Siegen. Die Siegener Schulen erhalten am Donnerstag mehr als 1900 Tablets. Damit können nun weit mehr Schüler am Distanzunterricht teilnehmen.

Eine große Lieferung digitaler Endgeräte kam am Donnerstag in den Schulen der Stadt Siegen an: 17 Grundschulen, acht weiterführende Schulen, die Pestalozzi-Förderschule und das Weiterbildungskolleg erhalten insgesamt mehr als 1.900 Tablets für das Lernen und Lehren im Distanzunterricht.

Als erste Schule erhielt am Vormittag die Glückaufschule in Weidenau die benötigten Endgeräte, die Bürgermeister Steffen Mues stellvertretend an Schulleiterin Anna Withake übergab. „Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass wir nun auch die Kinder digital ausstatten können, die laut unserer Abfrage Bedarf haben", sagt Anna Withake. Die Koordination der Schulcloud, der digitalen Wochenpläne, Erklärvideos oder die Durchführung von Videokonferenzen könnten so effektiver umgesetzt werden.

Siegen: Tablets für den Distanzunterricht schon vor Monaten bestellt

Der kommunale IT-Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) organisiert die Auslieferung und technische Einrichtung der mobilen Endgeräte. "Die Stadt Siegen gehört dank der frühzeitigen Ausschreibung zu den ersten drei Kommunen, die auf diese Weise jetzt beliefert werden konnten", heißt es in einer Mitteilung.

„Die städtische Schulverwaltung hat die Tablets schon vor Monaten bestellt und sich mit großem Einsatz um die Beschaffung gekümmert", wird Steffen Mues zitiert. "Gut, dass die Geräte nach den Lieferengpässen der letzten Wochen jetzt endlich an die Schülerinnen und Schüler ausgegeben werden können." Mit dem verordneten Distanzunterricht in allen Klassen habe die Mehrheit der Siegener Schulen bereits am Montag begonnen. „Die Tablets werden die derzeit schwierige Lernsituation hoffentlich deutlich verbessern“, betont der Bürgermeister.

Siegen: Tablets vor allem für Kinder, die privat über keine digitalen Endgeräte verfügen

"Unsere Schulen waren gut vorbereitet und haben seit dem Sommer die Zeit genutzt, sich auf die unterschiedlichsten Szenarien vorzubereiten", sagt Schuldezernent André Schmidt. In den Grundschulen der Stadt Siegen werde die angebotene (Not-)Betreuung aber eher in geringem Maße in Anspruch genommen. Je nach Größe der Schule werden zwischen zwei und 20 Kinder betreut, für die Klassen 5 und 6 liegen nur vereinzelte Anfragen vor.

Die mobilen Endgeräte sind zunächst für diejenigen Kinder und Jugendlichen gedacht, die bislang keine oder wenige Möglichkeiten hatten, auch zu Hause mobil beziehungsweise digital zu lernen. Auch wenn in vielen Familien ein Computer, Notebook oder Tablet vorhanden ist – "bei mehreren schulpflichtigen Geschwisterkindern im Homeschooling kann es schnell eng werden", schreibt die Stadt. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatten das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund entsprechende Fördermittel aufgelegt. Die Umsetzungen des „Sofortausstattungs-programms“ leisteten die Städte und Gemeinden.

Schulverwaltung Siegen fragte Bedarfe im Spätsommer ab

Die Schulverwaltung der Stadt Siegen hat bereits im Spätsommer die Bedarfe in den einzelnen Schulen abgefragt und die Förderanträge dann auf den Weg gebracht. "Die Ausschreibung wurde von der städtischen Schulverwaltung frühestmöglich vorbereitet und durchgeführt", heißt es weiter. "Anfängliche Lieferschwierigkeiten begründen den späten Auslieferungszeitpunkt."

Für die Anschaffung der mobilen Endgeräte habe die Schulverwaltung den vollen Förderbetrag ausgeschöpft, wie André Schmidt erläutert. "Einschließlich Eigenbudget stehen uns rund 1,2 Millionen Euro an Mitteln zur Verfügung." Insgesamt werden rund 2400 mobile Endgeräte angeschafft. Darüber hinaus seien durch die zunehmende Digitalisierung der Schulen 2021 "erheblich mehr Mittel im städtischen Haushalt für Support, Anschaffungen und weitere Kostenpositionen vorgesehen".

Siegen: Leihverträge über digitale Endgeräte mit Eltern und Schülern

Die neuen Tablets befinden sich im Eigentum der Stadt Siegen. Endgeräte, Schutzhülle und Netzteil werden im Rahmen eines Leihvertrags, den die Erziehungsberechtigen beziehungsweise volljährigen Schülerinnen und Schüler mit der Stadt Siegen abschließen, kostenfrei an die Nutzerinnen und Nutzer ausgegeben. In Absprache mit den Schulleitungen wurde sich darauf verständigt, so genannte Tablet-Klassensätze zu bilden. Über die konkrete Verteilung entscheiden die Schulen selbst – wie jetzt beim flächendeckenden Lernen auf Distanz oder auch bei einzeln angeordneten Quarantänemaßnahmen, so die Stadt abschließend.

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