Siegen. Die rechtsextreme Kleinstpartei Der III. Weg muss ihr Büro in der Hammerhütte in Siegen aufgeben. Nachmieter: Der Verein „Inklusive Begegnungen“.

Der Siegener Verein zur Förderung der Inklusion, „Inklusive Begegnungen“, hat zum 1. Juli 2022 die Geschäftsräume in der Hammerhütte angemietet, in denen momentan noch die rechtsextreme Partei „Der Dritte Weg“ ihr Büro hat. „Inklusive Begegnungen will damit ein Zeichen für Vielfalt und Weltoffenheit und gegen die Diskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigung und Behinderung setzen“, schreibt der Verein in einer Mitteilung.

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Geplant ist in der Schlachthausstraße ein inklusives Stadtteilzentrum, in dem sich Menschen mit und ohne Behinderung treffen und engagieren können. „Ein wichtiges Anliegen des Vereins ist, das Thema Inklusion und Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen einzufordern“, heißt es weiter. Vorgesehen ist unter anderem ein Informations- und Beratungsbüro von Experten in eigener Sache: Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen helfen anderen und bringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in politische Diskussionen und gesellschaftliche Prozesse ein.

Verein „Inklusive Begegnungen“ Siegen: Toleranz und Offenheit statt „Dritter Weg“

Der eingetragene Verein bietet seit fünf Jahren einen Lauftreff für alle Interessierten an. Wöchentlich treffen sich 20 bis 40 Menschen von 18 bis 80 Jahren, um gemeinsam an der Siegarena zu walken und zu laufen. „Inklusive Begegnungen“ arbeitet mit Laufteams und Vereinen wie TuS Deuz, „:anlauf“ oder SG-Siegen Giersberg zusammen und ist an Veranstaltungen, wie dem „24 Stunden-Lauf mit Burkhard“ Ende August oder dem jährlichen Lichterlauf an der Siegarena organisatorisch beteiligt.

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Aus einem Aktion Mensch-Projekt der Mukoviszidose Regionalgruppe Siegen sind vor fünf Jahren darüber hinaus „Die Includers“ entstanden. Die Rockband hat unter anderem bereits auf dem Siegener Stadtfest und bei KulturPur gespielt. Der Verein zur Förderung der Inklusion ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, arbeitet mit der Stadt Siegen, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, weiteren öffentlichen Einrichtungen, der Universität Siegen und einigen Wohlfahrtsverbänden zusammen.

Hammerhütte Siegen: Verein „Inklusive Begegnungen“ bietet Treffpunkt und Beratung

Der Verein sucht nach eigenen Angaben seit mehr als einem Jahr nach Räumen. Das Ladenlokal in der Schlachthausstraße mit Büroräumen ist als nicht kommerzielles Geschäft, Treffpunkt und Beratungsbüro geplant. Zudem benötigen „Die Includers“ Platz für die Instrumente. „Die Räume in der Schlachthausstraße bieten viele Möglichkeiten für Projekte, um auch in den städtischen Alltag und die Politik einzuwirken“, wie den Ausführungen weiter zu entnehmen ist.

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„Die Hammerhütte ist ein aufgeschlossener und bunter Stadtteil“, betont die Vereinsspitze. Auch die Vermieterin freue sich über die neue Lösung. „Ihr ist in der Vergangenheit zu Unrecht eine Nähe zum Dritten Weg unterstellt worden und sie war selbst erschrocken, welche Dimension die Vermietung erhalten hat.“ Einen Dank richtet das Team an Siegens Bürgermeister Steffen Mues, „der unserem Verein schon seit der Gründung eng verbunden ist und die Anmietung der Räumlichkeiten gefördert hat“.

Siegen: Bürgermeister Steffen Mues unterstützt Engagement für bunte Hammerhütte

„Ich freue mich, dass dieser engagierte Verein nun an diesem besonderen Ort sein Zuhause hat und seine ausgezeichnete Arbeit von hier aus durchführt“, wird Steffen Mues in der Mitteilung zitiert. „Deshalb habe ich gerne das Anliegen des Vereins nach der Suche von geeigneten Räumlichkeiten unterstützt.“

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In den nächsten Monaten wird der Verein nach eigenem Bekunden Konzepte erstellen und Kooperationspartner und Unterstützer treffen: „Wir haben viele Ideen und gehen voller Elan an die Arbeit.“ Das Team erinnert aneine große Demonstration im Juli 2020 gegen die Eröffnung des Dritten-Weg-Büros, an der mehr als 1000 Menschen teilgenommen hätten. „Wir würden uns freuen, wenn im nächsten Sommer ebenso viele Menschen für Vielfalt, Inklusion und eine friedliches Miteinander in Siegen auf die Straße gehen“, heißt es abschließend.

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