Meschede. Stifts-Center mit Hill in Meschede eröffnet, Einbrecher stiehlt Auto des Oberkreisdirektors, Esloher stirbt bei Unfall - vor 40 Jahren.

Über diese Themen berichtete diese Zeitung vor 40 Jahren, im April 1984, im Lokalteil in Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg.

25-Jähriger mit Kopfschuss getötet

In einem Steinbruch in Warstein entdeckt ein Baggerfahrer die Leiche eines Mannes mit einem Kopfschuss. Bei dem Toten handelt es sich um einen 25 Jahre alten Studenten aus Velmede. Tatverdächtig ist ein 38 Jahre alter Mann aus Warstein, nach dem bundesweit gefahndet wird. Ein zweiter Mann wird mit schweren Kopfverletzungen in Warstein entdeckt. Der Mörder, ein Seemann und ehemaliger Fremdenlegionär, wird bei seiner Schwester in Hagen festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft Arnsberg spricht von einem „wohl einmaligen Fall in der Kriminalgeschichte“: Das Opfer aus Velmede hat kurz vor seinem Tod seiner Mutter einen Zettel mit der Telefonnummer seines späteren Mörders übergeben – falls er nicht zurückkomme, solle sie den Zettel der Polizei geben. Der 38-Jährige gebürtige Mendener legt ein Geständnis ab – und gesteht dabei unter anderem auch einen Bankraub in Nuttlar aus dem Januar 1984, als er 71.000 Mark erbeutete. Hintergrund für die Tat im Steinbruch: Alle drei sollen einen Überfall auf die Sparkasse Hirschberg geplant haben. Zuvor kommt es aber wegen eines Mädchens zu dem tödlichen Streit – dabei soll der Velmeder gedroht haben, den 38-Jährigen wegen seiner Banküberfälle anzuzeigen.

Motorradfahrer stirbt bei Unfall

Ein 21 Jahre alter Motorradfahrer aus Eslohe prallt, wenige Tage vor seinem Geburtstag, auf der B55 bei Immenhausen am Hennesee gegen einen entgegenkommenden Pkw und wird dann gegen die Leitplanke geschleudert. Dabei zerbricht das Motorrad in zwei Teile. Der Motorradfahrer stirbt. Die Insassen des schwer beschädigten Pkw kommen mit dem Schrecken davon.

Weitere Rückblicke hier:

  • Schwerer Unfall durch betrunkenen Schrankenwärter, Vollsperrung für Bau der neuen B55, verärgerte Feuerwehr droht mit Auflösung, Schlagerstar begeistert in Fredeburg - vor 60 Jahren.
  • Kind in Meschede von Motorradfahrer angefahren und getötet, Ruhrbischof unterstützt Bürgerinitiative, Falke denkt an neue Fabrik im Iran, Bild von Maler August Macke versteigert - vor 50 Jahren.
  • Arzt zieht Kind aus reißender Henne, Prinz Bernhard der Niederlande zu Gast, Junge ertrinkt in Valme, Vergewaltiger in Haft, Schmallenberger Woche geplant - vor 45 Jahren.
  • Räuber verunglückt bei Verfolgungsjagd, Show-Jubiläum für Geschwister Leismann in Schmallenberg, Notlandung von Falke-Hubschrauber, Rekord-Forelle im Hennesee - vor 55 Jahren.
  • Skrupelloser Versicherungsbetrüger überführt, Tom Astor bekommt Goldene Schallplatte, Doppelgänger vom „Denver-Clan“ aus Schmallenberg - vor 40 Jahren.

Geld für jeden neuen Laubbaum

Mit insgesamt 10.000 Mark unterstützt der Stadtrat Schmallenberg alle Bürger, die einen Laubbaum vor ihrem Baum pflanzen wollen: 100 Mark gibt es pro Baum. „Wir wollen unsere Straßen ja grün haben“, sagt Bürgermeister Paul Falke.

Lok erfasst Auto an Bahnübergang

Am unbeschrankten Bahnübergang zwischen Nuttlar und Bigge wird ein Pkw von einer Lok erfasst und 40 Meter weit über die Schienen gezogen. Der Autofahrer hat vor der Haltelinie zur B7 gestoppt, dann rollt sein Auto aber zurück auf das Gleis und der Motor wird abgewürgt. Die fünf Insassen können sich noch rechtzeitig vor dem nahenden Zug retten.

Neues Einkaufszentrum in Meschede

Sieben Monate sind seit dem Richtfest vergangen, jetzt wird im „Stifts-Center“ die Eröffnung der Läden im Mescheder Parkhaus gefeiert – darunter ist auch der Supermarkt Hill. 14 Millionen Mark hat das Projekt gekostet. Finanziert hat das Zentrum die Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte in Dortmund. Die Stadt Meschede zahlt über ihre Parkhaus-Tochtergesellschaft jährlich 265.000 Mark an Pacht für Parkflächen.

Ein neues Einkaufszentrum entsteht im April 1984 in Meschede: Bürgermeister Franz Stahlmecke weiht das Stifts-Center ein.
Ein neues Einkaufszentrum entsteht im April 1984 in Meschede: Bürgermeister Franz Stahlmecke weiht das Stifts-Center ein. © Jürgen Kortmann

Lange Haft für Einbrecher

Fünf Jahre Haft verbüßt ein 44 Jahre alter Einbrecher aus Allagen aktuell bereits, jetzt kommen neun Monate noch dazu, weil ihm zwei weitere Einbrüche in Meschede nachgewiesen werden – aus der Berufsschule hat er Bücher und Schreibmaschinen gestohlen, aus einem Baugeschäft Geld und Briefmarken. Der Mann hat auch den Dienstwagen des Oberkreisdirektors in Soest gestohlen.

Hoher Schaden durch Brandstifter

Brandstifter zünden ein Haus am Breiten Weg in Freienohl an. Benzin oder Diesel sind im ganzen Gebäude verteilt und angezündet worden. Der Eigentümer beziffert den Schaden auf 300.000 Mark. Das Gebäude sei gerade renoviert worden und soll vor dem Verkauf gestanden haben.

Blindenheim modernisiert

Für elf Millionen Mark ist das Blindenheim in Meschede vom Westfälischen Blindenverein erweitert und modernisiert worden. 83 Hilfsbedürftige können jetzt in dem Heim leben, das es schon seit 1927 gibt.

Keine Telegramme aus Meschede

Beim Fernmeldeamt in Meschede werden jetzt keine Telegramme mehr aufgenommen. Die seit 1952 bestehende sogenannte „Endtelegrafenstelle“ wird aufgegeben, jetzt ist Dortmund dafür zuständig. Hintergrund sind die sinkenden Zahlen: 1980 sind noch 120.000 Telegramme in Meschede im Jahr abgesetzt worden, inzwischen sind es nur noch 80.000.