Meschede. . Erst Geburtshilfe, dann Gynäkologie, was dann? Die Interessengemeinschaft hat neue Sorgen um das Krankenhaus Meschede.
- Die Interessengemeinschaft ist nach Schließung der Gynäkologie alarmiert
- Sie fürchte weitere Einschnitte, sie sorgt sich besonders um das Darmzentrum
- Die Alexianer als Träger weisen diese Vorhaltungen zurück
Nach der Schließung von Gynäkologie und Geburtshilfe befürchtet die Interessengemeinschaft „Unser Krankenhaus“ weitere Einschnitte für Meschede. Farzaneh Daryani und Jürgen Meyer trauen den Verantwortlichen sogar zu, die heimische Klinik nach und nach in ein Hospiz und Altenpflegeheim umzuwandeln, auch wenn sie diesen Punkt mit einem Fragezeichen versehen.
„Wohl kaum wiederstehen kann“
Besondere Sorge haben die beiden Sprecher um das Darmzentrum Hochsauerland in Meschede. „Das Behandlungsspektrum ist von der Darmspiegelung und schonenden Operationsverfahren bis hin zur Krebstherapie und Strahlentherapie so attraktiv, dass das Klinikum Arnsberg hier wohl kaum widerstehen kann“, heißt es in einer Stellungnahme.
„Das lokale Darmzentrum Arnsberg kann mit der von Meschede angebotenen breiten Palette an Diagnostik und Therapie nicht mithalten.“ Die Kardiologie und die Orthopädie/Unfallchirurgie an der St.-Walburga-Klinik seien in den Augen des Klinikum Arnsberg „sicherlich weitere Filetstücke“.
Was verbleibt an Fachabteilungen in Meschede?
Die Interessengemeinschaft fragt daher: Wie sieht das strategische Zielbild für Meschede hinter dem „Erstkonzept“ aus? Was verbleibt an medizinischen Fachabteilungen in Meschede? Wird das Zertifikat als lokales Traumazentrum verlängert? Daryani und Meyer werfen den Verantwortlichen vor, still und leise vorzugehen und nur scheibchenweise mit der Wahrheit herauszurücken.
Als Beispiel nennen sie die Schließung der Gynäkologie/Geburtshilfe. Die kurzfristige Verlagerung von Meschede nach Arnsberg sei auch damit begründet worden, dass dieselbe Abteilung im benachbarten Menden „Knall auf Fall“ geschlossen worden sei und plötzlich Handlungsbedarf geherrscht habe.
Alle gemeinsam im Zweckverband
Die Interessengemeinschaft glaubt jedoch an ein abgekartetes Spiel: Vertreter des Klinikums Arnsberg und der katholischen Kliniken des Märkischen Kreises säßen beide im Vorstand des Zweckverbandes der Krankenhäuser Südwestfalen.
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Die Alexianer Misericordia GmbH sei über das Walburga-Krankenhaus ebenfalls Mitglied dieses Verbandes. „Die Inbetriebnahme eines vierten Kreißsaals in Arnsberg geschah zeitlich parallel zu den Ereignissen in Menden. Wir dürfen davon ausgehen, dass die Klinikleitungen ihre Absichten untereinander abgestimmt und die Mescheder Geburtshilfe in einem Abwasch mit erledigt haben“, so die Interessensgemeinschaft.
Alexianer weisen Vorhaltungenzurück
Die Alexianer als Träger des St.-Walburga-Krankenhauses bezeichneten die Überlegungen der Interessengemeinschaft auf Anfrage dieser Zeitung als „Mutmaßungen, die jeder Grundlage entbehren.“
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Mitte Juni seien in mehreren Veranstaltungen die Mitarbeiter, Mitarbeitervertretungen und die Presse „sehr ausführlich und dezidiert sowohl über die gesellschaftsrechtliche Fusion als auch über die geplanten Abteilungsstrukturen der Standorte“ informiert worden. An diesen Überlegungen habe sich nichts geändert.
Service: Schwerpunkte der Kliniken in Südwestfalen
Welche Schwerpunkte haben die Kliniken bei uns in Südwestfalen? Eine Komplett-Übersicht finden Sie auf: wp.de/kliniken
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