange nur über WhatsApp, Telefon oder Instagram: „Da hat alles ein bisschen länger gedauert“, sagt Verena Simonazzi. Die Umstrukturierung der Fachbereiche der Stadtverwaltung kam erschwerend hinzu.
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Weiterhin konnte beispielsweise kein interkulturelles Fest und Picknick stattfinden; auch die Beteiligung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus sei überwiegend digital erfolgt. Mittlerweile würden die Sprechzeiten im Büro des Fachdienstes allerdings wieder regelmäßig genutzt, die Resonanz auf Einladungen zu Projekten und Veranstaltungen sei „gut zu bewerten“, heißt es in der Evaluation weiter.
Integration in Hilchenbach: Das steht in Zukunft noch an
Der Fachdienst Soziales und Integration will vieles weiterführen, etwa die Anti-Rassismus und -Diskriminierungsarbeit, erläutert Verena Simonazzi und hofft, dass im nächsten Jahr größere Veranstaltungen wie das Interkulturelle Fest möglich sind. Die Neuschreibung, Aktualisierung und Fortschreibung des Integrationskonzepts soll im ersten Quartal 2022 begonnen werden, dann bis zum Jahresende fertiggestellt werden, heißt es in der Evaluation. Dafür werde unter anderem auch der Dialog mit verschiedenen Akteuren und Zielgruppen gesucht. Ebenso gelte es, weitere Ehrenamtliche mit und ohne Migrationshintergrund zu gewinnen, die die Integrationsarbeit in Hilchenbach unterstützen.
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Der Fachdienst Soziales und Integration unterstützt Migrantinnen und Migranten unter anderem bei der Wohnungs- und Stellenanzeigensuche, der Sprachförderung und in vielen anderen Bereichen. Diese Arbeit wird weitergeführt. Die Mitarbeiterinnen planen darüber hinaus unter anderem „verschiedene Begegnungsformate“, wie zum Beispiel thematische Kochabende passend zum Internationalen Kochbuch.
Die Zahlen
1406 Menschen mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft lebten 2020 in Hilchenbach, 2019 waren es noch 1410. Das geht aus der Evaluation des Integrationskonzepts 2021 hervor. Dahlbruch war demnach 2020 der Stadtteil mit dem höchsten Anteil nicht-deutscher Bevölkerung, auf Platz 2 ist Hilchenbach, auf Platz 3 Allenbach.Die häufigste Staatsangehörigkeit war nach Deutsch 2020 in Hilchenbach Polnisch, danach kommt Rumänisch und dann schließlich Türkisch.
Auch über eine Zusammenarbeit mit dem Rockmobil, die Olaf Kemper (CDU) im Ausschuss anregte, wolle man nachdenken, so Verena Simonazzi. Der Fachdienst Bildung, Generationen und Sport möchte in Zusammenarbeit mit dem Familienbüro Infoabende zu verschiedenen Bildungsthemen veranstalten sowie Angebote für Mädchen weiter ausbauen.
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