Meschede. Großbrand bei Werft Dehler in Freienohl, Helmut Kohl in Schmallenberg und Bödefeld, 15-Jährige in Lebensgefahr - vor 45 Jahren.
Über diese Themen berichtete diese Zeitung vor 45 Jahren, im Mai 1979, im Lokalteil in Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg.
Belohnung auf Brandstifter ausgesetzt
Durch einen Großbrand wird in Freienohl die Fertigungshalle der Dehler-Werft vernichtet. Der Schaden liegt bei 1,5 Million Mark. Zerstört wird die Schlosserei des Yachtbau-Unternehmens, einschließlich wichtiger Schablonen und Spezialmaschinen für die Produktion. Es entstehen erhebliche Produktions-Schwierigkeiten. Das Feuer wird vom Betriebsleiter abends entdeckt, beim Löschen zieht er sich schwere Brandverletzungen zu. Die Feuerwehren können ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude verhindern – es muss Wasser aus der Ruhr gepumpt werden, weil das Löschwasser aus dem Hydranten nicht ausreicht. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, Dehler setzt eine Belohnung von 50.000 Mark für Hinweise aus.
Lagerhalle mit Papier in Flammen
Bei einem zweiten Großbrand in Freienohl entsteht ein Schaden von 500.000 Mark. Das Feuer entsteht in einer Lagerhalle der Firma Biegert, in dem Papier lagert. Die 60 Feuerwehrmänner aus Meschede, Freienohl und Wennemen schaffen es, ein Übergreifen ins obere Geschoss zu verhindern – dort sind Sprayflaschen gelagert, die zu explodieren drohen. Vorbereitungen zur Evakuierung von Nachbarn sind bereits getroffen.
Weitere Rückblicke hier:
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Verkaufsoffen: Ruhrstraße gesperrt
Für den „Frühlingsmarkt“ der Werbegemeinschaft „Guter Einkauf“ wird in Meschede die Ruhrstraße samstags von 6 bis 18 Uhr für den Verkehr gesperrt. In der Innenstadt müssen die Autos am langen verkaufsoffenen Samstag über die Rathausstraße in Richtung Arnsberg und über die Fritz-Honsel-Straße in Richtung Brilon und nach Süden umgeleitet werden.
Kulturangebote für Jüngere
In Meschede gründet sich der „Werkkreis Kultur“. Erster Vorsitzender des wkm ist Wigbert Hermes (34). Ziel ist eine Ausweitung des kulturellen Programms, vor allem mit Blick auf Jüngere. Hintergrund für die Gründung ist unter anderem Ärger bei jungen Leuten über auswärtige Pop-Gruppen, die nur nach Meschede kommen, um „abzusahnen“; außerdem sei die Auswahl für Angebote an die junge Generation bisher nur dem Zufall überlassen worden.
Großeinsatz für Feuerwehren an B7
In Bestwig wird ein Mehrfamilien-Wohnhaus an der Bundesstraße 7 durch einen Großbrand zerstört: Das Feuer frisst sich durch alle Etagen. 65 Feuerwehrleute sind im Einsatz, aus Meschede und Olsberg werden zwei Drehleitern angefordert. Sie finden im Dachgeschoss noch einen schlafenden 35 Jahre alten Mann und retten ihn. Nachbarn wiederum retten schon vor dem Eintreffen der Feuerwehren zwei Mädchen aus einer Wohnung vor dem Erstickungstod: Sie halten einen vorbeifahrenden Lkw, der Leitern geladen hat, an und holen die Kinder über eine Alu-Leiter heraus aus dem ersten Geschoss. Ihre Eltern stehen unter Schock vor dem brennenden Haus.
Messerstich gegen Jugendliche
Durch einen Messerstich in die Brust wird bei einer Rangelei zwischen Jugendlichen am Jugendtreffpunkt in Dorlar ein 15 Jahre altes Mädchen lebensgefährlich verletzt. Der Täter, ein 18-Jähriger, flüchtet zunächst, wird aber abends festgenommen.
Priester soll seliggesprochen werden
Der Kreuzberg bei Bödefeld wird 250 Jahre alt. Die erste Wallfahrt des Jahres zelebriert dort Ruhrbischof Franz Hengsbach. Erstmals trägt in einer Kreuztracht aus violettem, grobem Leinen ein anonymer Gläubiger das Kreuz zum Kreuzberg hinauf. Auf dem Kreuzberg hatte Pfarrer Johann Heinrich Montanus 1729 eine Kapelle eingeweiht – er war 1721 nach Bödefeld gekommen und setzte eine seelische Erneuerung der Gemeinde durch. Sein Vorgänger war von Einwohnern noch geschlagen worden. Die heutige Gemeinde bemüht sich um eine Seligsprechung des Priesters Montanus.
Kohl: Familienpolitik „erbärmlich“
Helmut Kohl, Oppositionsführer von CDU und CSU im Bundestag, spricht vor 1500 Menschen in der Stadthalle Schmallenberg und in der Schützenhalle Bödefeld. In Bödefeld sind unter den Zuhörern auch Ruhrbischof Franz Hengsbach und Weihbischof Paul Nordhues. Kohl wirbt für die anstehende Europawahl. Außerdem kritisiert er die Familienpolitik in Deutschland als „erbärmlich“ und spricht von Kinderfeindlichkeit: „Bei uns sind die Kinder lediglich die Versuchskaninchen linker Schulpolitiker.“
25.000 Besucher bei Hochsauerlandschau
Rund um die Schützenhalle von St. Georg in Meschede findet die achte Hochsauerlandschau statt. 170 Aussteller aus dem Sauerland und dem ganzen Bundesgebiet zeigen dabei ihre Produkte und Angebote. Über 25.000 Besucher kommen zu der Schau.
Premiere für „Schmallenberger Brunnen“
Im Rahmen der Schmallenberger Woche wird der „Schmallenberger Brunnen“ erstmals zu einem Treffpunkt. Der Verkehrsverein hat ihn eigens als Attraktion bauen lassen: Er ist der ehemaligen Schützenhalle nachempfunden, die im Jahr 1900 gebaut und 1954 abgerissen wurde. Auch nach der Schmallenberger Woche soll der Brunnen bei Festen eingesetzt werden können.