Meschede. . Der Landesbetrieb Straßenbau steht vor einem massiven Umbau. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) möchte größere Regionen zusammenfassen
In einem internen Papier aus dem Verkehrsministerium, das unserer Redaktoln vorliegt, heißt es, die Zusammenlegung zu größeren Einheiten beim Landesbetrieb Straßenbau sei „beschlossene Sache“. Die Folge: Meschede könnte seinen Hauptsitz verlieren.
Zuletzt ist es so bei der Agentur für Arbeit passiert: Meschede und Soest wurden zusammengelegt. In beiden Städten sind zwar weiterhin zahlreiche Mitarbeiter als Ansprechpartner beschäftigt, die Behördenleitung ist aber vom Sauerland in die Börde verlagert worden. So ähnlich könnte es beim Landesbetrieb Straßenbau auch passieren: Bielefeld, Netphen und Meschede rangeln um den Hauptsitz. In Ostwestfalen laufen Politiker bereits Sturm. Sie verlangen, dass die neue Schaltzentrale in Bielefeld sein soll.
Meschede/Paderborn käme zur Großregion
In Meschede hingegen ist das Thema bisher nur bei den Mitarbeitern des Landesbetriebs Straßenbau angekommen. Sie hatten in einer nicht-öffentlichen Personalversammlung von den Entwürfen aus dem Ministerium erfahren: Demnach soll aus den drei bisherigen Regionen Bielefeld (Ostwestfalen-Lippe), Meschede/Paderborn (Sauerland-Hochstift) und Netphen/Hagen (Südwestfalen) eine Großregion werden - mit einem Leitungssitz. In Bielefeld wird seitdem bereits über mögliche Nachteile für den Straßenbau in Ostwestfalen gestritten, sollte nicht mehr in der Region selbst geplant werden.
Der Leiter der heimischen Niederlassung in Meschede, Thomas Rensing, wollte sich nicht zu den Plänen äußern. Ingrid Scholtz, Pressesprecherin des Landesbetriebs Straßenbau am Hauptsitz in Gelsenkirchen, bestätigte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass Regionen zu größeren Einheit zusammengelegt werden. Bisher sei jedoch erst ein Entwurf bekannt. Wo jeweils die Leitungen angesiedelt würden, sei noch nicht entschieden. Welche Chancen Meschede hat, ist daher nicht abzuschätzen. „Fachliche Ansprechpartner vor Ort werden erhalten bleiben, Standorte werden nicht geschlossen“, versicherte Scholtz. Auch ein Zeitplan für die Umsetzung sei noch offen.
Verkehrsminister bekräftigt: „Kein Personalabbau“
NRW-Verkehrsminister Groschek bekräftigte, dass mit der Reform kein Personalabbau verbunden sein werde: „Im Gegenteil: Wir stocken nach und nach die fehlenden Planungsstellen beim Landesbetrieb wieder auf.“ Der SPD-Politiker treibt die Neuordnung voran, weil er die NRW-eigene Behörde so gegen mögliche Privatisierungspläne des Bundes wappnen möchte. Er möchte den Landesbetrieb wettbewerbsfähiger machen.
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Offen zeigte sich Groschek für einen parlamentarischen Beirat, um den jeweiligen bisher getrennten Regionen eine Stimme zu geben: Er halte einen solchen Vorschlag für sinnvoll, so Groschek, „weil es besser ist, miteinander als übereinander zu reden.“