Nuttlar. Autobahn-Ausbau bedeutet Entlastung für die Wirtschaft. In der Ferne ist das Ende der Ausbau-Arbeiten an der A46 Richtung Brilon absehbar.
Irgendwo in der Ferne ist das Ende der Ausbau-Arbeiten an der A 46 absehbar. Inzwischen ist auch mit dem Bau der Zubringerstraße begonnen worden, die von der neuen Autobahn-Anschlussstelle Nuttlar bis zur Bundesstraße 480n bei Olsberg reichen und dabei die Ruhr und die Bahnstrecke überqueren wird.
Erst die komplizierten Brücken, dann die Straßen-Stücke dazwischen – so sieht es der Bauplan vor. Bis Ende 2015 wird die neue Talbrücke Schormecke stehen, die den gleichnamigen Bach oberhalb von Nuttlar quert. Kosten: 13 bis 15 Millionen Euro. Rund 460 Meter ist die Brücke lang, rund 60 Meter hoch. „Eine komplizierte Baustelle“, sagt Heinrich Fister, Bauüberwacher beim Landesbetrieb Straßenbau. Denn diese Brücke verläuft in einer Kurve – die einzelnen Stücke mussten beim Bau in einem gleichmäßigen Radius vorangeschoben werden. Eine Herausforderung für die Statiker, die das zu berechnen hatten. Die Pfeiler wurden eigens mit Stahlseilen gesichert, damit sie sich nicht verschieben konnten. Keine statischen Gründe hat dagegen, dass die Brücke sowohl einzelne Pfeiler wie auch paarweise Pfeiler hat – das geschah allein der Optik wegen aus gestalterischer Absicht.
Schwierige Bodenverhältnisse
Schon die Gründungsphase war wegen der Bodenverhältnisse schwierig. Zwei Meter tief wurde in den harten Fels gebohrt, um sichere Fundamente für die Pfeiler anlegen zu können. Die drei bis fünf Meter dicken Pfeiler sind nicht hohl, sondern so genannte „Vollpfeiler“, komplett ausgefüllt mit Beton. Das ist eine Reaktion auf den gestiegenen Lkw-Verkehr. Brücken müssen heute belastbarer gebaut werden.
Drei Fahrspuren wird die Talbrücke haben: Zwei bergauf in Richtung A 46, eine bergab in Richtung Olsberg. Das ist noch so eine Herausforderung: Über vier Prozent wird das Gefälle betragen.
Lebensdauer von 80 Jahren
Damit es im Winter keine Probleme gibt, soll deshalb auf der Schormecke-Brücke eine Taumittel-Sprühanlage installiert werden, die sich bei drohender Glätte einschaltet. Noch eingebaut werden müssen die Fahrbahnübergänge zwischen der Brücke und der späteren Straße: Deren Lamellen gleichen die Bewegungen aus – „in der Brücke steckt Leben“, lacht Heinrich Fister. Um bis zu zehn Zentimeter kann sich die Brücke ausdehnen, nicht nur durch Temperaturschwankungen, sondern auch durch Brems- und Beschleunigungsvorgänge.
Innen ist die Brücke hohl – nicht nur zum Beispiel wegen der Abwasserleitungen, die hier verlaufen, sondern auch, um die Wartung vorzunehmen. Alle zwei Jahre findet eine kleine Prüfung statt, alle fünf Jahre wird sie komplett abgeklopft etwa auf mögliche Risse. 80 Jahre Lebensdauer bis zu einer Sanierung geben die Planer inzwischen einer Brücke – nach heutigem Stand der Technik und vorausgesetzt, der Verkehr nimmt nicht weiter zu.
Fast in Sichtweite
Die nächste Baustelle ist fast in Sichtweite. Derzeit laufen die Vorarbeiten für das letzte Brückenbauwerk, die über 600 Meter lange Bermecke-Brücke über das Ruhrtal hinweg – sie führt dann auf die B 480n.