Hainchen. Das Außengelände der Wasserburg Hainchen soll mit einem Burgmarkt eröffnet werden. So sieht es im Moment auf der Baustelle aus:

„Wir haben saumäßiges Glück gehabt“, sagt Paul Breuer und blickt auf die Haincher Wasserburg. Nicht nur wegen des Wetters, auch wegen des großen Engagements aus der Bürgerschaft. Alle packen mit an. Die einen pflanzen Blumen und Kräuter, andere mähen Rasen, reinigen das Gelände oder passen auf, das nichts zerstört wird. Der Vorsitzende des Siegerländer Burgenvereins ist stolz auf das, was all die Ehrenamtlichen in den vergangenen Monaten auf die Beine gestellt haben: Die Wasserburg erwacht langsam aus ihrem Dornröschenschlaf. Seit Anfang des Jahres hat sich vor allem das Außengelände völlig gewandelt und wirkt nun viel einladender. Im Oktober soll es offiziell freigegeben werden: Der Verein plant einen Burgenmarkt (siehe Box). Was genau sich seit dem Rundgang mit den Bürgern im April getan hat, haben Paul Breuer, Werner Büdenbender und Andrea Schmelzer vom Verein nun vorgestellt.

Der Vorsitzende des Siegerländer Burgenvereins Paul Breuer (links) zeigt rund um die Wasserburg Hainchen, wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind. An seiner Seite: Werner Büdenbender und Andrea Schmelzer vom Verein.
Der Vorsitzende des Siegerländer Burgenvereins Paul Breuer (links) zeigt rund um die Wasserburg Hainchen, wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind. An seiner Seite: Werner Büdenbender und Andrea Schmelzer vom Verein. © WP | Jennifer Wirth

Überraschungen auf dem Gelände

„Wir haben den Kreis der ehrenamtlichen Helfer massiv erweitert“, sagt Breuer. „Wir sind unendlich dankbar für die Hilfe und brauchen noch mehr Unterstützung.“ Denn die Arbeiten am denkmalgeschützten Gebäude und dem rund 2,5 Hektar großen Gelände sind nicht nur anstrengend, sondern auch teuer. „Wir sind jetzt arm wie die Kirchenmäuse.“ Im November soll offiziell abgerechnet werden – momentan fehlen dem Burgenverein rund 100.000 Euro. Es sind viele unvorhersehbare Dinge passiert: So offenbarte sich beim Ablassen des Wassergrabens, dass der Burgsockel stark beschädigt ist. „Den haben wir mittlerweile notdürftig teilreparieren lassen“, sagt Paul Breuer. Um ihn völlig instand setzen zu können, sind weitere 110.000 Euro nötig. „Wir wollen daraus ein separates Projekt machen und Fördergelder beantragen.“ Und auch der unverhofft entdeckte historische Weg auf dem Gelände, der nachträglich in das Wegekonzept eingebunden werden musste, hat 10.000 Euro extra gekostet.

Ausflugsziel- Erlebnispark an Wasserburg Hainchen entsteht

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Der Vorsitzende des Siegerländer Burgenvereins Paul Breuer zeigt rund um die Wasserburg Hainchen, wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind. An seiner Seite: Werner Büdenbender und Andrea Schmelzer vom Verein.
Der Vorsitzende des Siegerländer Burgenvereins Paul Breuer zeigt rund um die Wasserburg Hainchen, wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind. An seiner Seite: Werner Büdenbender und Andrea Schmelzer vom Verein. © WP | Jennifer Wirth
Der Tagungsraum.
Der Tagungsraum. © WP | Jennifer Wirth
Das Kräuterbeet.
Das Kräuterbeet. © WP | Jennifer Wirth
Die Burg und dem Trauzimmer (rechts).
Die Burg und dem Trauzimmer (rechts). © WP | Jennifer Wirth
Auch an der Remise wird noch gearbeitet.
Auch an der Remise wird noch gearbeitet. © WP | Jennifer Wirth
Im Märchenwald entsteht ein Wasserspielplatz.
Im Märchenwald entsteht ein Wasserspielplatz. © WP | Jennifer Wirth
Im Märchenwald gibt es auch Kletterspinnen.
Im Märchenwald gibt es auch Kletterspinnen. © WP | Jennifer Wirth
Hier entsteht der Wasserspielplatz.
Hier entsteht der Wasserspielplatz. © WP | Jennifer Wirth
Im Märchenwald.
Im Märchenwald. © WP | Jennifer Wirth
Der zweite Wassergraben: Hier kann später getobt werden.
Der zweite Wassergraben: Hier kann später getobt werden.
Der zweite Wassergraben: Hier kann später getobt werden.
Der zweite Wassergraben: Hier kann später getobt werden. © WP | Jennifer Wirth
Die Wasserburg.
Die Wasserburg. © WP | Jennifer Wirth
Das ist die neue Holländer-Scheibe: Paul Breuer gibt seiner Tochter Schwung.
Das ist die neue Holländer-Scheibe: Paul Breuer gibt seiner Tochter Schwung. © WP | Jennifer Wirth
Die Burg.
Die Burg. © WP | Jennifer Wirth
Der neue Krämerwagen.
Der neue Krämerwagen. © WP | Jennifer Wirth
Die neue Brücke zum Haupteingang.
Die neue Brücke zum Haupteingang. © WP | Jennifer Wirth
Der Krämerwagen.
Der Krämerwagen.
Die Remise.
Die Remise.
Der historische Weg.
Der historische Weg.
Der Vorsitzende des Siegerländer Burgenvereins Paul Breuer zeigt die alte Karte von der Burg.
Der Vorsitzende des Siegerländer Burgenvereins Paul Breuer zeigt die alte Karte von der Burg. © WP | Jennifer Wirth
Hier treffen sich der neue und der historische Weg.
Hier treffen sich der neue und der historische Weg.
Das Gelände ist insgesamt 2,5 Hektar groß.
Das Gelände ist insgesamt 2,5 Hektar groß. © WP | Jennifer Wirth
Die Remise wird noch gestrichen.
Die Remise wird noch gestrichen.
Rund um die Burg blüht es.
Rund um die Burg blüht es. © WP | Jennifer Wirth
Langsam läuft der Wassergraben wieder voll.
Langsam läuft der Wassergraben wieder voll. © WP | Jennifer Wirth
Die neue Terrasse der Remise.
Die neue Terrasse der Remise. © WP | Jennifer Wirth
Die Remisen-Terrasse ist umsäumt von Kräutern.
Die Remisen-Terrasse ist umsäumt von Kräutern. © WP | Jennifer Wirth
Nicht der Haupteingang: Hier geht es ins Innere der Burg.
Nicht der Haupteingang: Hier geht es ins Innere der Burg. © WP | Jennifer Wirth
Einer der ehemaligen Türme der Burg lädt jetzt zum Verweilen ein.
Einer der ehemaligen Türme der Burg lädt jetzt zum Verweilen ein. © WP | Jennifer Wirth
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Alles auf einmal, das geht nicht. Deshalb wird die obere Betten-Etage der Burg warten müssen: Während die anderen Bereiche wie Trau- und Kaminzimmer, Küche oder Tagungsraum bereits in neuem Design erstrahlen, wird der obere Bereich mit 31 Betten erst in den kommenden Jahren renoviert.

Mit großem Aufwand renoviert

Die Burg hat bereits teilweise einen neuen Anstrich, der Rest folgt in den kommenden Wochen. „Die Wände der Burg wurden mit großem Aufwand renoviert“, sagt Paul Breuer. Besonders wichtig: Das alte Gebäude ist nun dicht, nur ein winziges Leck muss noch gefunden werden. „Die Brücke zum Haupteingang wurde generalerneuert“, sagt Breuer. Sie ist jetzt sicher und rutschfest.

Verein verteilt Bögen: Bürger sollen Markt mitgestalten

„Wir machen etwas für Groß und Klein“, betont Paul Breuer. Am Donnerstag, 3. Oktober, soll die Außenanlage mit einem kleinen Burgenmarkt eröffnet werden. Alle Bürger sind eingeladen, sich daran zu beteiligen. Der Verein verteilt in Hainchen momentan Flyer an alle Haushalte, auf denen sich Interessierte mit einer möglichen Aktion eintragen können.

Aussteller oder Mitwirkender kann jeder werden. Egal ob Einzelperson, Verein oder Gruppe. Wer eine gute Idee hat, ist willkommen. Wichtig: Die Burg soll in die Mitte der Dorfgemeinschaft rücken. Beispielsweise könnten selbst hergestellte Artikel verkauft, Geschichten erzählt, alte Fotos gezeigt oder auch Aktivitäten für Kinder angeboten werden.

Eine Rampe macht den Zugang zur Burg barrierefrei. Neben ihr ist der alte Brunnen: Er wurde neu in Szene gesetzt. 50 Kubikmeter Schlamm haben die Ehrenamtlichen aus dem Wassergraben entfernt und mit dem Mutterboden vermischt: Nun sind auch die Wiesen saftig grün. Die Wege sind mittlerweile sichtbar; Arbeiter binden gerade den historischen Weg ein. Er wird gut sichtbar sein; Stahlbleche trennen ihn vom normalen Weg ab. Beim Freilegen der alten Steine sei großes Fingerspitzengefühl nötig gewesen, weiß Andrea Schmelzer.

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Die Terrasse der Remise ist fertig und auch das angrenzende Geländer, das Besucher vor dem Wassergraben schützt, wird momentan bearbeitet. Viele Blumen und Kräuter schmücken die Beete. Der Krämerwagen, ein Spielgerät für alle Generationen, hat mittlerweile einen fröhlichen Anstrich bekommen. Noch ist es aber aus Sicherheitsgründen gesperrt. „Wir haben hier bei gutem Wetter trotzdem jeden Abend 20 Kinder“, sagt Paul Breuer und schmunzelt. In den kommenden Tagen werden auf dem Gelände, das für alle Generationen erlebbar sein soll, mehrere Bänke aufgestellt. Auch im ruhigen Obstgarten. Dort wurden Bäume gestutzt, neue werden ergänzt. Die Holländerscheibe, ein Spielgerät, steht bereits. Bald soll ein Bienenvolk auf der Wiese wohnen. Der angrenzende Grillplatz muss noch „entgrünt“ werden.

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Der Märchenwald ist als einziger Bereich aufgrund der anspruchsvollen Topografie nicht barrierefrei. Dort können Kinder toben und klettern. Das Gelände ist bereits gut zugänglich, erste Spielgeräte stehen an ihrem Platz. So entsteht momentan ein Wasserspielplatz. Auch Kletterspinnen und eine Seilrutsche wird es geben. Tische und Bänke stehen entlang der Wege, die teilweise über das Wasser führen. „Das wird mystisch“, sagt Werner Büdenbender.

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