Schmallenberg. Medizinische Versorgung, erneuerbare Energien und ÖPNV: Worum es sich im Programm der SPD Schmallenberg zur Kommunalwahl dreht.

Die SPD Schmallenberg bereitet sich auf die Kommunalwahlen am 13. September vor. Dazu stellt die SPD ihre Belange, konkrete Schritte und Lösungsansätze vor. Das Top-Thema der SPD aus Schmallenberg: die ärztliche Versorgung. „Es gibt einen Hausarztmangel im ländlichen Raum, so auch in Schmallenberg. Es gilt Nachfolger zu finden, Praxisräume zur Verfügung zu stellen und das Arbeits- und Lebensumfeld für junge Ärzte und Ärztinnen attraktiv zu gestalten“, sagt Johannes Hardebusch, Ortsvereinsvorsitzender aus Schmallenberg.

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Aber auch Fachärzte sollen den Weg nach Schmallenberg finden und bleiben wollen. Frauenärzte seien zum Beispiel rar – die Wege zum nächsten Facharzt manchmal lang. „Als Beispiel nenne ich Schwangerschafts-Entbindungsplätze. Eine Geburt ist nicht immer planbar – so sollten Schwangere vor der Entbindung nicht erst eine Stunde bis zur nächsten Station fahren müssen“, ergänzt Martina Wied-Kraft, Kandidatin für Schmallenberg und berufliche Krankenschwester.

Kommune stärker beteiligen

So sollte sich die Kommune nach Meinung der SPD in Schmallenberg stärker als bisher aktiv beteiligen und einbringen. „Dazu ist beispielsweise die Beteiligung mit circa 51 Prozent an einem kommunalen MVZ in Bad Fredeburg erforderlich“, so Hardebusch. Ein weiteres Thema ist ein „klimaneutrales Schmallenberg“. Hier spricht sich die SPD für eine Bürgergenossenschaft aus, die sich an alternativen Energiegewinnungsmethoden engagieren soll.

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„Auch hier möchten wir die Bürger zu 49 Prozent beteiligen, so dass Menschen und die Stadt gleichermaßen von neuer Energie profitieren können“, sagt Stefan Vollmer, Stadtverbandsvorsitzender der SPD Schmallenberg. „Dazu möchten wir auf den Bedarf schauen und nicht planlos neue Windkrafträder bauen. Damit ist niemanden geholfen.“ Es gehe der SPD eher um einen Energiemix. „Es gilt unter anderem die Gestaltungssatzungen der Stadt zu ändern, damit Solaranlagen gebaut werden dürfen, auch auf öffentlichen Gebäuden. Heutzutage gibt es bereits Möglichkeiten, nicht-sichtbare Anlagen zu installieren, die das Stadtbild nicht beeinflussen.“

Zukunft im ländlichen Raum

Die Zukunft im ländlichen Raum soll laut der SPD gesichert werden. „Das Wohnen und Leben wird nicht nur für Senioren und Seniorinnen eine der wichtigsten Anliegen sein. Alle Altersklassen sollen sich wohlfühlen. Das heißt, es müssen neben attraktiven Arbeitsplätzen, auch verstärkt weiche Faktoren gefördert werden, um junge Familien zu bekommen und zu behalten.“, so Schriftführer Ferdi Ross vom Stadtverband. Dazu gehören Fragen zu Bau- und Gewerbegebieten, bei dem die Anliegerkosten als großer Standortnachteil in Schmallenberg gesehen werden, oder auch zu Bildung und Kinderbetreuung.

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Zudem soll der ÖPNV nicht weiter abbauen und weitere Möglichkeiten gefunden werden. „Allein der Bürgerbus reicht nicht aus. Es müssen neue Wege her, und das in Absprache mit der Bevölkerung“, so Annette Droste, Kandidatin der SPD-Gleidorf im oberen Lennetal und ehrenamtliche Mobilitätspatin.

Johannes Müller vom Ortsverein Gleidorf spricht sich ebenso für eine stärkere Bürgerbeteiligung aus: „Es geht um die Frage: Was braucht ihr wirklich? Entscheidungen sollten nicht nur von oben kommen“. Demnach soll auch ein Jugendparlament in Schmallenberg gegründet werden, damit alle Bevölkerungsgruppen aktiv in der Politik mitreden und gestalten können.

Die Kandidaten der SPD Schmallenberg für den Kreistag

Für Bad Fredeburg: Detjona Gashi (21), Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Für Schmallenberg: Martina Wied-Kraft (62), Krankenschwester.

Für Gleidorf: Stefan Vollmer (54), Systemadministrator.

Momentan hat die SPD vier Ratsmandate in Schmallenberg. Ziel ist es, diese zu erhöhen oder beizubehalten.

Weitere Informationen zur Partei und zu den einzelnen Kandidaten gibt es unter der Adresse: www.spd-schmallenberg.de

Sozialdemokraten besichtigen Waldschäden durch Borkenkäfer

Die SPD Schmallenberg besichtigte gemeinsam mit Thomas Kutschaty und Dirk Wiese die Borkenkäfer im Schmallenberger Wald.      
Die SPD Schmallenberg besichtigte gemeinsam mit Thomas Kutschaty und Dirk Wiese die Borkenkäfer im Schmallenberger Wald.       © SPD

Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour machten sich SPD-Fraktionsvorsitzender im NRW-Landtag Thomas Kutschaty und der SPD Bundestagsabgeordnete für den HSK Dirk Wiese sowie der SPD-Landratskandidat Reinhard Brüggemann und die Kreistagskandidaten der SPD für die Stadt Schmallenberg, Detjona Gashi, Martina Wiedkraft, Stefan Vollmer, ein Bild vom Zustand der heimischen Wälder. Sie trafen sich in Schmallenberg-Jagdhaus, um sich vor Ort ein Bild über die Waldschäden durch den Borkenkäferbefall zu machen. Nach der Begrüßung übernahmen Olaf Ikenmeyer vom Regionalen Forstamt Oberes Sauerland und Siegfried Hunker, Stadtförster der Stadt Schmallenberg, die sachkundige Führung.

Große Flächen des Schmallenberger Waldes sind befallen. Die wirtschaftliche Existenz der Waldbesitzer sei gefährdet, da sich das Holz nicht mehr profitabel vermarkten lässt. Der fehlende Baumbestand könne dazu führen, dass der Grundwasserspiegel sinke und die Trinkwasserversorgung der Region nicht mehr gewährleistet ist. Die Region werde für den Tourismus unattraktiv. Alleine in der holzverarbeitenden Industriegingen mehrere hundert Arbeitsplätze verloren.

Die Mitarbeiter des Forstamtes wiesen darauf hin, dass die kranken Bäume unverzüglich aus dem Wald entfernt werden müssen, damit weitere Schäden reduziert, bzw. verhindert werden können. Ein schnelles Umdenken und Handeln im Bezug auf Klimaschutz habe jetzt oberste Priorität.

Das steht in den Wahlprogrammen der BFS, UWG, Grünen und CDU in Schmallenberg.

Diese fünf Kandidaten treten in Schmallenberg als Bürgermeisterkandidaten an.