Meschede. Die Tiefgarage des Henne-Ruhr-Marktes in Meschede ist weiter geschlossen. Wo und warum jetzt schon wieder Wasser eindringt.
Das Wasser sucht sich seinen Weg - schon wieder. Nach dem Hochwasser über die Weihnachtstage fließen erneut kleine Bäche durch die Tiefgarage des HeRuM in Meschede. Ein Öffnungstermin steht daher weiter nicht fest.
Notstromversorgung soll installiert werden
Zusätzlich muss für die Tiefgarage erstmal noch eine Notstromversorgung eingerichtet werden. Denn das Hochwasser an Weihnachten hat den Schaltschrank zerstört, der für das Untergeschoss zuständig ist. Weil auch der Fahrstuhl ausfiel, musste ein Konzert abgesagt werden. Die schwere Ausrüstung der Band hätte nicht die Treppen hochgetragen werden können.
Kurzschluss löst Brand aus
„Es gab am zweiten Weihnachtsfeiertag im Untergeschoss einen Kurzschluss und wir nehmen an, auch ein Feuer, durch das die Schalter verschmort sind“, erläutert Holger Peek, Pressesprecher der Feuerwehr. Gleichzeitig erhitzte sich das Wasser, das im Raum stand, auf etwa 70 Grad. Vielleicht war das sogar ein Glück, „denn dadurch wurde im nebenliegenden Raum der Brandmelder ausgelöst“, erläutert Peek.
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Tiefgarage wird absichtlich geflutet
Dass die Tiefgarage beim Hochwasser überhaupt geflutet wurde, ist keinesfalls aus Versehen geschehen, erläutert der Pressesprecher der Feuerwehr. Das sei beim Bau absichtlich so geplant worden, um die Statik zu sichern, sobald das Ruhrhochwasser einen bestimmten Pegel erreicht. Denn durch die Nähe zum Fluss drückt der Grundwasserspiegel sonst zu stark gegen das Gebäude, es würde quasi aufgeschwemmt.
Fehler bei der Sanierung
Nicht bedacht, so Holger Peek, habe man das offenbar bei der Sanierung. Denn da wurde der Schaltkasten direkt auf den Boden gestellt. Das Wasser konnte ungehindert eindringen. 50 Zentimeter hätte er allerdings mindestens aufgebockt werden müssen, denn so hoch stand die Flut. „Gummistiefel haben da nicht gereicht“, berichtet Hausmeister Uwe Henrich. Er habe sich bis zu den Knien stabile Müllsäcke über die Schuhe gestülpt.
Sandsäcke sichern Sparkasse
Die Feuerwehr pumpte dann am Mittwoch, 27. Dezember, das Hochwasser aus dem Parkdeck. Aber nur so weit, dass es nicht mehr in die tieferliegende Sparkassen-Tiefgarage floss, wo derweil schon Pumpen liefen, um schlimmere Schäden zu verhüten. Zwischen beiden Garagen gibt es einen Verbindungstrakt, der zusätzlich mit Sandsäcken gesichert wurde. „Wir sind dann auch irgendwann an unsere Kapazitätsgrenzen gekommen“, erklärt Peek.
Reinigung steht noch an
Nach der Einrichtung der Notstromversorgung soll auch noch der Boden der Tiefgarage gereinigt werden, bevor diese wieder geöffnet wird. Zwar haben die Rechen vor den Überflutungsschächten Müll und Schlamm weitgehend zurückgehalten, aber ein feiner Staub hat sich auf dem Boden abgesetzt. „Und den würden dann ja alle Besucher wieder ins Treppenhaus tragen“, fürchtet Henrich.
Regenwasser sucht sich weiter seinen Weg
Allerdings scheint das Thema Hochwasser noch nicht beendet zu sein. Durch die anhaltenden Regenfälle sucht sich das Wasser in der Tiefgarage schon wieder seinen Weg. Nicht etwa über die vorgesehenen Überflutungsschächte, sondern es drückt als Grundwasser durch den Boden der Tiefgarage. An einer Stelle bereits als kleiner Springbrunnen.