Siegen. Gelingender Distanzunterricht ist eine Herausforderung für Lehrkräfte, sagt Prof. Matthias Trautmann, Erziehungswissenschaftler an der Uni Siegen

Während des Corona-Krisengipfels am 5. Januar haben sich Bund und Länder auf eine Verlängerung des Lockdowns verständigt, der unter anderem die Schließung der Schulen umfasst - Schülerinnen und Schüler werden erneut weitgehend im Fernunterricht unterrichtet.

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Das wirft für viele Schulen, Eltern und Kinder nach wie vor zahlreiche Probleme auf, sagt Prof. Dr. Matthias Trautmann:. „Es hat zwar durchaus in den letzten Monaten Bewegung in dem Bereich gegeben, doch im Prinzip ist dies noch nicht ausreichend. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die technischen Voraussetzungen für guten digitalen Unterricht noch nicht überall gegeben sind“, so der Erziehungswissenschaftler an der Universität Siegen.

"Kritisch ist zum Beispiel, dass an die vom Land NRW eingerichtete Lernplattform LOGINEO noch nicht alle Schulen angeschlossen sind. Hier machen sich Versäumnisse der letzten Jahre bemerkbar.“

Uni Siegen bietet Lehrveranstaltungen zu Digitalisierung an

Auch die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte sei gefordert. „Im Bereich Bildungswissenschaften etwa bietet die Universität Siegen zwar seit einigen Jahren Lehrveranstaltungen zum Bereich Digitalisierung an, aber hier können wir sicher noch zulegen. Im Prinzip muss auf allen Ebenen nachgebessert werden, und ich erwarte auch, dass dies in den nächsten Monaten und Jahren passieren wird.“

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Auch wenn der momentane Schulalltag alle Beteiligte stark fordert, ist die Situation für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf und deren Eltern besonders schwierig. „Die Schwächeren, so zeigen auch erste empirische Befunde, trifft die Situation eindeutig noch einmal härter. Ich befürchte, dazu gehören auch viele Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf“, sagt Prof. Trautmann.

Regelmäßiges Training für Umstellung auf digitalen Unterricht?

Um in Zukunft besser mit solchen Situationen wie der Corona-Pandemie umgehen zu können, müsse daher in zahlreichen Bereichen weiter nachgebessert werden. Das betreffe zunächst vor allen Dingen die technische Ausstattung: „Wir brauchen lückenlos leistungsfähiges WLAN an den Schulen, den Anschluss an reibungslos funktionierende Lernplattformen und natürlich entsprechende Endgeräte und IT-Support für Lehrkräfte und Schüler.“

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Für die Zukunft könnte der Erziehungswissenschaftler sich vorstellen, dass die Umstellung auf vollständig digitalen Unterricht – ähnlich einer Feueralarmprobe – regelmäßig trainiert wird.