Siegen-Wittgenstein. Die Bezirksschülervertretung (BSV) Siegen-Wittgenstein freut sich über die Schulöffnung zum 22. Februar. Sie haben dennoch ein paar Forderungen.
Die Bezirksschülervertretung(BSV)Siegen-Wittgenstein hält die Öffnung der Schulen ab dem 22. Februar für eine richtige Entscheidung. Das Distanzlernen würde negative Einflüsse auf die Noten und auf die Gesundheit der Schüler haben, heißt es in einer Pressemittelung der Vertretung. Außerdem stehen im Hinblick auf die Öffnung der Schulen der Präsenz-Sportunterricht sowie überfüllte Busse bei der BSV im Fokus.
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„Die Öffnung der Schulen ist ein notwendiger Schritt, um den Schülerinnen und Schülern das Lernen zu erleichtern“, sagt Bezirksschülersprecher Jost Hoffmann. Seine Vorstandsmitglieder und er erfahren selbst im täglichen Homeschooling die negativen Aspekte des Distanzunterrichts: Angespannte Stimmung im Haushalt, Frustration über nicht funktionierende Technik und mangelnde soziale Kontakte seien nur ein paar Punkte, die die Schüler beobachten würden.
BSV Siegen-Wittgenstein fordert Unterricht für die fünften Klassen
„Es gibt auch wissenschaftliche Belege, wie zum Beispiel die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.“ Diese würde ganz klar zeigen, dass die psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen durch den Lockdown zugenommen haben. Psychische Belastungen wirken sich unmittelbar auf die Noten aus, da sie die Lernbereitschaft der Jugendlichen schädigen.
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Die BSV findet die Priorisierung von Abschlussjahrgängen und jüngeren Klassen für den Präsenzunterricht „auf jeden Fall richtig“, erläutert Nicole Peil aus dem BSV-Vorstand. Die BSV bemängelt aber, dass den Schülern aus der Jahrgangsstufe 5 die Rückkehr in den Präsenzbetrieb zunächst verwehrt bleibt. „Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 haben bisher kaum Zeit gehabt, ein Gemeinschaftsgefühl in ihrer Klasse zu entwickeln“, sagt Vorstandsmitglied Pascal Müller, „doch in dieser Klasse werden sie die nächsten Jahre bleiben und lernen, dafür braucht man ein gutes Gemeinschaftsgefühl.“
Die BSV ist auch bei Instagram
Die Bezirksschülervertretung (BSV) Siegen-Wittgenstein ist die Vertretung von mehr als 29.000 Schülern.
Auf ihrer Instagram-Seite: bsv_siwi, informiert die BSV regelmäßig über ihre Arbeit.
Dort werden alle Mitglieder vorgestellt und es wird über Themen wie Suchtprävention bei Jugendlichen diskutiert.
Die BSV ist online über die Mailadresse: info@bsv-siwi.de zu erreichen.
Sportunterricht soll weiterhin nur theoretisch stattfinden
Auch an dieser Stelle haben die Mitglieder des BSV eigene Erfahrungen gemacht: Mitglieder des Vorstands führen innerhalb ihrer Schülervertretungen regelmäßige Kennenlern-Aktionen in der Jahrgangsstufe 5 durch. „Es werden wichtige soziale Kompetenzen erlernt, diese Aktionen sind aktuell unmöglich“, sagt Jost Hoffmann. Der Altersunterschied zwischen einem Viertklässler und einem Schüler aus der 5. Klasse sei nicht groß, deshalb sieht die BSV eine Ungerechtigkeit darin, dass die Grundschüler wieder in die Schule gehen können und Fünftklässler nicht.
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Ein weiterer kritischer Punkt für die BSV ist der Sportunterricht, der laut Ministerium stattfinden könne. „Sportunterricht ist wohl das größte Risiko im Schulbetrieb“, so Oskar Uebach, Mitglied des BSV-Vorstands. Auch an dieser Stelle sprechen die Mitglieder der BSV aus eigenen Erfahrungen. Der Sportunterricht sollte weiterhin als Theorieunterricht stattfinden: „Ich persönlich erlebe den Unterricht aktuell theoretisch und es zeigt sich sogar eine Leistungsverbesserung“, erläutert Jost Hoffmann. Einfache Trainingspläne von Lehrkräften seien bereits ausreichend, um Schüler fit zu halten, auch Lernvideos seien hilfreich.
Hilchenbach und Kreuztal: Anfrage für zusätzliche Schulbusse
Einen großen Risikofaktor in der Öffnung der Schulen sieht die BSV in der Infektionsgefahr im ÖPNV. Die besten Hygienekonzepte in den Schulen würden nichts nützen, wenn die Schulbusse überfüllt seien. In Hilchenbach und Kreuztal arbeitet die BSV bereits mit Lukas Klimke und Julian Siebel (beide Junge Union) zusammen, um durch Gespräche mit der Stadtverwaltung zusätzliche Busse zu beschaffen. Die erste Anfrage in Kreuztal wurde schon im November letzten Jahres gestartet, die Anfrage in Hilchenbach laufe jetzt seit einigen Wochen. Jost Hoffmann ist zuversichtlich, diese Problematik bald beheben zu können.
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Die BSV regt an, FFP2- oder medizinische Masken kostenlos für Schüler zur Verfügung zu stellen. „Durch die mit der Schulöffnung einhergehende vermehrte Nutzung des ÖPNV wird der Bedarf an medizinischen Masken unter Schülern steigen“, stellt Oskar Uebach aus der BSV fest. Die Masken seien aber für einige Familien ein hoher Kostenpunkt, daher fordert die BSV eine finanzielle Hilfestellung vom Land. Grundsätzlich sei die BSV aber froh über die Öffnung der Schulen: „Wir hoffen, so wieder mehr Chancengleichheit zu erreichen, denn schlussendlich sind Jugendliche die Zukunft“, sagt Bezirksschülersprecher Jost Hoffmann.
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