Wickede-Wimbern. . Im alten Marienkrankenhaus in Wickede-Wimbern können vorerst keine Asylbewerber aufgenommen werden. Bei den Raumluftmessungen vor Ort wurde eine Belastung mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) festgestellt. Doch die Pläne, dort eine Notunterkunft einzurichten, sind damit nicht vom Tisch.

Es ist nicht Asbest, wie Bürger aus Wickede zunächst vermutet hatten, sondern PCB. Bei den Raumluftmessungen im alten Marienkrankenhaus wurde eine Belastung mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) festgestellt.

Nach Angaben der Bezirksregierung ist eine Anstrichfarbe auf abgehängten Holzdeckenplatten die Quelle. Asbest ist in dem Gebäude zwar verbaut worden. Eine Kontaminierung sei aber auszuschließen, sofern der Stoff nicht mobilisiert – also beispielsweise durch Bauarbeiten beschädigt – werde.

Mit der PCB-Belastung sind die Pläne der Bezirksregierung geplatzt, in Wimbern kurzfristig eine Asylbewerber-Notunterkunft einzurichten. Abteilungsleiter Michael Kirchner: „Auch eine mögliche Inbetriebnahme als Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) ist angesichts der Untersuchungsergebnisse in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr umsetzbar.“ Mittelfristig werde weiter angestrebt, das alte Krankenhaus als Unterbringungseinrichtung für Asylbewerber zu nutzen.

In Wimbern ist man erleichtert über den Zeitgewinn

Im Verein Dorf Wimbern freut man sich über die Mitteilung aus Arnsberg, die am späten Nachmittag veröffentlicht wurde. „Wir sind erleichtert über den Zeitgewinn“, sagt Vorstandsmitglied Christian Meier. Gegen eine Notunterkunft habe man sich nicht gesperrt, wohl aber gegen eine ZUE. Die Pressemitteilung der Bezirksregierung lasse allerdings Fragen offen. „Unter anderem: Wer bezahlt die Renovierung?“, will Meier wissen.

Eine Sprecherin des katholischen Hospitalverbundes Hellweg sagte gestern, dass darüber noch beraten werden müsse.

Unterdessen ist offen, inwieweit frühere Patienten und Mitarbeiter des Hospitals gesundheitlich belastet worden sein könnten. Der katholische Hospitalverbund, der das Krankenhaus betrieben hatte und der das Gebäude jetzt an das Land NRW vermietet, hat eigenen Angaben zufolge keine Erkenntnisse über Beschwerden. Der langjährige Betriebsarzt habe jedenfalls keine Hinweise darauf. Die gemessenen PCB-Werte könnten deshalb so hoch sein, weil das Gebäude anderthalb Jahre hermetisch abgeschlossen gewesen sei, heißt es von Seiten des Hospitalverbundes. Während des Normalbetriebs sei ständig gelüftet worden.