Ruhrgebiet/Westfalen. Die Achterbahn-Fahrt ist ein Spiel mit der Angst, das in Deutschland jährlich 200 Millionen Mal gespielt wird. Achterbahn-Experte Tobias Wahl aus Herdecke stellt zehn schnelle Bahnen vor. Vom gemütlichen „Marienkäfer“ bis zur atemberaubenden „Black Mamba“.

Bevor wir Ihnen die schönsten, schnellsten und spannendsten Achterbahnen vorstellen, möchten wir, dass Sie ganz genau wissen, worüber wir reden. Deshalb starten wir unseren Test mit dem Achterbahn-Lexikon. Dann nimmt Tobias Wahl für uns Fahrt auf. Er ist Vorsitzender der „Achterbahnfreaks“. Als Fanclub testeten die Freaks schon häufig Bahnen vor der Eröffnung. Der 25-Jährige schätzt, er ist schon mindestens 300 Bahnen gefahren.

Das Achterbahn-Lexikon

Airtime: Bezeichnet die Zeit, in der der Fahrgast aus dem Sitz abhebt. Dafür sorgen spezielle, meist parabelförmige Airtime-Hügel in der Streckenführung.

Formula Rossa: Die schnellste Achterbahn der Welt ist rot und fährt seit 2010 in der Ferrari-World Abu Dhabi mit bis zu 240 km/h.

First Drop: Erste Abfahrt, meist die längste und schnellste einer Bahn.

G-Kraft: Belastung des Körpers durch Beschleunigung. Bei vier g ist das Gesichtsfeld stark eingeschränkt, fünf bis sechs g können bei längerer Dauer zur Bewusstlosigkeit führen.

Inversion: Jede Art von Überschlag. Korkenzieher, auch Schraube. In etwa ein auseinander gezogener Looping, dem Verlauf eines Korkenziehers folgend.

Looping: Klassischer Überschlag. Vertikaler, leicht ovaler Kreis, am höchsten Punkt sitzt man kopfüber.

Zero-g-Roll: Überschlag, bei dem der Körper schwerelos ist. Dies wird erreicht durch eine Parabel, bei der sich ab dem Scheitelpunkt die Strecke um 360 Grad dreht.

Texte: Andreas Graw

Fotos: Fuhrmann, Gargitter, Kitschenberg, Betreiber der Achterbahnen

Black Mamba im Phantasialand in Brühl 
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Auch nach fünf Jahren bleibt die Achterbahn der Renner bei den Besuchern des „Phantasialand“. Zwei Drittel derBahn verlaufen unterirdisch. Das weckt nicht nur Nervenkitzel, sondern reduziert auch den Lärm der 22-Millionen- Anlage. Die Geschwindigkeit ist übrigens nicht der Kick der „Black Mamba“, sondern in der Canyon-Kulisse die Nähe zu den Felsen. Über das tatsächliche Spitzentempo schweigt sich das Phantasialand auf Nachfrage aus.

Die Bahn:

Ein Looping und weitere Überschläge wie ein „Korkenzieher“ und die ähnlich schwindelerregende Zero-G-Roll liefern den absoluten Fahrspaß für Mutige ab 10 Jahren. Verantwortlich für die 850 Tonnen Stahl zeichnet die Schweizer Firma Bolliger & Mabillard. In Deutschland gibt es nur noch zwei weitere Bahnen der Schweizer.

Die Expertenmeinung:

„Entscheidend ist bei der Black Mamba das Theming. Kaum eine Bahn in Deutschland ist so stark thematisiert wie diese, es wird eine richtige Geschichte erzählt vom Biss der Mamba. Alles im Afrika-Thema. Beim Fahren ist sie sehr G-Kräfte-lastig.“

Der Freizeitpark:

Das Phantasialand bietet noch drei weitere Achterbahnen, bei der Doppelachterbahn „Winja’s Fear & Winja’s Force“ drehen sich die Waggons um sich selbst. Der Park insgesamt ist unterteilt in sechs Themenbereiche:

China Town, Deep Africa, Fantasy, Mystery, Mexico und Berlin. In Berlin steht die neuste Attraktion, das „Verrückte Hotel Tartüff“. Auf drei Etagen steht der Spaß im Vordergrund. Verrücktes Personal und lebendige Möbel treiben in 27 Räumen ihre Possen mit den Besuchern. Das Phantasialand gehört zu den 15 besucherstärksten Freizeitparks Europas. Diesen Status lässt man sich teuer bezahlen: 38,50 Euro Eintritt für alle ab 12 Jahren ist happig und Spitze in Deutschland.

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 9 - 18 Uhr
  • Preise: Erwachsene und Jugendliche: 38,50 Euro, Kinder (4-11): 18 Euro, Senioren: 18,50 Euro
  • Kontakt: Berggeiststraße 31-41, 50321 Brühl
  • www.phantasialand.de
  • Telefon: 01805 366-200 (0,14 € / Min. dt. FN)
"Bandit" in der Movie-World in Bottrop-Kirchhellen 
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„Bandit“ ist eine von sechs Achterbahnen im Ruhrgebiets-Park „Movie-World“ in Bottrop-Kirchhellen. Und auch im 13. Jahr ist die Holzkonstruktion noch immer eines der gefragtesten Fahrgeschäfte des Parks. Der Looping vom stählernen „MP-Xpress“ hält da nicht mit.

Die Bahn:

„Bandit“ bringt es in der Spitze auf rund 80 Stundenkilometer. Einsteigen ist erst ab 1,20 Meter Körpergröße erlaubt. Im Winter wurde die „Bandit“ zum Teil überholt, aber leider nicht komplett. Wer Rücken- oder Bandscheibenprobleme hat, sollte nicht mitfahren. Doch aus 28 Metern hinab zu sausen, hat natürlich auch ruckelnd seinen Reiz. Früher hieß die Bahn „Wild, Wild West“, das Thema hat sie behalten.

Die Expertenmeinung:

Wahl ist enttäuscht: „Gut ist, dass sie aus Holz ist. Natürlich will man das Rappeln spüren. Aber auf der „Bandit“ ist das Schlagen und Rappeln zu extrem. Man bekommt blaue Flecken. Ich empfehle „Van Helsing“. Der Gruselfaktor ist sehr hoch.“

Der Freizeitpark:

Tobias Wahl hat „Van Helsing’s Factory“ erwähnt. Bemerkenswert: Die Bahn wurde in eine bestehende Halle eingebaut. „Van Helsing’s Factory“ punktet weniger mit Geschwindigkeit (40 km/h) als mit gruseligen Dunkelfahrten, die das Empfinden fürs Tempo stark erhöhen. In einer Kulisse zwischen Friedhof und Schrottplatz gehen die Gäste mit Van Helsing auf Vampirjagd. Passend zum Thema ist die Stunt-Show „Shadows of Darkness“ neu im Programm. Insgesamt bietet die „Movie World“ 38 Attraktionen.

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 10 – 20 Uhr, ab 20 August 10 – 18 Uhr
  • Preise: Erwachsene und Jugendliche: 34 Euro; Kinder (4 - 11), Senioren: 28 Euro, Rabatt bei Online-Buchung
  • Kontakt: Movie Park Germany, Warner Allee 1, 46244 Bottrop-Kirchhellen
  • www.movieparkgermany.de
  • Telefon: 01805 2045-899, (0,14 €/Min. dt. FN)
"Alpina Bahn" auf diversen Jahrmärkten 
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Dass die „Alpina-Bahn“ auf der Cranger-Kirmes in Herne Station macht, führt unweigerlich wieder zu ihrem Designer: Werner Stengel, der 1983 mal wieder für Anton Schwarzkopf den Zeichenstift schwang. Als kleiner Junge, so erzählte der Bochumer einmal, ging er zu Fuß zur „Crange“. Warum? Um das Busgeld zu sparen und auf der Kirmes eine Runde mehr drehen zu können. Damals hat den heute in Bayern ansässigen 76-Jährigen das Kirmes-Fieber gepackt. Über 600 Achterbahnen hat Stengel seit den 60er Jahren geplant.

Die Bahn:

„Alpina Bahn“ gehört seit 1983 der Schausteller-Familie Oscar Bruch, sie hieß zunächst „Himalaya- Bahn“. Durch ihre hohe Geschwindigkeit und schwindelerregende Höhen entstehen beeindruckende Airtime-Zeiten, vor allem bei der Fahrt über den höchsten Punkt (27 Meter) mit einem Gefälle von 50 Prozent. Fünf Züge für je 20 Personen rasen über die 910 Meter lange Strecke – ohne Überschläge. Daher darf sich die Bahn mit dem Titel „Längste transportable Achterbahn ohne Looping der Welt“ schmücken.

Die Expertenmeinung:

Tobias Wahl: „Für eine transportable Achterbahn ist die Fahrzeit von 1:30 Minuten ziemlich lang. Es geht ja darum, möglichst schnell wieder Platz zu machen für die nächsten. Nach dem First Drop fährt sie zügig in eine Kurve, dann kommt ein Hügel, wo man aus dem Sitz gerissen wird.“

Die Bahn im Einsatz:

Cranger Kirmes in Herne vom 2. bis 12. August

"Marienkäferbahn" im Freizeitpark Schloss Beck in Bottrop 
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„Auch Jahre nach der Eröffnung ist die Marienkäferbahn immer noch der Hit bei uns im Park“, sagt Karla Kuchenbäcker (53) vom Freizeitpark Schloss Beck. Der Klassiker unter den Kinderbahnen passt perfekt in den Park, der Eltern mit Kindern bis 12 Jahre anspricht.

Die Bahn:

Die Bahn ist 26 Jahre alt und stammt aus dem Hause Zierer. Entworfen hat das gute Stück einmal mehr Werner Stengel, der Ingenieur aus Bochum. Weit über 100 Mal wurde diese Familienbahn in verschiedenen Abmessungen ausgeliefert. Sie verläuft unspektakulär mit einem Zug aus 13 Zwei-Personen-Wagen.

Die Expertenmeinung:

Tobias Wahl urteilt: „Zwei Linkskurven und zwei Rechtskurven. Diese Bahn ist klasse für Kinder. Erwachsenen reicht der Sitz nur knapp über das Steißbein. Moderne Bahnen für Kids sind da deutlich angenehmer – für uns Große.“

Der Freizeitpark:

Schloss Beck ist ein familiengeführter, kleiner Park ganz in der Nähe der Movie World Bottrop. Aus einem Restaurant in dem spätbarocken Schloss erwuchs vor 45 Jahren zunächst ein Park mit großem Spielplatz für 50 Pfennige Eintritt. Inzwischen ist das Areal unterteilt in einen Bereich, wo man gefahren wird, und einen zum Mitmachen. Ganz neu darin: der Baumkronenpfad. In 15 Metern Höhe wird der ganze Wald allen Sinnen vor allem durch Fühlen, Riechen und Sehen erklärt. 1,5 Millionen Euro wurden investiert, eine Größenordnung, die im Schloss Beck die große Ausnahme ist. Denn: „Es ist bei uns immer noch familiär“, sagt Karla Kuchenbäcker.

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 9 - 18 Uhr
  • Preise: Erwachsene: 10 Euro, Kinder: 9 Euro
  • Adresse: Schloss Beck, Am Dornbusch 39, 46244 Bottrop
  • www.schloss-beck.de
  • Telefon: 02045-5134
"Troy" im Freizeitpark "Toverland" in Venlo (NL) 
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Zwei herausragende Achterbahnen machen das „Toverland“ in der holländischen Stadt Venlo interessant: einmal das „Booster Bike“, auf dem die Fahrgäste tatsächlich wie auf einem Motorrad sitzen. Eine ungewohnte Position.

Die Bahn:

„Troy“ ist dennoch die berühmtere Bahn. Als schnellste, höchste und längste Holzachterbahn in Benelux wird sie beworben. Tatsächlich gelten diese Superlative auch für unsere Region. Die noch junge Konstruktion ist die schnellste hier vorgestellte Achterbahn (ab 1,20 m Körpergröße). Der kleine Holzbahnen-Spezialist Great Coasters International vertreibt die Konstruktion sonst hauptsächlich in den USA.

Die Expertenmeinung:

Tobias Wahl jubelt: „Es gibt schnelle Richtungswechsel, kurze, aber heftige Airtime, und schnell ist Troy auch. Durch die enormen Mengen an Holzpfählen ist das Geschwindigkeitserlebnis ein ganz besonderes. Holzachterbahnen besitzen eine spezielle Atmosphäre.“

Der Freizeitpark:

Das „Toverland“ (Zauberland) ist ein junger Freizeitpark. Erst 2001 – und damals ausschließlich in einer Halle – eröffnet, erweitert der grenznahe Park stetig sein Außengelände, ausschließlich mit Fahrgeschäften der neuesten Generation und für alle Altersgruppen. Wildwasserrutschen etwa und eine Bobschlittenbahn, bei der man die Geschwindigkeit selbst reguliert. Zum Gelände gehören auch ausgedehnte Themen-Spielplätze, sowie – Rarität in einem Freizeitpark – ein Hochseilgarten.

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 10 - 20 Uhr
  • Preise: Erwachsene und Jugendliche: 23 Euro, Kinder (90 - 120 cm): 15 Euro, Senioren: 19 Euro
  • Adresse: Freizeitpark Toverland, Toverlaan 2, 5975 MR Sevenum, Niederlande
  • www.toverland.de
  • Telefon: +31 (0) 77 467 70 50
"Joris en de Draak" im Freizeitpark "De Efteling" in Kaatsheuvel (NL) 
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Drei Achterbahnen beherbergt der traditionsreiche Freizeitpark „De Efteling“ in den Niederlanden. Den Anfang machte 1981 die Stahlbahn „Python“ mit Looping und Korkenzieher.

Die Bahn:

„Joris en de Draak“ (Georg und der Drache) ist das neueste Modell in „De Efteling“ und aus Holz gebaut. US-Spezialist Great Coasters International hat den Koloss konstruiert. Gleich zwei Züge schlängeln sich durch die hölzernen Balken, vom höchsten Punkt (sanfter Abfahrt und Lift) hat man eine gute Übersicht übers Gelände, und dann geht es auch schon hinab ins Innere der Konstruktion. Thematisch ist die Bahn im Mittelalter angesiedelt. Wie ein Wächter steht der Drache zwischen den Bahnen, die Feuer und Wasser symbolisieren.

Die Expertenmeinung:

Tobias Wahl: „Der Kick ist der Wettbewerb zwischen den beiden Zügen, das Renn-Feeling. Dabei verlaufen die Strecken ja nicht parallel, sondern treffen sich immer wieder, teilweise sieht man den anderen Zug nur aus den Augenwinkeln. Die Achterbahn und der ganze Park sind sehr zu empfehlen.“

Der Freizeitpark

De Efteling eröffnete 1933 als Märchenpark und ist bis heute der Meister unter den Parks im Erzählen von Geschichten – und das in jedem Fahrgeschäft. Der Park baut eigene Charaktere auch mit TV-Serien und Filmen auf. Damit sich die Anreise lohnt, empfiehlt sich der Samstag, wenn bis 24 Uhr geöffnet ist.

  • Öffnungszeiten: Mo - Fr, 10 - 20 Uhr; Sa 10 - 24 Uhr
  • Preise: Erwachsene und Kinder (ab 4): 35 Euro, Senioren: 33 Euro. Rabatt bei Online-Buchung.
  • Adresse: Efteling-Freizeitpark, Europalaan 1, NL-5171 KW Kaatsheuvel (bei Tilburg)
  • www.efteling.de
  • Telefon: 0800 – 5500070 (kostenlos)
"Speed Snake" im Freizeitpark Fort Fun in Bestwig 
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Das im Western-Stil aufgemachte Fort Fun ist in der Region ein Begriff. Der Freizeitpark in Bestwig verfügt über zwei Achterbahnen. Die kleine „Devil’s Mine“ ist ab 1 m Körpergröße geeignet.

Die Bahn:

„Speed Snake“ ist deutlich wilder, für Fahrgäste ab 1,20 m. Mit zwei Korkenzieher-Überschlägen wird dort die „Abteilung Nervenkitzel“ gut bedient. Da die Fahrzeit von einer Minute recht kurz ist, starten die Wagen manchmal zu einer zweiten Runde durch.

Die Expertenmeinung:

Tobias Wahl urteilt: „Fort Fun ist ein ganz spezieller Park, der die ganze Familie erreicht. Schon die Lage in einem Tal ist besonders. Die „Speed Snake“ bleibt in Erinnerung: Nach dem First Drop geht’s in eine Kurve, bei der Ausfahrt geht’s über Kopf. Nicht schlecht. Aber dann kommt auch schnell wieder die Abschluss-Bremse.“

Der Freizeitpark:

Fort Fun hat seine Geisterbahn neu gestaltet. Sie heißt jetzt „Secret Stage of Horror“ und dreht sich um die Figur Jackie Moon. Die ist im Bestwiger Freizeitpark bekannt aus dem Halloween-Spektakel „Fort Fear“.

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 10 - 17 Uhr
  • Preise: Erwachsene und Jugendliche: 24,90 Euro, Kinder (bis 4 Jahre oder 1,50 m Größe), Senioren: 19,90 Euro, Rabatt bei Online- Buchung
  • Adresse: Fort Fun Abenteuerland, Aurorastraße, 59909 Bestwig / Wasserfall
  • www.fortfun.de
  • Telefon: 029 05 81123
"Teststrecke" auf verschiedenen Jahrmärkten 
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Der aus Bochum stammende Ingenieur Werner Stengel erfand einen Looping, der nicht zu gesundheitlichen Beschwerden führte, weil er leicht von der Kreisform abwich. Zusammen mit dem Hersteller Schwarzkopf baute er 1979 diese Bahn für den Export nach Brasilien. 1986 wurde die Bahn in die USA verkauft, im Dorney Park war sie jahrelang als „Laser“ beliebt, ehe sie ausgemustert wurde. Die Schausteller Thomas Meyer und Theo Rosenzweig aus Bad Oeynhausen erkannten ihre Chance: „Schwarzkopf steht für Qualität, und eine neue Bahn ist ja viel zu teuer.“ Doch auch die gebrauchte Schwarzkopf kostete im Jahr 2009 noch mehrere Millionen Euro. Eine weitere Million steckte Meyer in neue Züge.

Die Bahn:

„Teststrecke“, „die einzige mobile Doppellooping-Achterbahn der Welt“, ist als Formel 1-Zirkus aufgemacht und optisch auf Rennpiste getrimmt. Je 20 Personen finden Platz in den drei neuen Zügen. Die beiden Loopings folgen direkt aufeinander, der Schwung aus dem ersten führt gleich hinauf in den zweiten. Dabei wirken Kräfte von mehr als 5 g, eine Seltenheit gerade bei mobilen Fahrgeschäften. Selten auch: Die TÜV-Zulassung ohne Schultergurte, eine Sicherung erfolgt nur durch die Bügel über den Beinen.

Die Expertenmeinung:

Tobias Wahl: „Ich kenne die Bahn noch aus den USA. Damals war sie schon genial. Jetzt, mit den neuen Zügen, ist sie noch besser. Ein Muss für alle Achterbahnfans. Meine liebste unter den transportablen Bahnen, allein schon wegen ihrer Geschichte.“

Die Bahn im Einsatz:

Kirmes in Tilburg (NL) vom 20. bis 29. Juli 2012

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 12 - 1 Uhr
  • Adresse: Kermis Tilburg, Piusstraat, 5038 Tilburg, Niederlande
  • www.kermistilburg.nl

Auf der Kirmes „Öcher Bend“ in Aachen vom 10. bis 20. August

"Pott’s Blitz" im Freizeitpark Pott's Park bei Minden 
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Gleich zwei Bahnen bietet der Freizeitpark Pott’s Park bei Minden, übrigens nahe Schloss Bückeburg gelegen. Beim „Turbodrachen“ hängt der Wagen (wie bei Schwebebahn Wuppertal), und man bestimmt selbst das Tempo.

Die Bahn:

„Pott’s Blitz“ ist die schnellere der beiden Bahnen, stammt vom Hersteller Zierer und ist für die ganze Familie geeignet.

Die Expertenmeinung:

Tobias Wahl urteilt: „Eine typische, unspektakuläre Familienbahn ohne Loopings oder starke Airtime.“

Und sonst?

Interessant ist seit 2005 das Science Center „Terra phaemonomenalis“ mit 130 physikalischen Experimenten zum Mitmachen.

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 10 - 18 Uhr
  • Preise: Erwachsene und Jugendliche:17,50 Euro, Kinder (3 bis 11 Jahre), Senioren 15,50 Euro
  • Adresse: Bergkirchener Straße 99, 32429 Minden-West/Dützen
  • www.pottspark-minden.de
  • Telefon: 0571 / 51088
"Flying Tiger" im Safaripark Stukenbrock 
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Der Safaripark Stukenbrock bietet Zoo plus Freizeitpark. Entsprechend überschaubar ist das Angebot an Achterbahnen. Der Klassiker, die Marienkäferbahn, stammt aus dem 1979.

Die Bahn:

„Flying Tiger“ ist zwei Jahre jünger, wurde 2007 komplett überarbeitet, auch die Züge sind überholt. Die Vekoma-Bahn steht baugleich im Fort Fun als „Speed Snake“.

Die Expertenmeinung:

Der Experte meint: „Da ist der Zoo und nebenan typische Kirmes-Attraktionen. Ein eigenwilliges Konzept. Ich fahre wegen der Tiere hin.“

Und sonst?

Mehr als 600 Tiere leben in dem Park. Ein Teil im fußläufigen Zoo, andere im Safaripark, der mit Auto oder Safaribus durchfahren wird. Neuste Attraktion ist ein Hochseilgarten über dem Geparden-Gehege – ohne Netz.

  • Öffnungszeiten: Mo - So, 9 - 19 Uhr
  • Preise: Erwachsene und Jugendliche: 26 Euro, Kinder (6 - 14 Jahre): 22 Euro, Senioren: 24 Euro, Rabatt bei Online-Buchung
  • Adresse: Safaripark Stukenbrock, Mittweg 16, Schloss Holte-Stukenbrock
  • www.safaripark.de
  • Telefon: 05207 / 9524 25