Neubau der A46 bei Nuttlar: Hangsicherung am Sengenberg
•
Lesezeit: 3 Minuten
Nuttlar. . 10,6 Millionen Euro kostet die Sicherung des Sengenberges an der Baustelle der A 46 bei Nuttlar. 320 000 Kubikmeter an Erde kommen dafür in Bewegung.
Der Sengenberg oberhalb von Nuttlar darf nicht ins Rutschen kommen. Denn genau an seinem Hang wird die neue A 46 entstehen. Deshalb wird gerade der ganze Berg befestigt. Es ist der Bereich an der Autobahn-Baustelle, an der die meiste Erde bewegt werden muss. 10,6 Millionen Euro kostet allein dieser Bauabschnitt.
Bernd Krass überwacht für den Landesbetrieb Straßenbau die Hangsicherung am Sengenberg. 850 Meter lang ist sein Bereich: „Das ist eine ungemein aufwändige Baustelle.“ Zwei Jahre Bauzeit sind eingeplant, Ende 2016 soll sie beendet sein.
320 000 Kubikmeter Erde werden bewegt
Dafür wird hier von 6 bis 19 Uhr täglich gearbeitet, damit am Ende 320 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Drei Viertel der Fläche ist schwerer Felsen. Und der Felsen des Sengenbergs ist so hart, dass sogar gesprengt werden muss, um das Gestein überhaupt lockern zu können.
Was hier auf der einen Seite gelockert wird, das wird auf der anderen Seite bereits sofort wieder eingebaut. Denn hier entsteht auch auf der Nord- und Südseite der Autobahn ein neuer „PWC“, wie es in der Behörden-Fachsprache heißt, ein „Parkplatz mit WC“, der einzige Rastplatz an der A 46 im Mescheder und Bestwiger Bereich. Der „PWC“ wird gerade mit dem Material des Berges angeschüttet. Wie der Rastplatz einmal heißen wird, ist noch offen.
Um den Hang zu befestigen, mussten am Sengenberg zunächst Bäume und Baumstümpfe beseitigt werden – das meiste auf Flächen, die durch „Kyrill“ geschädigt waren. Auch die Kreuzigungsgruppe im Wald ist umgesetzt worden.
Bestwig und der A46-Ausbau von oben
1/46
Felsen und Erde werden durch Spritzbetondecke ersetzt
Fünf Terrassen oder Ebenen stützen den Berg künftig 25 Meter hoch ab. Die erste Terrasse, als oberste Ebene, entsteht gerade neben der Talbrücke Nuttlar. Felsen und Erde werden entfernt und durch eine Spritzbetondecke ersetzt. Die insgesamt 13 200 Quadratmeter Betonfläche wird durch acht bis zwölf Meter lange Stahlnägel gehalten, die im Berg eingebohrt, verpresst und damit dauerhaft versenkt werden.
3600 Stahlnägel im Berg eingebohrt
Insgesamt 3600 dieser Nägel halten den Sengenberg künftig – aneinander gelegt wären sie 35 Kilometer lang, hat Bernd Krass ausgerechnet. Zwischen den Terrassen führt künftig ein 3,50 Meter breiter Weg her, der zur Wartung und Kontrolle auch befahrbar ist.
Sehen wird der Autofahrer nachher weder die Nägel noch den Beton: Aus optischen Gründen wird vor die Betonschale eine 13 700 Quadratmeter große Gabionen-Wand gesetzt – die Steinkörbe mit gebrochener Grauwacke sollen auf dieser Riesenfläche auflockernd wirken.
Eingebaut werden bereits jetzt Grundwassermesspegel im Berg. So sollen Wasserstände erfasst werden, die sich bilden. Gleichzeitig werden Vermessungsstäbe angebracht: Sie werden zeigen, auch während des Baus, ob sich der Berg bewegt. Angesichts dieser Mengen an Beton und Stahl darf das bezweifelt werden.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.