Siegen. . Die Verträge sind unterzeichnet: Die Uni Siegen wird künftig Teileigentümerin des Karstadt-Gebäudes und der Parkpalette Obergraben.

  • Beengte räumliche Verhältnisse in der Oberstadt machen Bauarbeiten schwierig
  • Eiliger Abrissantrag für Parkpalette – Mensa als barrierefreier Campus-Zugang
  • Karstadt übergibt eine Etage an die Uni für Hörsäle und stellt Sortiment neu auf

Die Verträge sind unterschrieben, der Campus Unteres Schloss in der Innenstadt wächst weiter: Die Universität Siegen wird künftig Teileigentümerin der beiden Grundstücke beziehungsweise Gebäude, auf und in denen Mensa und Hörsaalgebäude neu- und angebaut werden sollen. Derzeit sei man in der Phase der Detailplanung für die technische Ausstattung der Gebäude, so André Zeppenfeld, Pressesprecher der Uni.

Herausforderungen

Die Grundrisse sind fertig – aber die technischen Probleme noch nicht gelöst. Vor allem beim Hörsaalzentrum: „Wir müssen beim Karstadt-Gebäude das Dach aufbrechen, können aber wegen der Tiefgarage darunter keinen Kran auf den Schlosshof stellen“, sagt Bauunternehmer Reinhard Quast, der über die Gesellschaft zur Förderung der Altstadt (Mensa-Areal) sowie Siegberg Immobilien (Karstadt-Gebäude) Miteigentümer ist.

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Über das Areal verliefen zahlreiche Leitungen und Kanäle, das Dach aufzubrechen und das Gebäude für die Arbeiten trocken zu halten, sei ebenfalls nicht ganz einfach – zumal Karstadt darum gebeten habe, die Bauarbeiten für das Weihnachts- und Ostergeschäft auszusetzen.

Mensa

Das Gelände am Obergraben, das zum ehemaligen Stadtkrankenhaus gehört und auf dem derzeit noch eine Parkpalette sowie das ehemalige Kreisgesundheitsamt stehen, sei eines der wenigen geeigneten Areale in der dicht bebauten Gegend rund um das Schloss, so Kanzler Ulf Richter – „wir müssen es optimal ausnutzen“. Aufgrund des dringenden Bedarfs müsse nun ein Raumprogramm beim Ministerium vorgelegt werden, das zugesagt habe, dieses innerhalb von vier Wochen zu bearbeiten.

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Um den Abrissantrag für die Parkpalette stellen zu können, werde vermutlich eine Ablösezahlung für die nicht genutzten Parkplätze fällig. „Entweder wir schaffen Ersatz oder müssen zahlen“, so Richter. Derzeit gehe man von etwa 13 Monaten Bauzeit aus.

Das Gebäude soll auch vom Hinterhof des ehemaligen Stadtkrankenhauses an der Kohlbettstraße zugänglich sein. Neben einer Caféteria ist im Obergeschoss der Haupt-Mensa-Raum mit Kapazitäten von 600 Sitzplätzen und 2500 Essen am Tag vorgesehen. Da das Gebäude barrierefrei ist, wird zumindest ein Stück weit die Erreichbarkeit des Campus’ für mobilitätseingeschränkte Menschen sichergestellt.

Hörsaalzentrum

Die Uni übernimmt das derzeitige Obergeschoss des Karstadt-Gebäudes – dafür muss das Dach aufgebrochen werden, um die nötige für die ansteigenden Sitzreihen der großen Hörsäle anlegen zu können. Geplant sind zwei große Säle, variabel abtrennbar, sowie mehrere Seminarräume mit Platz für insgesamt 1500 Studenten.

Zeitplan bis Sommer 2019

  • Hochschule und Bauunternehmer sind zuversichtlich, dass die beiden Gebäude wie geplant fertiggestellt werden und den Betrieb aufnehmen können.
  • Die Mensa soll voraussichtlich bis 2019 fertig sein, das Seminar- und Hörsaalzentrum ebenfalls.

„Der universitär genutzte Teil bekommt einen eigenen Zugang zum Schlosshof hin, außerdem wird es einen Teilbereich geben, der zum Café umgebaut wird“, so Kanzler Ulf Richter – vermutlich werde diese Gastronomie von Karstadt betrieben. Karstadt bleibt auch weiter als Mieter im Gebäude – entsprechend auf weniger Quadratmetern – und richtet wohl sein Sortiment auf die neuen Rahmenbedingungen aus. Umfangreiche Umbauten sind jedenfalls auch auf den Karstadt-Ebenen vorgesehen, sagt Reinhard Quast.

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