Meschede. Der Wintereinbruch im Hochsauerland hat in der Nacht die Feuerwehren gefordert. Eine Bilanz mit vielen abgeknickten Bäumen.

Der Wintereinbruch im Hochsauerland hat in der Nacht zu Dienstag, 28. November, die Feuerwehren gefordert. In Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg mussten mehrere Einheiten der Feuerwehr ausrücken, um Straßen wieder passierbar zu machen und umgestürzte Bäume an die Seite zu räumen.

In der Gemeinde Bestwig hat der Wintereinbruch der Feuerwehr zahlreiche Einsätze beschert. Und nicht nur dort musste die Wehr ausrücken.
In der Gemeinde Bestwig hat der Wintereinbruch der Feuerwehr zahlreiche Einsätze beschert. Und nicht nur dort musste die Wehr ausrücken. © WP | Feuerwehr Bestwig

Bäume unter der Schneelast zusammengebrochen

In Folge des Schneefalls waren in der Nacht einige Bäume unter der Schneelast zusammen gebrochen und hatten teilweise die Fahrbahnen versperrt. Die Löschgruppe Ramsbeck war gegen 2.20 Uhr auf der K44 zwischen Ramsbeck und Berlar im Einsatz. Der Löschzug Velmede-Bestwig gegen 3.45 Uhr auf der L 915 bei Nierbachtal und die Löschgruppe Ostwig kurze Zeit später gegen 4.24 Uhr auf der Straße zwischen Ostwig und Gevelinghausen in Höhe des Sportplatzes. Alle Bäume wurden zersägt, von der Fahrbahn geräumt und die Straßen waren wieder frei. Am Nachmittag musste die Feuerwehr dann noch einmal auf der Heinrich-Lübke-Straße in Ramsbeck ran. Auch hier war ein Baum auf die Straße gestürzt.

Die Feuerwehr Meschede musste die B55 am Hennesee von Bäumen befreien. Sie waren unter der Schneelast umgestürzt.
Die Feuerwehr Meschede musste die B55 am Hennesee von Bäumen befreien. Sie waren unter der Schneelast umgestürzt. © WP | Feuerwehr Meschede

Auch die Mescheder Feuerwehr ist in der Nacht alarmiert worden. Sie musste an die Bundesstraße 55 am Hennesee ausrücken. Hier waren gegen 1.24 Uhr ebenfalls zwei Bäume umgestürzt und hatten die Fahrbahn versperrt. Die Löschgruppe Wehrstapel musste gegen 1 Uhr auf der Grimlinghauser Straße ebenfalls einen Baum beseitigen.

Die Drehleiter in der Fußgängerzone von Meschede: Eine Person musste aus dem zweiten Obergeschoss geholt werden.
Die Drehleiter in der Fußgängerzone von Meschede: Eine Person musste aus dem zweiten Obergeschoss geholt werden. © WP | Feuerwehr der Stadt Meschede

In derselben Nacht musste der Löschzug Meschede den Rettungsdienst auch noch bei einem Einsatz in der Fußgängerzone unterstützen. Gegen 3.30 Uhr musste eine Person in der Ruhrstraße aus dem 2. Obergeschoss mit der Drehleiter aus ihrer Wohnung geholt werden. Sie kam ins Krankenhaus.

Feuerwehr Eslohe im Dauereinsatz

Deutlich mehr Einsätze hatten hingegen die Wehren in der Gemeinde Eslohe. Hier musste die Feuerwehr bereits um 19.39 Uhr zum ersten Mal ausrücken, weil in Obersalwey ein Baum auf der Fahrbahn lag. Um 0.10 Uhr folgte ein Einsatz auf der K23 ebenfalls in Obersalwey. Um 3.20 Uhr sind die Einsatzkräfte dann zur L880 zwischen Kückelheim und Serkenrode alarmiert worden. Hier versperrten zwei umgestürzte Bäume die Strecke und zusätzlich drohten weitere Bäume unter der Schneelast nachzugeben.

Die Feuerwehr aus Reiste bei ihrem Einsatz zwischen Wilhelmshöhe und Büenfeld. Hier kam der Winterdienst am Morgen wegen umgestürzter Bäume nicht weiter.
Die Feuerwehr aus Reiste bei ihrem Einsatz zwischen Wilhelmshöhe und Büenfeld. Hier kam der Winterdienst am Morgen wegen umgestürzter Bäume nicht weiter. © Feuerwehr Eslohe

Um 4.19 Uhr war dann für ein Räumfahrzeug des Winterdienstes Endstation auf der Straße zwischen Wilhelmshöhe und Büemke, weil ein Baum auf der Strecke lag. Auch hier sorgte die Löschgruppe Reiste wieder für freie Fahrt. Direkt im Anschluss ging es dann weiter Richtung Wenholthausen. Zwischen Wenholthausen und Oesterberge waren insgesamt zehn Bäume auf die Fahrbahn gekracht.

Von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen hatte die Feuerwehr Schmallenberg sieben Einsätze zu verzeichnen, bei denen „Baum auf Straße“ gemeldet wurde.
Von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen hatte die Feuerwehr Schmallenberg sieben Einsätze zu verzeichnen, bei denen „Baum auf Straße“ gemeldet wurde. © Privat | Feuerwehr Schmallenberg

Zahlreiche Einsätze in Schmallenberg

Von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen hatte die Feuerwehr Schmallenberg sieben Einsätze zu verzeichnen, bei denen „Baum auf Straße“ gemeldet wurde. Einsätze waren zum Beispiel in Lenne, Fleckenberg, Schmallenberg oder bei Grimminghausen. Bei einem Einsatz mussten die Einsatzkräfte aus Sicherheitsgründen die Arbeiten an das Forstamt übergeben. Ansonsten konnten alle Einsätze abgearbeitet werden, heißt es in der Pressemitteilung der Feuerwehr.

Aufruf der Polizei

Die Mescheder Polizei betont derweil, dass Winterreifen bei den aktuellen Wetterverhältnissen unerlässlich seien, ebenso wie eine angepasste Geschwindigkeit. Die Polizei im Hochsauerlandkreis hatte allein von Montag, 15 Uhr bis Dienstagmorgen, 6 Uhr 44 Einsätze, die mit dem Wintereinbruch zusammenhingen. Darunter 16 Unfälle auf glatten Straßen. In den meisten Fällen war es bei Blechschäden geblieben.

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Im morgendlichen Berufsverkehr verzeichnete die Polizei bis 8.30 Uhr kreisweit lediglich drei wetterbedingte Unfälle: in Gleidorf, Rüthen und Scharfenberg. Auch hier ist es bei Blechschäden geblieben. Vor allem an den Steigungsstrecken kam es auch im Berufsverkehr teilweise noch zu Behinderungen. Auch wenn es nach wie vor einige Gefahrenstellen gibt, sprach die Polizei am Morgen von einer Entspannung der Lage.

Straßen gesperrt

Zu den Strecken, die wegen des Wintereinbruchs in der Nacht gesperrt werden mussten, zählten unter anderem die L880 zwischen Kückelheim und Serkenrode sowie die L519 zwischen Obersalwey und Meinkenbracht. Erforderlich geworden waren die Sperrungen, weil auch hier Bäume drohten unter den Schneemassen auf die Fahrbahn zu stürzen.

Die Prognose

Der Sauerländer Wetter-Experte Julian Pape sagt: „Eine sehr winterliche Großwetterlage begleitet das Sauerland in den kommenden Tagen. Bis weit in die kommende Woche hinein entstehen immer wieder kleine Schneetiefs, die wohl auch in den Tälern für eine Schneedecke sorgen werden. Bis zum ersten Advent ist dann keine entscheidende Milderung in Sicht.“

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