Siegen. . Am Lohgraben errichtet die Kommunale Entwicklungsgesellschaft KEG auf dem Gelände des ehemaligen Sängerheims ein Gebäude mit 20 Einzelapartments.

  • Chronischer Mangel an bezahlbarem studentischen Wohnraum
  • Gelände ursprünglich zur Unterbringung von Flüchtlingen gedacht
  • Startschuss für dreigeschossiges Apartmentgebäude für 2018 geplant

Siegen belegt unter den Universitätsstädten in Nordrhein-Westfalen den letzten Platz bei der Versorgungsquote mit studentischen Wohnheimplätzen – jetzt baut die Stadt ein eigenes Studentenwohnheim: Die Kommunale Entwicklungsgesellschaft (KEG) wird das Gebäude an der Straße am Lohgraben neu errichten. Dort steht bislang das ehemalige Sängerheim leer; künftig werden dort 20 Ein-Zimmer-Apartments angeboten.

Das Gelände

Ursprünglich hatte die Stadt das Grundstück gekauft, um Flüchtlinge auf dem Areal unterzubringen, sagt Siegens Kämmerer und KEG-Geschäftsführer Wolfgang Cavelius. Als die Flüchtlingszahlen sanken, habe die Stadt das Gelände dafür nicht mehr benötigt, Alternativen geprüft und sich entschieden, dort künftig Studentenwohnungen anzubieten. Dafür wird das einstöckige Fachwerkhaus abgerissen und ein dreigeschossiger Neubau errichtet.

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Die Standortfaktoren

Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren die Nähe zum Campus Unteres Schloss, der immer weiter Formen annehmende mögliche Umzug der Uni Siegen in die Innenstadt – und die chronische Knappheit an kostengünstigem Wohnraum in Siegen, sagt KEG-Prokurist Stefan Gaden.

Die Pläne

Bezahlbar sollen die Apartments sein: „Wir streben 180 Euro Kaltmiete pro Zimmer an“, sagt Stefan Gaden. Voraussichtlich werden die Wohneinheiten möbliert vermietet. Verwalten und vermarkten wird das Studentenwohnheim die KEG, die auch Förderanträge für entsprechende Subventionen studentischen Wohnraums beim Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Land Nordrhein-Westfalen stellen wird.

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Das Untergeschoss steht etwa zur Hälfte für Wohnflächen zur Verfügung, dort werden Parkplätze und Abstellflächen für Fahrräder eingerichtet. Die oberen Etagen beherbergen ausschließlich Zimmer. Auch ein gemeinsamer Aufenthaltsraum für das gesamte Wohnheim ist vorgesehen.

Der Zeitplan

Die Planungen liegen vor, Stadtbaurat Henrik Schumann hat das Vorhaben genehmigt. Derzeit ist ein Architekturbüro noch mit einer Schadstoff- und Altlastenuntersuchung des ehemaligen Sängerheims beauftragt, dann wird das Projekt ausgeschrieben. Wann die Bauarbeiten losgehen können ist noch nicht genau absehbar – die Bauwirtschaft habe derzeit eine gute Auftragslage und sei entsprechend ausgelastet, sagt Gaden. Er rechnet damit, dass im Jahr 2018 der Spatenstich erfolgen kann.

Die Dauer-Suche

Die Suche nach Flächen, auf denen Wohnheime errichtet werden können, zieht sich bereits seit längerem. Das Studentenwerk Siegen betreibt zehn Einrichtungen mit derzeit rund 940 Plätzen. In der Vergangenheit hatte die Geschäftsführung etwa Interesse an der ehemaligen Jugendherberge am Oberen Schloss gezeigt, die Politik entschied sich dafür, dort den Schlosspark zu erweitern.

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Auch am als „Schimmelhochhaus“ bekannten Gebäude an der Koblenzer Straße hatte das Studentenwerk Interesse, der Denkmalschutz verhinderte aber Abriss und Neubau Das Park-Hotel (heute City-Hotel) hätte das Studentenwerk ebenfalls gern in ein Wohnheim umgewandelt, hier scheiterte der Plan an möglichen Schallschutzproblemen durch die nahe Siegerlandhalle.

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