Bösperde. . Schon wieder wurden in Bösperde Kinder, die eigentlich mit dem Bus zu Schule fahren wollten, stehen gelassen. Nachdem die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) bereits vor wenigen Tagen Kinder aus Bösperde nicht nach Halingen mitgenommen hatte, gab es am Montag einen neuen Ärger-Fall.

Thomas Iwanows neunjährige Tochter wollte mit dem Bus der Linie 27 vom Grenzweg in Bösperde zur Realschule Menden fahren. „Eigentlich sollte der Bus um 7.11 Uhr kommen“, berichtet der besorgte Vater. Der kam zwar, der Fahrer teilte den wartenden Kindern dann aber mit, dass der Bus rappelvoll sei und gleich der nächste Bus komme. Kurz darauf dann das gleiche Spiel mit dem nächsten Bus: Überfüllt, ein weiterer Fahrer folge. Der dritte Bus allerdings kam dann um 7.55 Uhr – zu spät.

„Da kann meine Tochter es ja nicht schaffen, pünktlich in der Schule zu sein“, erklärt Thomas Iwanow. Seine Tochter sei weinend nach Hause gekommen: „Zum Glück war ich zu Hause. Normalerweise wären wir auf der Arbeit gewesen.“

Die Familie brachte die Neunjährige dann kurzerhand mit dem Auto zur Schule. In den gut zwei Wochen, die seine Tochter nun die weiterführende Schule besuche, sei an kaum einem Tag bei Hin- und Rückfahrt alles glatt gelaufen, bilanziert der Vater.

"Das hat der Fahrer wohl verbaselt"

MVG-Pressesprecherin Marika Gomolka hat den Fall weitergegeben an den MVG-Schülerbetreuer.
MVG-Pressesprecherin Marika Gomolka hat den Fall weitergegeben an den MVG-Schülerbetreuer. © Guido Raith

MVG-Pressesprecherin Marika Gomolka hat den Fall an den MVG-Schülerbetreuer Jens Piepen­stock weitergegeben, der von den Problemen auf dieser Linie noch nichts wusste: „Er wird sich die Situation vor Ort anschauen“, verspricht Marika Gomolka. Dann sei die MVG auch in der Lage, hier nachzubessern und zum Beispiel zwei – größere – Gelenkbusse einzusetzen. Zurzeit sind dort ein Gelenkbus und ein Standardbus unterwegs. Doch könne solch eine Umstellung nicht von einem Tag auf den anderen erfolgen.

Bis dahin rät sie betroffenen Eltern, ihre Kinder nicht am Grenzweg, sondern an den Haltestellen Landwehr (7.12 Uhr) oder Bismarckstraße (7.15 Uhr) einsteigen zu lassen. Zwei weitere MVG-Gelenkbusse der Linie 27 steuern diese beiden Haltestellen an und bringen die Kinder dann ebenfalls Richtung Realschule/Schulzentrum Am Gelben Morgen.

Vor wenigen Tagen hatte bereits ein Busfahrer der MVG insgesamt 40 Schulkinder nicht zur Schule befördert. „Das hat der Fahrer wohl verbaselt“, erklärt damals Jochen Sulies von der MVG. „So etwas darf natürlich nicht vorkommen, und wir entschuldigen uns ausdrücklich dafür“