Wickede-Wimbern. . Wie es mit der Notunterkunft für Flüchtlinge in Wimbern weitergeht, ist offen, obwohl das Ergebnis von Schadstoffuntersuchungen Experten zufolge binnen weniger Tage vorliegen könnte.

Aus Freitag wurde Montag. Aus Montag wurde Dienstag, vielleicht aber auch Mittwoch oder „im Laufe dieser Woche“.

Zwei Wochen ist es her, dass die Bezirksregierung einen „Verdacht auf eine Kontamination mit Schadstoffen“ – sprich: Asbest – im ehemaligen Marienkrankenhaus von Wimbern bestätigt hat. Die Klinik in dem 800-Einwohner-Ort sollte zur Notunterkunft für Asylbewerber hergerichtet werden. Und hätte die Bezirksregierung aufgrund der Hinweise auf Schadstoffe nicht einen Baustopp verhängen müssen, so hätten die ersten Flüchtlinge vielleicht bereits einziehen können.

Stattdessen wurden Raumluftproben genommen – und die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollten nach Auskunft der Bezirksregierung eigentlich bereits in der vergangenen Woche vorliegen. Doch dann wurde aus Freitag Montag, und aus Montag wurde „im Laufe der Woche“.

Keine Kleinigkeit

Dabei kann das Ergebnis einer Raumluftuntersuchung „innerhalb von höchstens drei Werktagen“ vorliegen, erklären die Experten vom Sachverständigenbüro Richardson in Witten. Und eine Materialprobe sei innerhalb von ein bis zwei Tagen analysiert, so Martina Clemens-Ströwer, Sachverständige für Baubiologie aus Welver. „Eine Stunde“, mehr will man beim TÜV-Nord nicht brauchen, um eine Probe unter dem Rasterelektronenmikroskop zu untersuchen. Ein ausführliches schriftliches Gutachten zu erstellen, das könne jedoch schon ein paar Wochen dauern, fügt Clemens-Ströwer noch hinzu.

Man wolle sich aber erst dann dazu äußern, wenn alle Ergebnisse und alle Analysen „in Gänze“ vorliegen, heißt es aus der Arnsberger Bezirksregierung auf die Frage, warum die Öffentlichkeit bisher noch nicht informiert werden konnte. Es gehe schließlich nicht um Kleinigkeiten. Vielmehr müssten aus dieser Analyse auch Schlussfolgerungen gezogen werden, wie es mit der Notunterkunft weitergehen könne.

Wobei sich die Vermutung aufdrängt, dass die Behörde ein Ergebnis wohl längst veröffentlich hätte, wenn die Raumluftuntersuchungen oder Materialproben keine Hinweise auf Asbest ergeben hätten. Eine Überraschung wäre eine solche Schadstoffbelastung ­ohnehin nicht, denn das Krankenhaus wurde Ende der 60er-Jahre gebaut, als der Stoff zum Brandschutz häufig verwendet wurde. Und bereits Anfang dieses Jahres hatte der Wickeder Architekt Paul Schüpstuhl die Behörde schriftlich auf eine mögliche Belastung hingewiesen.