Menden. Erste Bilanz von Feuerwehr und Stadt: In Menden bei 144 Einsätzen keine Verletzten. Bürgermeister dankt Bevölkerung für Zusammenhalt.

Zwölf städtische Gebäude sind durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden, erklärt die Stadtverwaltung Menden in einer ersten Bilanz zum Jahrhundert-Hochwasser. Am stärksten betroffen seien das Areal des Schmelzwerks, die gerade sanierte Volkshochschule mit Sporthalle und Musikschule sowie das Gymnasium an der Hönne inklusive Sporthalle und Neubau (die WP berichtete). Die genauen Schäden an allen betroffenen Gebäuden werden in den kommenden Tagen ermittelt und beziffert. Aber auch zahlreiche Wohnhäuser in Menden sind vom Hochwasser beschädigt, teilweise sind nach wie vor Keller voller Wasser.

144 Einsätze der Feuerwehr abgearbeitet – Straßen und Brücken wieder in Betrieb

Zugleich gibt auch Nachrichten über Glück im Unglück. An allererster Stelle: Nach aktuellem Stand hat es in Menden weder Verletzte noch gar Totegegeben, nicht in der Bevölkerung und nicht bei den vielen Einsatzkräften. Bis Donnerstag, 17 Uhr, war die Mendener Feuerwehr zu 144 Einsätzen im gesamten Mendener Stadtgebiet gerufen worden. Bis zum Abend waren alle diese Einsätze abgearbeitet. Die Lage hat sich über den Donnerstag verteilt zusehends entspannt, Hönne und Oese sind in ihre Flussbetten zurückgekehrt und vielerorts ist das Wasser abgelaufen. Die Abteilung Straßenbau meldet, dass zahlreiche Brücken im Stadtgebiet überprüft wurden, ohne dass bislang größere Schäden festzustellen seien. Auch müssen zwar nach wie vor viele Straßen gereinigt werden, doch die meisten konnten im Laufe des Donnerstags wieder freigegeben werden. Aktuell ist lediglich ein Fuß- und Radweg im Bereich Abtissenkamp gesperrt. Der Neubau am Hönne-Gymnasium könne weitergehen.

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Mendener Einsatzkräfte verhindern Überflutung der Galvanik bei Kludi

Wochenmarkt läuft wie gewohnt

Der Wochenmarkt in der Mendener Innenstadt ist nicht von Aufräumarbeiten betroffen und läuft am Freitag seit dem frühen Morgen bereits wie gewohnt.

Dank der Einsätze der Feuerwehr, die von einem Löschzug aus Detmold unterstützt wurde, und des Technischen Hilfswerks (THW) habe vielerorts Schlimmeres verhindert werden können, heißt es weiter. So konnte in der Nacht unter anderem die Überflutung der Galvanik bei Kludi abgewendet werden, wo große Mengen Chemikalien gelagert sind. Zwischenzeitlich musste auch die Tiefgarage der Hansa-Seniorenwohnanlage an der Bodelschwinghstraße gesichert werden, zusätzlich zu zahlreichen weiteren Einsätzen. Auch das Mendener Ordnungsamt, die Umweltabteilung, der Mendener Baubetriebshof, die Stadtentwässerung Menden und die Stadtwerke Menden waren im Einsatz.

Bürgermeister Schröder lobt die Bevölkerung für Umsicht und Solidarität

Wie gebügelt: So sieht die Uferböschung der Hönne nach dem Hochwasser in Menden aus.
Wie gebügelt: So sieht die Uferböschung der Hönne nach dem Hochwasser in Menden aus. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Lange hatte es danach ausgesehen, als würde Menden mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davonkommen. Am späten Mittwochnachmittag und in der Nacht auf Donnerstag stiegen die Pegel von Hönne und Oese dann aber doch so unerwartet und rasant, dass Menden ein Jahrhundert-Hochwasser erfahren musste. Jetzt werden nach und nach die Schäden sichtbar, die die Wassermassen hinterlassen haben. Einig zeigen sich die Verantwortlichen von Feuerwehr und Stadtverwaltung in der Einschätzung, dass sich die Mendener Bürgerinnen und Bürger in dieser Katastrophenlage vorbildlich und solidarisch verhalten hätten. Allen, die sich an den Einsätzen beteiligt haben, den Bürgerinnen und Bürgern, die mit zahlreichen Hilfsangeboten an die Einsatzkräfte herangetreten sind, dankt Bürgermeister Dr. Roland Schröder in einer kurzen Videobotschaft, die auf den Sozialen Medien und der Internetseite der Stadt veröffentlicht ist. Schröder erwähnt darin auch die zahlreichen kleinen Hilfeleistungen, wenn Anwohner etwa betroffenen Nachbarn oder den Einsatzkräften Butterbrote schmierten oder sie anderweitig versorgten.

Sperrmüll-Sonderabfuhr für Mobiliar aus überfluteten Kellern soll kommen

Auch an den kommenden Tagen werde das Hochwasser Menden beschäftigen. Der Immobilienservice Menden ISM hat unterdessen damit begonnen, die Schäden an städtischen Gebäuden zu erfassen. Die Stadtverwaltung habe bereits Kontakt zum zuständigen Zweckverband für Abfallbeseitigung aufgenommen. In der kommenden Woche wird es, voraussichtlich am Donnerstag, eine Sonderabfuhr für Sperrmüll geben. Näheres werde der ZfA noch bekannt geben. Zudem würden weitere Hilfsangebote geprüft und durch die Stadtverwaltung koordiniert. Weitere Informationen sollen in den kommenden Tagen folgen.