Meschede. Viele Pendler erleben morgens eine „Odyssee“ auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Warum die Plätze knapp sind und was die Stadt dazu sagt.

Zu Arbeitsbeginn um 10 Uhr einen Parkplatz in der Mescheder Innenstadt zu bekommen - bestenfalls einen, der das Portemonnaie nicht leer räumt -, gleicht einer Odyssee. Zuerst steuere ich die Parkplätze an der Kolpingstraße an: Entweder stapeln sich dort die Autos, oder aber die Lücken zwischen den Autos sind so gerade eben zu schmal für einen weiteren Wagen. Nur noch an den seltensten Tagen finde ich hier im neuen Jahr einen Parkplatz - und dann muss ich richtig Glück haben.

In der Fritz-Honsel-Straße und am Winziger Platz ertönen sofort die Hupen, sobald man auf einen der wenigen frei werdenden Parkplätze wartet - das lässt sich aus den Fenstern der Redaktion wunderbar beobachten. Und natürlich gilt das Parkticket dort nur für zwei Stunden und kostet dann einen Euro die Stunde; sogar etwas mehr, wenn man nicht das klassische Ticket aus dem Automaten nimmt, sondern auf die viel beworbenen Parkticket-Apps zurückgreift.

Kostenpflichtig Parken: 13 Euro für einen Acht-Stunden-Tag

Auch das Parkdeck der Sparkasse ist mittlerweile meistens morgens um 10 Uhr ausgebucht - und das, obwohl die Tiefgarage der Sparkasse schon seit Anfang Januar wieder geöffnet ist. Dazu kommen die teuren Parkgebühren, die sich schnell anhäufen. Das Tagesticket auf dem Parkdeck der Sparkasse liegt bei 25 Euro, die angefangene halbe Stunde kostet 80 Cent. Ein normaler Acht-Stunden-Arbeitstag kostet auf den kostenpflichtigen Parkplätzen in der Innenstadt also bis zu 13 Euro.

Der Parkplatz an der Ladestraße, der als Park-and-Ride-Parkplatz dient.
Der Parkplatz an der Ladestraße, der als Park-and-Ride-Parkplatz dient. © WP

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Die letzte kostenlose Option ist der Park-and-Ride-Parkplatz hinterm Bahnhof, von dort aus läuft man nur wenige Minuten in die Innenstadt. Der ist aber eigentlich nicht für Menschen gedacht, die mit dem Auto nach Meschede fahren, um dort zu arbeiten - sondern eben für die, die zum Bahnhof fahren, um von dort aus mit der Bahn zu Pendeln. Also kurve ich wieder und wieder durch die Straßen und schleiche durch die Kolpingstraße, um einen Parkplatz zu finden - das kann schnell schonmal eine Viertelstunde dauern, gerade an Markttagen.

Überflutete Tiefgarage nach wie vor gesperrt

Vor Weihnachten konnte man bei gefüllten Kolpingstraßen-Parkplätzen kostengünstig auf die Tiefgarage des Herum ausweichen - dort kostet ein Tagesticket fünf Euro, laut Website des Herum stehen dort über 110 Parkplätze zur Verfügung. Die ist jedoch seit des Ruhrhochwassers rund um Weihnachten gesperrt - hier stand das Wasser 40 bis 50 Zentimeter hoch, und konnte nicht sofort abgepumpt werden. Außerdem hatte es einen Brand in einem Sicherungskasten der Tiefgarage gegeben.

Ein Archivfoto der Tiefgarage unter dem Herum.
Ein Archivfoto der Tiefgarage unter dem Herum. © WP

So ist die Tiefgarage unter dem Herum auch Mitte Januar noch gesperrt. Wie lange noch? Nachgefragt bei der Fokus Development AG mit Sitz in Duisburg, die Eigentümer und Verwalter des Herum-Komplexes ist. Die Antwort: Nicht mehr lange. Im Laufe der kommenden Woche, also zwischen dem 22. und dem 26. Januar, soll die Tiefgarage, welche nun unter der Fokus Parkraum GmbH läuft, wieder für Parkplatzsuchende geöffnet werden.

Solange die Tiefgarage weiter ausfällt, wird die Parksituation in Meschede angespannt bleiben. Gerade Pendlerinnen und Pendler, die auf Parkplätze in Innenstadtnähe angewiesen sind, auf denen sie länger als zwei Stunden stehen können, geraten da nicht selten ins Schwitzen.

Das sagt die Stadt Meschede zur angespannten Parkplatzsituation

Was sagt die Stadt dazu? Zusammen mit den kostenlosen Parkmöglichkeiten und den größeren bewirtschafteten Parkplätzen zum Beispiel am Rathaus oder im Stiftscenter, so Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt, stehen mit den Parkflächen an den Straßenrändern der Innenstadt „sicherlich ausreichend Parkmöglichkeiten“ zur Verfügung: „Wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass auch größere Parkflächen mal voll belegt sein können. In solchen Fällen gibt es aber immer alternative Parkmöglichkeiten in vertretbarer Entfernung.“

Als kostenlose Alternative nennt Fröhling zusätzlich zu den bereits genannten Parkplätzen auch noch die Parkplätze an der Arnsberger Straße auf Höhe des Schwimmbades. Ein Blick in Google Maps sagt: Zwölf Minuten Fußweg ohne Wartezeiten an den Fußgängerampeln vom Parkplatz bis in die Innenstadt.

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