Meschede. Hat es illegale Veranstaltungen in der Geisterklinik bei Meschede gegeben? Die Stadt Meschede geht Hinweisen nach. Anlass sind mehrere E-Mails.

Hat es während der Corona-Verbote illegale Veranstaltungen in der Geisterklinik gegeben? Einem solchen Verdacht geht die Stadt Meschede nach. In der früheren Veramed-Klinik bei Beringhausen treffen sich regelmäßig Airsoft-Spieler: In Uniformen und ausgestattet wie Soldaten pirschen sie über das Gelände und feuern dort Plastik-Kügelchen ab. Auch während des Lockdowns?

Einladung auf „The Hill“

Eine E-Mail an die Stadt Meschede schürt diesen Verdacht. Darin gibt ein potenzieller Teilnehmer an, vom Veranstalter, dem TeamSat e.V., zu einem „Airsoft-Wochenende“ auf „The Hill“ eingeladen worden zu sein - mit diesem Namen bezeichnen die Spieler das Gelände und die Gebäude der früheren Krebs-Fachklinik oben auf dem Berg über Beringhausen. Sie steht nach einem Konkurs des Betreibers seit vielen Jahren leer.

Nach einer turbulenten Zeit um Stapel von mehr oder weniger einsehbaren Patienten-Akten mit sensiblen Daten sowie mehreren Beutezügen von Einbrechern, die vor allem Metall aus des Gebäude gestohlen hatten, dürften die Airsoft-Spieler die alte Veramed-Klinik nutzen. Ein Kalkül der Eigentümer, die eigentlich Pläne für eine Sanierung angekündigt hatten: Abschreckung. Denn die Armeen sehen für Unbefugte und Unbekannte martialisch aus.

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„Da auch für Teilnehmer ein Bußgeld verhängt wird, bitte ich um kurze Bestätigung, dass Airsoft hier durchgeführt werden kann“, hieß es in besagter E-Mail im Mai an die Stadt Meschede. Der Absender verwies eigens auf die Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, nach der seinerzeit keine Sportveranstaltungen zulässig waren. Die Antwort des Fachbereichs Ordnung war entsprechend eindeutig: Es gelte ein Verbot, hieß es knapp, aber deutlich.

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Im folgenden Schriftwechsel einige Wochen später heißt es dann an die Stadt Meschede: „Mich wundert Ihre Nachricht sehr. Jedes Wochenende finden diese Veranstaltungen statt. Auch diesen Samstag mit mehr als 100 Teilnehmern und am Sonntag mit mehr als 150 Teilnehmern.“ Ob Meschede ein rechtsfreier Raum sei? Der Fachbereich Ordnung hat darauf reagiert: Es läuft ein Anhörungsverfahren, Verantwortliche des TeamSat e.V. sollen sich zu den Vorwürfen äußern.

Bußgeld droht

Sind sie zutreffend, droht ihnen ein Bußgeld. Denn bislang gilt: Nicht-kontaktfreier Sport ist nur mit bis zu zehn Personen in geschlossenen Räumen in Nordrhein-Westfalen erlaubt.