Meschede. Das Kloster Königsmünster wird zur Abtei, keine Bergleute zweiter Klasse mehr in Ramsbeck, Militär-Pläne für Meschede - die Woche vor 65 Jahren.

Über diese Themen berichteten wir vor 65 Jahren im Lokalteil in Meschede.

Erster Abt geweiht

In Meschede wird Königsmünster zur Abtei erhoben. Erzbischof Lorenz Jaeger weiht den Leiter des Gymnasiums, Harduin Bießle, zum ersten Abt. Die Weihe findet in der neuen Mariä-Himmelfahrt-Kirche statt, in Anwesenheit von acht anderen Äbten. Damit wird seit Aufhebung des Klosters Grafschaft 1804 erstmals wieder die Tradition der Benediktinermönche im Sauerland fortgesetzt.

120 Wohnungen für Offiziere?

Zwischen einem Grundstückseigentümer und dem Verteidigungsministerium wird über den möglichen Kauf eines Geländes in Schüren verhandelt: Die Bundeswehr plant, eines ihrer neuen Bataillone in den Raum Schüren zu verlegen und dort dauerhaft zu stationieren. Davon wird der Stadtrat in Kenntnis gesetzt. Bei der Stadtverwaltung wird bereits nachgefragt, ob 120 Wohnungen für Offiziere und Unteroffiziere in Meschede beschafft werden könnten. Die Stadt sorgt sich, dass sie für die Truppenstationierung womöglich bezahlen muss.

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Mit 2,2 Promille gegen Schloss

2,25 Promille Alkohol hat ein Lkw-Fahrer im Blut, der an der Ruhrbrücke bei Laer die Kontrolle verliert, mit 65 km/h gegen einen Torpfeiler von Schloss Laer rast und dabei einen fünf Zentner schweren Torflügel aus den Angeln hebt. Der Mann aus Iserlohn wird zu vier Wochen Gefängnis ohne Bewährung verurteilt, er verliert seinen Führerschein und muss alle Schäden ersetzen.

Neue Brücke in Velmede

400.000 Mark kostet der Bau der neuen Ruhrbrücke in Velmede, die jetzt feierlich eingeweiht wird. Bürgermeister Hücker spricht von einem „besonderen Festtag“ für Velmede. Die alte Brücke aus dem Jahr 1871 war aus Kalkmörtel hergestellt und verwittert, dazu kamen Schäden aus dem Krieg.

Von Schmallenberg bis Athen

Heinz-Josef Schmidt aus Bödefeld ist eines der Kinder, die im Oktober beim Wettbewerb der Katholischen Jugend in Wormbach einen Luftballon auf die Reise schickt. Im Januar kommt eine Antwort – sein Luftballon wird in Koropi bei Athen in Griechenland gefunden. Eine Tschechin, die dort lebt und zufällig Deutsch spricht, antwortet im Namen der Finder – von den Griechen verstand niemand, was auf der angehängten Karte am Luftballon stand.

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Heimatfilm über Fredeburg

1200 Menschen sehen den Heimatfilm „Bei uns zuhaus“, den der Turnverein und der Westfälische Filmdienst in Gronau über Fredeburg in Auftrag gegeben hatte. Dabei sind Porträts bekannter Fredeburger zu sehen, wie „Happs Franz“, „Wulbecks Oppa“ oder „Bücherles Anna“, außerdem Bilder aus der Kaffeemühlenfabrik Ruddies, der Strumpfwarenfabrik Hochland oder den Drahtwerken Liedtke.

Keine Bergleute zweiter Klasse

Die Bergleute im Sauerland werden mit denen im Ruhrgebiet rechtlich gleichgestellt - das freut hier besonders die Arbeiter in Ramsbeck. Sie erhalten jetzt auch für die Untertagearbeit Bergmannsprämien als Anreiz für die schwere Arbeit. Bislang gilt die Prämie nur für das Ruhrgebiet und das Aachener Revier, die Bergleute im Sauerland waren da nur zweite Klasse.

Straßenlampen für Eslohe

In Eslohe ist es jetzt auch abends heller: Entlang der Hauptstraße werden 25 Straßenlampen in Abständen von 30 Metern als neue Beleuchtung in Betrieb genommen.

Werbung um Niederländer

Der Verkehrsverband für das Hochsauerland gibt erstmals einen gemeinsamen Prospekt für die Region heraus – und erstmals wird auch gezielt um Niederländer geworben. Von den 30.000 Prospekten sind 10.000 in holländischer Sprache.

Neues Rathaus für Meschede

Der Stadtrat in Meschede stimmt einstimmig für den Bau eines neuen Rathauses nach dem Entwurf von Friedhelm Kalle aus Dortmund-Wickede. Entstehen wird ein sechsgeschossiger Neubau für 1,2 Millionen Mark mit neuem Standort an der Ruhr. Das alte Rathaus war 1945 durch Bomben zerstört worden, es war genau 100 Jahre alt: 1845 war es für 5000 Taler am heutigen Kaiser-Otto-Platz gebaut worden.

Im Schweinsgalopp

Vor dem Schlachten ergreift in Ostwig ein Schwein die Flucht vor dem Metzgermeister. Das Schwein flüchtet durch das Dorf über die Hauptstraße in einen Garten, dort schwingt sich der Geselle des Metzgers auf den Rücken den Tieres und schnappt sich die Schweineohren wie Zügel.

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