Hainchen. Bei der Bürgerversammlung in Hainchen ist Umweltschutz ein Thema. Netphens Bürgermeister Paul Wagener warnt zudem vor Folgen eines Nothaushalts.
Der Umweltschutz nimmt bei der Bürgerversammlung im Bürgerhaus einen wichtigen Teil des Abends ein. Wie immer um diese Jahreszeit hat Ortsbürgermeister Franz Kringe eingeladen. Trotz des unerfreulichen Wetters sind immer noch ziemlich viele Einwohner gekommen, wenngleich der Raum nicht ganz so gefüllt ist wie etwa vor einem Jahr.
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Dafür ist der Altersschnitt etwas verjüngt. Eine Schülergruppe vom Gymnasium Netphen berichtet über den gemeinsamen Kampf gegen Plastik mit den Partnern aus Ruanda. Unter der Leitung von Lehrerin Ursula Wussow informieren die Jugendlichen über das anhaltende Projekt zum Sammeln von Zigarettenkippen.
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Auch Hainchen hat ein Kippenproblem
Allein auf dem Schulhof und dem Lehrerparkplatz, wie zwischendurch betont wird, haben sie in drei Aktionen unzählige Zigarettenreste eingesammelt. Sie weisen auf deren schädliche Kunststoffbestandteile hin und damit auch auf die Gefahren für die Umwelt – selbst in den Polregionen der Welt seien Kippen gefunden worden; und das Nikotin daraus würde sauberes Grundwasser verunreinigen.
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Für ihr Gymnasium wünschen sich die Schüler einen speziellen Kippenbehälter für den Schulhof, damit Jugendliche und Lehrer ihren Tabakdreck nicht mehr in der Natur entsorgen müssen. Kostenpunkt für den Behälter: 300 Euro. Er sei das Geld aber wert, betont Lehrerin Ursula Wussow. Bezahlt werden könnte er auch mit dem Erlös eines Waffel-Verkaufs an der Schule, so schlagen es die Schüler vor.
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Wasserburg Hainchen als „Juwel des Johannlandes“
Dass die Kippen nicht nur rund um die Schule ein Ärgernis seien, betont Franz Kringe und erinnert „seine Haincher“ daran, wie viele er selbst bei einem schnellen Check an einer Bushaltestelle gezählt hat. 50 allein auf einem Quadratmeter, bedauert er. Dann erhielt er zahlreiche Beschwerden, wenn die Dinger in den nächsten Abfluss gespült oder geweht würden und dieser dann verstopft sei. Deswegen nehme er die Bürger selbst in die Pflicht, sich zum Beispiel an der gemeinsamen Putzaktion des Dorfes am 28. März zu beteiligen.
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Dass es mit der Pflege der Umwelt in Hainchen besser wird, verdeutlicht der nächste Redner, Paul Breuer, am Thema Wasserburg. Das Denkmal werde mehr und mehr zum Juwel des Ortes und des Johannlandes, erzählt Breuer.
Unmengen an Schlamm hätten dafür entsorgt werden müssen. „Ich sage ihnen jetzt nicht, was da alles drin war. Auch Kippen“, sagt der frühere Landrat und jetzige Vorsitzende des Burgenvereins mit einem Lächeln. Was da alles von den Anliegern in die Müllbehälter geworfen werde, findet er besorgniserregend und bittet die Bürger um Mithilfe bei der Müllentsorgung.
Spuren der Vergangenheit erhalten
Er selbst ist bei den Arbeiten rund um die Wasserburg über einen Stacheldrahtverhau gestürzt und hat sich einen komplizierten Trümmerbruch am linken Arm zugezogen. Leider kein Einzelfall, betont er und wünscht sich Unterstützung, nicht zuletzt zum Schutz der spielenden Kinder. „Wir machen weiter“, verspricht Breuer.
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Ein weiteres Anliegen Breuers ist die Suche nach den „verborgenen Kronzeugen unserer Geschichte“. Bedeutet: In den Übernachtungszimmern der Wasserburg sollen sich zukünftig alte Grenzsteine – „Wittgenstein war damals Ausland. Für manche heute noch!“ –, Reste von Schlagbäumen und andere Spuren der Vergangenheit aus den umliegenden Wäldern wiederfinden. „Riechen und schmecken“ sollen die Gäste die Geschichte und das Siegerland. Bürgermeister Paul Wagener unterstützte den Vorschlag mit den Worten: „Auch ich bin ein Haincher!“
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Zustimmung für Teilnahme am Dorfwettbewerb
Dem Antrag für eine erneute Bewerbung für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ stimmten die Anwesenden mit 30 Ja-Stimmen, 11 mal Nein und 18 Enthaltungen zu.
Abschließend wird Paul Wagener gefragt, welche Auswirkungen ein Nothaushalt auf die Dörfer haben könnte. „Schlimme“, warnt er, hofft aber zugleich auf die bevorstehenden Gespräche mit den Fraktionen. „Es gibt auch vernünftige Leute im Rat“, sagt Wagener und hofft auf die Verabschiedung des Haushalts. Sonst werde es gerade im Bereich der freiwilligen Leistungen „sehr dunkel“.
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