Menden. Ein Rekord-Hochwasser der Hönne hat Teile der Mendener Innenstadt überflutet. Menschen wurden obdachlos. Erste Bilanz von Stadt und Feuerwehr.

Die Rekord-Regenfälle in der Region haben für eine dramatische Situation und ein Rekord-Hochwasser in Menden gesorgt. In Menden wurde am Abend der Pegelstand von der Flutkatastrophe im Jahr 2007 überschritten. Es kommt zu teils massiven Überflutungen. Das Gymnasium und die Baustelle des Erweiterungsbaus laufen voll. Inzwischen ist der Pegelstand der Hönne wieder deutlich gesunken. Feuerwehr und Stadt ziehen eine erste Schadensbilanz. Die Hilfsbereitschaft ist riesig.

  • In Menden hat die Hönne Mittwochabend einen Rekord-Pegelstand von drei Metern überschritten. Es kommt zu Überflutungen im Innenstadtbereich und in Lendringsen. Mittlerweile sinkt der Pegel.
  • Am Freitag hat sich die Lage beruhigt, die Pegel sinken deutlich. Gebäude wie das Gymnasium und Gut Rödinghausen wurden überflutet.
  • Die Feuerwehr ist mit Stand Donnerstag, 17 Uhr, zu 144 Einsätzen im gesamten Stadtgebiet Menden gerufen worden. Die Einsatzkräfte pumpen Keller leer und sichern Grundstücke.

Hönne-Hochwasser- Menden und Lendringsen stehen unter Wasser

Der Schulhof des Hönne-Gymnasiums ist komplett überflutet.
Der Schulhof des Hönne-Gymnasiums ist komplett überflutet. © Westfalenpost | Thomas Hagemann
Der sinkende Hönnepegel gibt die Ufer wieder frei.
Der sinkende Hönnepegel gibt die Ufer wieder frei. © Westfalenpost | Thomas Hagemann
Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz und pumpt ab.
Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz und pumpt ab. © Westfalenpost | Joshua Kipper
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
An der Bahnhofsstraße laufen Pumpen.
An der Bahnhofsstraße laufen Pumpen. © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Heinrich Filla räumt an der Heilig-Kreuz-Kirche auf.
Heinrich Filla räumt an der Heilig-Kreuz-Kirche auf. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Überflutung an Heilig-Kreuz.
Überflutung an Heilig-Kreuz. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Pumpen laufen.
Pumpen laufen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Einsatz in Menden.
Einsatz in Menden. © Westfalenpost | Joshua Kipper
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© Westfalenpost | Joshua Kipper
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© Westfalenpost | Joshua Kipper
Eine überflutete Vespa
Eine überflutete Vespa © Westfalenpost | Joshua Kipper
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© Westfalenpost | Joshua Kipper
Das Hansa-Seniorenzentrum.
Das Hansa-Seniorenzentrum. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Das Hansa-Seniorenzentrum.
Das Hansa-Seniorenzentrum. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Das Hansa-Seniorenzentrum.
Das Hansa-Seniorenzentrum. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Riesige Wurzeln wurden weggespült.
Riesige Wurzeln wurden weggespült. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Hochwasser an Gut Rödinghausen. 
Hochwasser an Gut Rödinghausen.  © Westfalenpost | Joshua Kipper
Notunterkünfte wegen Hochwasser im Bürgersaal in Menden. Malteser bereiten alles vor.
Notunterkünfte wegen Hochwasser im Bürgersaal in Menden. Malteser bereiten alles vor. © Westfalenpost | Thomas Hagemann
Überflutungen im Park von Gut Rödinghausen.
Überflutungen im Park von Gut Rödinghausen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Überflutungen im Keller von Gut Rödinghausen.
Überflutungen im Keller von Gut Rödinghausen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Die Bieber in Lendringsen.
Die Bieber in Lendringsen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Der Park von Gut Rödinghausen.
Der Park von Gut Rödinghausen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Überflutung am Gymnasium.
Überflutung am Gymnasium. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte.
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte.
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. Schaulustige beobachten die angespannte Situation.
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. Schaulustige beobachten die angespannte Situation. © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Flutwelle an der Ruhr in Fröndenberg
Flutwelle an der Ruhr in Fröndenberg © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Hochwasser in Menden an der Hönne
Hochwasser in Menden an der Hönne © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Hochwasser der Hönne in Menden: aufzuhalten.
Hochwasser der Hönne in Menden: aufzuhalten. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Yüksel Dogan steht Knöcheltief im Wasser
Yüksel Dogan steht Knöcheltief im Wasser © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Hochwasser der Hönne in Menden: Stand an der Oberen Promenade in Menden gegen 17.15 Uhr am Mittwoch.
Hochwasser der Hönne in Menden: Stand an der Oberen Promenade in Menden gegen 17.15 Uhr am Mittwoch. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Straßensperrungen.
Straßensperrungen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
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Update (19.30 Uhr): Wie die Feuerwehr berichtet, hat die Abteilung Straßenbau zahlreiche Brücken im Stadtgebiet auf Schäden überprüft, bislang ohne größere Schäden feststellen zu können. Einige mit Schlamm bedeckte Straßen müssen noch gereinigt werden. Am Freitag war ein Fuß- und Radweg im Bereich Abtissenkamp gesperrt noch gesperrt, Straßen sind wieder frei gegeben. Nach dem Unwetter müssen in Menden die Walramhalle und die Sporthalle an der VHS schließen.

Die Folgen des Hochwassers in der Walram-Halle. Auch das Hönne-Gymnasium ist betroffen.
Die Folgen des Hochwassers in der Walram-Halle. Auch das Hönne-Gymnasium ist betroffen. © WP | Verena Schlüter

Für Donnerstag, 22. Juli, kündigt der ZfA eine Sperrmüllabfuhr ohne Anmeldung in den betroffenen Straßen an: Bodelschwinghstraße (ab Kreuzung Märkische Straße bis zur Oberen Promenade), Daimlerstraße, Kaiserstraße, Hönneufer, Walramstraße, Obere Promenade, Balver Straße, Kösterskämpchen, Unnaer Straße und Fischkuhle. Feuerwehr und Stadt sind sich einig: Ohne die Maßnahmen zum Hochwasserschutz hätte es Menden diesmal noch deutlich schlimmer getroffen.

Der Hönnepegel ist weiter gesunken, der Wasserstand liegt um 19 Uhr bei 1,09 Meter. Wie die Ruhr am Donnerstag Fröndenberg geflutet hat, hat Luftbild-Fotograf Hans Blossey festgehalten.

Update (10.00 Uhr): Der Hönnepegel ist über Nacht, trotz leichter Regenfälle, weiter gesunken. Um 9.30 Uhr liegt der Wasserstand bei 1,26 Meter. Dennoch wird in der Innenstadt noch immer aus zahlreichen Kellern das Wasser gepumpt, die Stadtwerke haben aus Sicherheitsgründen in einigen Häusern den Strom noch nicht wieder eingeschaltet.

Feuerwehr und Stadt Menden haben eine erste Bilanz gezogen. Bei 144 Einsätzen gab es keine Verletzten. Zwölf städtische Gebäude sind durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden. Am stärksten betroffen von dem Jahrhundert-Hochwasser seien das Areal des Schmelzwerks, die gerade sanierte Volkshochschule sowie das Gymnasium an der Hönne. Die „Großeinsatzlage“ “ im Märkischen Kreis ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (um Mitternacht) aufgehoben worden.

Update (19.10 Uhr): Der Hönnepegel sinkt weiter. Mittlerweile ist der Wasserstand auf 1,71 Meter gesunken. Und die Tendenz geht klar nach unten. Es sind zwar wieder leichte Regenfälle angesagt. Aber die Wetterdienste rechnen nicht mehr mit einem großen Anstieg der Pegel.

Update (18.05 Uhr): Die menschlichen Schicksale bei dieser Flut-Katastrophe in Menden bewegen. Viele Menschen kämpfen um ihr Hab und Gut. In den Untergeschossen sind Erinnerungsstücke durchnässt. Die Gebäude nehmen Schaden. Unser Reporter hat sich auf der Straße und in den betroffenen Häusern umgesehen und mit den Menschen gesprochen.

Update (15.55 Uhr): Die Feuerwehr teilt soeben mit: Die Straßensperren insbesondere im Bereich Hellweg/Burger King werden aufgehoben. Die Straße ist wieder frei.

Update (15.30 Uhr): Nach der Warnung vor einer Flutwelle an der Ruhr gibt es vorsichtig Entwarnung. Alles zur Flutwelle hier in unserem ausführlichen Bericht!

Update (13.20 Uhr): Der Keller des Gymnasiums an der Hönne steht komplett unter Wasser. Auch wichtige Teile der Haustechnik sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Es ist nur noch ein Eingang nutzbar.

Update (12.25 Uhr): Das Wasser sinkt jetzt deutlich. Der Hönnepegel in Menden lag um 12 Uhr bei 2,14 Meter. Die Tendenz ist weiter sinkend.

Pumpen laufen überall. Aber die Trinkwasserversorgung funktioniert weiter.
Pumpen laufen überall. Aber die Trinkwasserversorgung funktioniert weiter. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Update (11.40 Uhr): Das Trinkwasser im Viertel an der Heilig-Kreuz-Kirche läuft weiter. Entgegen der Meldung der Stadt ist Trinkwasser fließend vorhanden, ein Bewohner hat sich sogar ein Bad einlassen können. „Den Aufruf können wir für uns hier nicht verstehen. Eine Dame hat bereits viele Sixpacks Wasser vorbeigebracht auf den Aufruf. Wir waren selber etwas überrascht“ berichtet eine Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte. Auch eine weitere Helferin kam zur Heilig-Kreuz-Kirche mit einem weiteren Sixpack und einer Tüte Apfelsaft. Melanie hat den Aufruf der Stadt auf Facebook gelesen und ist selber verwundert darüber, dass es eigentlich nicht gebraucht würde. „Ich finde es nicht so schlimm, dass ich jetzt hier bin es aber nicht gebraucht wird. Lieber so als anders rum und keiner kommt.“

Ein Roller ist komplett in den Fluten versunken.
Ein Roller ist komplett in den Fluten versunken. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Update (11.26 Uhr): Der Schock sitzt noch tief bei allen Anwohnern an der Heilig-Kreuz-Kirche. Binnen weniger Minuten war der ganze Platz überflutet. „Ab Nachmittag kam das Wasser“, sagt eine betroffene Anwohnerin. Alle Anwohner sind diesen Morgen auf den Beinen um die Schäden der letzten Nacht zu beseitigen. Noch immer sind die Keller und Garagen überschwemmt. Die Feuerwehr pumpt währenddessen die ersten Keller aus. „1,20 Meter hoch steht das Wasser bei uns im Keller. Wir haben noch unsere Waschmaschine und Trockner ins Erdgeschoss gebracht, als es anfing, bei uns in die Keller zu laufen. Wir mussten sogar dort noch aufbocken, damit uns die Geräte nicht kaputt gehen!“ erklärt ein Anwohner schockiert. Er musste sein Auto vor den Fluten auf den nahen Netto-Parkplatz retten. „Als ich wieder zurückkam stand auch schon der ganze Platz bis zu unserem Haus unter Wasser. Das Wasser kam hier wie ein Wildbach in den Alpen auf den Platz gelaufen.“

Besonders besorgt ist der Eigentümer um seinen Roller. Die 35-Jahre alte Vespa stand bis zum Sitz in den Fluten und war von Schlamm bedeckt. „Ich hab sie heute morgen schon etwas abgespritzt. Hoffentlich läuft der Motor noch. Es wäre so schade um das Schätzchen. Man wird ja auch schon immer drauf angesprochen, wenn ich damit zum Einkaufen fahre.“ Die Stadtwerke haben bei den Familien Rawe und Machon sowie weiteren Nachbarn den Strom abgestellt.

Überflutung an der Heilig-Kreuz-Kirche in Menden: Noch immer wird abgepumpt.
Überflutung an der Heilig-Kreuz-Kirche in Menden: Noch immer wird abgepumpt. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Hönnenwerth in Menden gesperrt. Die Fahrbahn ist dahinter überspült.
Hönnenwerth in Menden gesperrt. Die Fahrbahn ist dahinter überspült. © Westfalenpost | Sophie Beckmann

Update (10.47 Uhr): Die Fröndenberger Straße muss im Bereich Hönnenwerth gesperrt werden. Der Hellweg-Baumarkt und Netto sind aktuell nicht erreichbar. Das Problem ist laut Feuerwehr, dass die Fahrbahn mit Schutt und Lehm überspült ist.

Update (10.05 Uhr): In der kleinen Siedlung an der Heilig-Geist-Kirche gibt es noch ein Problem besonderer Art: Die Bewohner dort haben aktuell kein Trinkwasser. Deshalb hat die Stadt auf ihrer Facebookseite jetzt Bürgerinnen und Bürger dazu aufgefordert, Trinkwasser dorthin zu bringen – eine Idee, von der sich die Feuerwehr nur mäßig begeistert zeigt. Wer Wasser bringen will, dürfe sich auf keinen Fall in Gefahr begeben und habe zudem die Rettungswege frei zu halten.

Update (9.40 Uhr): Mittlerweile hat sich Lage etwas entspannt, berichtet Feuerwehrsprecher Stefan Deitel. Damit zeigen sich allerdings auch neue Probleme: „Wer seinen Keller leer pumpen konnte, sollte jetzt auf gar keinen Fall den Strom einschalten, weil das Wasser noch in der Unterversorgung hinter den Wänden sitzen und gefährliche Kurzschlüsse auslösen kann.“ Der Strom sei unbedingt erst nach Rücksprache mit den Stadtwerken Menden oder einem Elektriker wieder einzuschalten. „Wer das vorher macht, tut das auf eigene Gefahr“, sagt Deitel.

Update (9.20 Uhr): 110 Einsätze hat die Feuerwehr Menden, seit kurzem unterstützt von Einheiten aus Detmold, in der Flutkatastrophe seit Mittwochabend im Stadtgebiet bislang abgearbeitet, etwa 40 laufen aktuell noch. Das Wasser gehe zurück. Bei den noch offenen Einsätzen haben die Häuser Priorität, in denen Öltanks zu sichern sind. Die bedrohte Galvanik bei Kludi habe man in der Nacht halten können, ebenso das Gießhaus bei „mpg“. Beim Störfallbetrieb Rostek sei es dank der Spundwände gelungen, das Wasser aus dem Störfallbetrieb herauszuhalten.

Update (9.05 Uhr): Zu einem dramatischen Rettungseinsatz mit einem Feuerwehrboot kam es am Donnerstag kurz nach Mitternacht an der Carl-Schmöle-Straße. Dort war ein Auto von den Wassermassen mitgerissen worden und vor eine Mauer gekracht. Der Fahrer rettete sich mit knapper Not auf die Mauer, von der ihn die Wehrleute mit dem Boot schließlich herunterholen konnten.

Überflutung am Hansa-Seniorenheim in Menden. Die Tiefgarage wurde gesichert. Aber das Wasser steht hinter den Säcken.
Überflutung am Hansa-Seniorenheim in Menden. Die Tiefgarage wurde gesichert. Aber das Wasser steht hinter den Säcken. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Update (8.05 Uhr): Ein Lagebild aus dem Hansa-Seniorenheim. Die Haustechniker Thomas Keiser und Peter Ising berichten, dass die Tiefgarage etwa 50 Zentimeter hoch vollgelaufen ist. Besonders dramatisch sei, dass dergroße Clubraum und die Technik von drei Aufzügen abgesoffen sind. „Das Wasser steht da hüfthoch und als wir gucken waren, haben wir schon das Öl der Hydraulik von den Aufzügen schwimmen sehen“, sagt Peter Ising. Auch betroffen sind elektrische Anlagen wie die Telefonanlage sowie die Fernsehanlage von Vodafone. „Die Bewohner haben jetzt größtenteils kein Fernsehen mehr. Auch ist unsere Telefonanlage betroffen. Unsere Notrufe scheinen noch zu funktionieren, aber das müssen wir jetzt noch in den nächsten Stunden untersuchen“ sagt Ising weiter. Bis alles behoben ist, wird es wohl noch einige Monate dauern befürchtet Thomas Keiser. Bei der Feuerwehr steht das Heim wie viele Privatpersonen auch auf der Warteliste.

Update (6.55 Uhr): Menden hat eine angespannte Nacht hinter sich. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Die positive Nachricht: Das Wasser in der Innenstadt ist wieder gesunken. Der Hönnepegel liegt aktuell bei 2,71 Meter. Das ist noch weit über der kritischen Grenze von etwa 2 Metern, aber auch deutlich unter dem Höchststand von 3,26 am Mittwochabend.

Update (23.55 Uhr): Ein letztes Update vor der Nacht: Die Feuerwehr und der Krisenstab haben kurz vor Mitternacht gegenüber der Redaktion noch eine erste Bilanz gezogen. Bislang gibt es trotz der angespannten Lage keine Verletzten. Es gibt zahlreiche Hilfsangebote aus der Bevölkerung. Dazu gehören auch private Unternehmen, die mit Pumpen aushelfen. Es müssen aber auch einzelne Hilfsangebote abgelehnt werden, damit sich niemand in Gefahr begibt. Die Feuerwehr und der Krisenstab zeigen sich extrem dankbar dafür, dass sie großzügig mit Butterbroten und Getränken versorgt werden.

Aktuell sind mehrere Tiefgaragen überflutet. Der finanzielle Schaden ist noch nicht absehbar. Die Feuerwehr hat bislang 80 Einsätze auf der Liste, davon 33 abgearbeitet, zehn aktiv und noch 37 in Warteschleife. Fünf Straßenzüge mit 20 Wohneinheiten sind aktuell ohne Strom, weil der Strom aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden musste.

Update (23.45 Uhr): Die Einsatzkräfte sperren jetzt das Hönnetal zwischen Menden und Balve. Es wird dann kein Durchkommen zwischen Oberrödinghausen und Balve mehr geben. Hintergrund sind massive Überflutungen der Straßen, auch im Bereich des Abzweiges Asbeck.

Update (23.40 Uhr): Die Feuerwehr hat immer wieder mit Alarmierungen wegen Kellerbränden zu kämpfen. Es handelt sich aber offensichtlich nicht um Brände, sondern um Wasserdampf, der dabei entsteht, wenn das Hochwasser mit der Elektrik in Berührung kommt. Die Feuerwehr warnt dringend davor, unter Wasser stehende Bereiche zu betreten. Lebensgefahr!

Notunterkünfte wegen Hochwasser im Bürgersaal: Malteser bereiten alles vor. Als Sichtschutz dienen die Hinweisschilder für die Bundestagswahl.
Notunterkünfte wegen Hochwasser im Bürgersaal: Malteser bereiten alles vor. Als Sichtschutz dienen die Hinweisschilder für die Bundestagswahl. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Update (23.25 Uhr): Im Bürgersaal am Rathaus haben die Malteser acht provisorische Betten aufgestellt. Sie rechnen damit, dass die Plätze in Kürze mit obdachlos gewordenen Menschen belegt werden. Die Hilfsorganisation bereitet sich auch darauf vor, dass noch weitere Schlafplätze geschaffen werden müssen. Dafür steht die Wilhelmshöhe als Reserve zur Verfügung. Möglicherweise müssen die Mendener Kräfte auch Balver Bürger beherbergen. In Balve läuft aktuell die Evakuierung der Innenstadt.

Update (22.55 Uhr): Jetzt fragen sich alle Verantwortlichen: Was bringt die Nacht noch? Der Pegel steigt weiter leicht. Aktuell ist der Pegelstand in Menden bei 3,26 Meter.

Update (22.35 Uhr): Die Feuerwehr warnt dringend davor, Keller zu betreten. Es bestehe die Gefahr von Stromschlägen und des Ertrinkens.

Update (22.25 Uhr): Der Hönnepegel steigt nun doch wieder, wenn auch nur leicht. Um 22 Uhr zeigte der Mendener Pegel 3,24 Meter. Es kommt noch massiv Wasser aus den Zuflüssen nach. Gleichzeitig fließt das Wasser über die Ruhr nur noch langsam ab.

Update (22.15 Uhr): Die Feuerwehr richtet sich auf eine komplette Nachtschicht ein. Viele Kräfte sind ehrenamtlich im Einsatz. Möglicherweise müssen auch noch Kräfte in Balve aushelfen. Dort soll in den nächsten Minuten die Innenstadt evakuiert werden.

Update (21.50 Uhr):Bürgermeister Roland Schröder und Kämmerer Uwe Siemonsmeier richten sich auf eine Nachtschicht im Krisenstab ein. Schröder organisiert mit die Notunterkunft am Rathaus, die bereits angenommen wird. „Ich will nicht hier rumstehen und andere aufhalten. Ich will mithelfen“, sagt Schröder. Er spricht den Flutopfern sein Mitgefühl aus und verspricht Hilfe. Niemand habe mit einer dermaßen angespannten Lage gerechnet. Dennoch sei es Glück im Unglück, dass die Hochwassermaßnahmen in Menden schon so weit seien, dass noch Schlimmeres verhindert werden konnte. Nach aktuellem Stand sind trotz des höheren Pegels die Ausmaße nicht ganz so groß wie beim Rekord-Hochwasser 2007

Der Bürgersaal am Zeltdach (Archivfoto) wird für obdachlos gewordene Menschen in der Nacht geöffnet.
Der Bürgersaal am Zeltdach (Archivfoto) wird für obdachlos gewordene Menschen in der Nacht geöffnet. © Tobias Schürmann | Tobias Schürmann

Update (21.18 Uhr): Die Stadt Menden öffnet den Bürgersaal für obdachlos gewordene Menschen. „Alle, die durch das unerwartete Hochwasser heute Nacht keine Bleibe mehr haben: Wir öffnen den Bürgersaal (Neumarkt 5, Eingang unter dem Zeltdach am Neuen Rathaus) für Sie. Dort können Sie unterkommen, wenn Ihr Zuhause durch Hochwasser oder Starkregen nicht mehr bewohnbar ist. Dort bekommen Sie Hilfe.“

Update (21.10 Uhr): Der Hönnepegel steigt jetzt etwas langsamer, aber er steigt weiter: Um 21 Uhr stand das Wasser am Pegel Menden 3,22 Meter hoch. Auch das Stadtarchiv läuft jetzt voll Wasser. Die Feuerwehr versucht, nicht wiederbringbare Archivgüter in die höheren Etagen zu räumen.

Update (21.05 Uhr): Auch das noch: Eine Brandmeldeanlage hatte ausgelöst. An der Daimlerstraße ist es zusätzlich zu einem Kellerbrand gekommen. Die Brandmeldeanlage hatte sich als Fehlalarm herausgestellt. Der Kellerbrand war schon durch die Bewohner gelöscht als die Feuerwehr eintraf. Die Feuerwehr konnte schnell wieder abrücken.

Update (20.52 Uhr): Der Märkische Kreis hat einen dringenden Appell: „Bürgerinnen und Bürger wird dringend geraten, überschwemmte Bereiche unbedingt zu meiden. Menschen sollen nicht in überflutete Gärten gehen, sondern zu Hause bleiben und sich in obere Stockwerke retten. Es besteht sonst Lebensgefahr! Auch Straßensperren sollten auf keinen Fall umgangen werden. In Notlagen direkt den Notruf 112 rufen.“

Hochwasser in Menden: Das Foto zeigt Überflutungen im Garten von Gut Rödinghausen.
Hochwasser in Menden: Das Foto zeigt Überflutungen im Garten von Gut Rödinghausen. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Update (20.50 Uhr): Der Hönnepegel ist mittlerweile bei 3,19 Meter angekommen und steigt weiter. Noch ein wichtiger Tipp der Feuerwehr: Wer sich selbst bei einem vollgelaufenen Keller helfen will, sollte dringend vorher Sicherungen ziehen und sich nicht unnötig in Gefahr bringen.

Update (20.40 Uhr): Die Feuerwehr ist aktuell unter Hochdruck im Einsatz, um Firmen vor der Überflutung zu retten. Dazu gehört unter anderem Badausrüster Kludi. Dort muss der Galvanik-Betrieb vor der Überflutung geschützt werden. „Das hat absolute Priorität“, sagt Feuerwehrsprecher Stefan Deitel. Sollten dort Säuren auslaufen oder weggeschwemmt werden, wären Menschen und Umwelt massiv gefährdet. „Wir bitten, nur noch den Notruf zu wählen, wenn Lebensgefahr besteht“, sagt Deitel. Die Feuerwehr könne gerade keine Keller mehr leerpumpen. „Selbst wenn wir das machen würden, wird der Keller wieder vollaufen.“ Ein großes Problem ist, dass die Feuerwehr aktuell wegen der angespannten Lage keine Kräfte aus anderen Städten anfordern kann. Auch Sandsäcke sind Mangelware.

Update (20.02 Uhr): Die Feuerwehr bittet dringend um Verständnis dafür, dass sie aktuell nicht mehr zu vollgelaufenen Kellern ausrücken kann. Aktuell haben Störfallbetriebe absolute Priorität. Die Einsatzlage ist so angespannt, dass keine Kräfte aus anderen Städten nachrücken können.

Update (19.50 Uhr): Der Hönnepegel steigt unaufhörlich. Mittlerweile liegt der Wasserstand am Pegel in Menden bei 3,12 Meter. Das ist schon 20 Zentimeter höher als beim Rekordhochwasser 2007. Für diese Hochwasserstufe gibt es schon keine Kategorie mehr.

Die kleine Bieber in Lendringsen ist zu einem reißenden Fluss geworden. Wasser dringt in zahlreiche Häuser ein.
Die kleine Bieber in Lendringsen ist zu einem reißenden Fluss geworden. Wasser dringt in zahlreiche Häuser ein. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Update (19.43 Uhr): Das Gut Rödinghausen wird überflutet. Wasser ist von hinten in das mit einem Millionenaufwand renovierte Gebäude eingedrungen. Der Keller steht bereits hoch unter Wasser. Am Pegel Menden beträgt die Höhe jetzt 3,04 Meter.

Das selbe Grundstück an der Balver Straße zehn Minuten später: Die Fläche ist komplett überflutet.
Das selbe Grundstück an der Balver Straße zehn Minuten später: Die Fläche ist komplett überflutet. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Update (19.18 Uhr): Der Pegelstand im Menden hatte am Abend den Stand von drei Metern überschritten, für die Einsatzkräfte eine kritische Marke. Um 18.45 Uhr lag er bei 3,01 Meter. Es ist zu ersten Überflutungen gekommen. Es scheint auch Probleme mit dem Notruf zu geben. Anwohner an der Balver Straße versuchen verzweifelt, das Wasser mit Blumenerde-Säcken aufzuhalten.

Update (18.45 Uhr): Die Bundesstraße 7 Richtung Hemer ist gesperrt. Auch die Hönneinsel wurde komplett gesperrt weil es zu Überflutungen kommt. Der Bringhof soll unter Wasser stehen. In den Stadtteilen sind mehrere kleine Straßen gesperrt. Auch zwischen Langschede und Fröndenberg ist die Straße erneut gesperrt. Am Gymnasium an der Hönne versucht die Feuerwehr, die Baustelle des Anbaus zu retten. Pumpen laufen. Die Einsatzkräfte gehen aber wegen des stetig steigenden Wasserstandes kaum davon aus, dass sie die Einsatzstelle halten können. Vor allem Zuflüsse wie die Bieber in Lendringsen und die Oese sind weit über die Ufer getreten. Die Feuerwehr ist zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. In vielen Fällen können die Einsatzkräfte nur noch zusehen, wie das Wasser weiter steigt.

Der Keller am Gut Rödinghausen läuft voll. Wasser dringt durch den Garten ein.
Der Keller am Gut Rödinghausen läuft voll. Wasser dringt durch den Garten ein. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Update (18.10 Uhr): Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße. Sie wurden vollkommen vom Unwetter überrascht. Aktuell kann steigt der Pegel minütlich. Zunächst hatten die Anwohner noch versucht, das Wasser mit Schiebern aus dem Haus zu bekommen. Mittlerweile mussten sie die Rettungsversuche aufgeben.

Auch an anderen Stellen sind bereits Kellerschächte vollgelaufen. Im Innenstadtbereich fehlen nur noch wenige Zentimeter bis zur Überflutung. Die Feuerwehr fährt alle kritischen Punkte ab.

Märkischer Kreis ruft Großschadenslage aus

Der Märkische Kreis hat mittlerweile eine Großschadenslage ausgerufen und koordiniert alle Einsätze mit einem zentralen Krisenstab. Die Mendener Feuerwehr besetzt unterdessen alle Gerätehäuser mit freiwilligen Kräften. 30 Mann und sechs Fahrzeuge sind bereits zur überörtlichen Hilfe nach Hemer ausgerückt.

Anwohner versuchen mit Blumenerde das Hochwasser aufzuhalten.
Anwohner versuchen mit Blumenerde das Hochwasser aufzuhalten. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Der Pegel steigt aktuell um fünf Zentimeter in fünf Minuten. Bei der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2007 stiegt die Hönne bis auf 2,90 Meter an. Dabei standen aber auch schon Teile der Innenstadt hüfthoch unter Wasser. „Wir hoffen, dass die Schutzmaßnahmen der vergangenen Jahre sich positiv auswirken“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Die Stadtverwaltung will sich aktuell nicht auf einen kritischen Wert festlegen, ab dem weitere Überflutungen drohen. Die Stadtverwaltung und die Feuerwehr gehen von kritischen Stunden aus, die jetzt bevorstehen.

Der Pegel der Hönne in Menden lag am Mittwochmorgen (14. Juli 2021) um 7 Uhr noch bei gut 80 Zentimetern. Das war noch weit vom Mittleren Hochwasser bei 1,90 Meter entfernt. Binnen weniger Stunden schnellte er bis um 13 Uhr auf 1,75 Meter an, das Sechsfache vom Vortag. Der höchste Wasserstand in diesem Jahr war bislang Ende Januar bei 1,30 Meter. Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz stellt die Daten zur Verfügung. +++ Das könnte Sie auch interessieren: Die Feuerwehr in Menden wappnet sich für neuen Starkregen +++

Durchflussmenge der Ruhr bei Fröndenberg massiv erhöht

In Fröndenberg hat sich die Durchflussmenge der Ruhr binnen weniger Stunden massiv erhöht. Dienstag hatte die Durchflussmenge am Pegel Langschede noch bei weniger als 20 Kubikmetern pro Sekunde gelegen. Mittwoch um 11.15 Uhr lag sie laut Ruhrverband bei knapp 65 Kubikmetern, nur zwei Stunden später um 13.30 Uhr schon bei 85 Kubikmetern. Gleichzeitig steigt der Wasserstand deutlich an. Genaue Daten liegen nicht vor. Der Pegelstand beim Ruhrverband ist gestört und wird aktuell nicht übermittelt. +++ Auch interessant: Die Feuerwehr Fröndenberg wappnet sich für neuen Starkregen +++

Verantwortlich für den steigenden Pegel an der Ruhr ist laut Ruhrverband auch das gezielte Ablassen von Wasser aus den Talsperren. Der Gesamtzufluss liege am Mittwochmorgen um 7 Uhr bei 51,3 m³/s. Die Gesamtabgabe der Talsperren dagegen betrage 76,4 m³/s.

Prognose: Stadt Menden hat bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen

Hochwasser der Hönne in Menden: Stand an der Oberen Promenade in Menden gegen 17.15 Uhr.
Hochwasser der Hönne in Menden: Stand an der Oberen Promenade in Menden gegen 17.15 Uhr. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

„Aufgrund der angekündigten Unwetterlage muss mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Abflüsse gerechnet werden“, teilt der Ruhrverband mit.

„Es sind Vorbereitungen getroffen worden“, sagt der Mendener Stadtsprecher Johannes Ehrlich. „Beim Bauhof wurden Bereitschaften eingerichtet.“ Die Stadt habe vorsichtshalber Spundwände gesetzt und schweres Gerät bereitgestellt. „Es sind auch die Durchlässe von Flüssen kontrolliert worden“, sagt Ehrlich. Erneut zahle sich aus, dass Menden umfangreich vorgesorgt habe: „Zum Glück haben wir unser Hochwasserschutzkonzept.“

Der städtische Gewässerbeauftragte Rainer Lückermann und Ökologe Philipp Zimpel sind seit dem Morgen im Stadtgebiet unterwegs. Sie beobachten die kritischen Stellen. Dazu gehören die Rückhaltebereiche der Oese, aber auch Durchflüsse der Hönne: „Viel mehr als aktuell zu beobachten, können wir nicht“, sagt Johannes Ehrlich. „Wenn es gefährlich wird, alarmieren die beiden die Feuerwehr und den Bauhof. Dann müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden.“

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