Bestwig. . Als „unwürdig für Mensch und Tier“ bezeichnet der Tierschutzverein für den Hochsauerlandkreis die geplante Rodeo-Veranstaltung zum Jubiläum des Freizeitparks Fort Fun am ersten August-Wochenende.

Auf sein 40-jähriges Bestehen blickt der Freizeitpark Fort Fun im Sauerland an diesem Wochenende zurück - und lädt von Freitag bis Sonntag zum bunten Jubiläumsfest nach Bestwig ein. Doch zum Feiern ist den Tierschützern aus dem Hochsauerlandkreis nicht zumute. Im Gegenteil: Sie rufen gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund und seinem Landesverband in Bonn dazu auf, das Fest zu boykottieren, „um kein Tierleid finanziell zu unterstützen“. Stein des Anstoßes: ein amerikanisches Rodeo.

„Bei einem Rodeo wird den Tieren Leid zugefügt. Die Pferde und Bullen werden nicht nicht nur Stresssituationen ausgesetzt, sondern es werden ihnen Schmerzen zugefügt durch die Anwendung von Flankengurten, welche die Tiere zum Aufbäumen und Bocken zwingen“, kritisiert Klaus Pehle, Vorsitzender des Tierschutzvereins für den HSK in Meschede. Den Besuchern werde eine „Wild-West-Atmosphäre“ suggeriert und dabei „das Leiden der Tiere ignoriert und verschwiegen“.

„Die Pferde, die auf diesen Schauveranstaltungen für das Flair des Wilden Westens sorgen, sind keine Wildpferde“, betont der Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn. „Es sind häufig für wenig Geld gekaufte Pferde, die als ‘nicht reitbar’ gelten. Damit die Pferde die gewünschten Abwehrbewegungen zeigen und die Show spektakulärer wird, braucht es ‘Hilfsmittel’.“ Ein Lernen durch positive Bestätigung finde nicht statt. Stattdessen brauche es Zwang und Bestrafung, um die Pferde und Rinder zum Buckeln zu veranlassen.

Positive Resonanz auf den Appell

Vertreter von „Rodeo America“, die an diesem Wochenende in Bestwig auftreten, wiesen die Vorwürfe, der Flankengurt übe Schmerzen aus, zurück. Eine Sprecherin von Fort Fun kündigte an, dass ein Amtstierarzt vor Ort sein werde. Wenn etwas „nicht konform mit dem Tierschutz“ sei, werde die Vorführung unterbrochen.

Auch wenn Klaus Pehle nicht verhindern konnte, dass „diese tierverachtende Veranstaltung“ abgesagt wird, ist er zuversichtlich: „Die Resonanz auf unseren Appell ist positiv. Viele tierliebe Menschen werden diese Veranstaltung nicht besuchen“, sagte er gestern. Hinzu komme, dass sich der Bundesrat gerade einstimmig für ein künftiges Verbot derartiger Veranstaltungen ausgesprochen habe. Pehle: „Rodeo ist in den nächsten paar Monaten bei uns erledigt.“