Wimbern/Menden. .

Unzählige Mendener kennen das alte Marienkrankenhaus, weil sie selbst als Patient dort gelegen haben oder Patienten besucht haben. Sorgen um ihre Gesundheit aufgrund einer möglichen Asbest-Belastung müssen sie sich wohl nicht machen.

Asbest ist in der Regel nur schädlich, wenn Fasern freigesetzt werden. Bei einem Umbau zur Asyl-Notunterkunft mit Eingriffen in die Bausubstanz könnte dies aber der Fall sein. Jedenfalls hat die Bezirksregierung aufgrund einer möglichen Schadstoff-Belastung einen Baustopp verhängt. Das Wort „Asbest“ möchte in Arnsberg noch keiner in den Mund nehmen. Erst in der kommenden Woche will man sich zu konkreten Stoffen äußern.

Alter Walram-Schüler

Der Wickeder Architekt Paul Schüpstuhl hat aber keine Scheu, über das zu sprechen, was er weiß. „Ich habe die Bezirksregierung bereits Anfang des Jahres darauf aufmerksam gemacht, dass Asbest in dem Gebäude ist.“ Diese Informationen habe er von Handwerkern, mit denen er zusammenarbeite. „Und sie sind wasserdicht.“ Außerdem wisse er aus eigener Anschauung, dass dort Asbest verbaut sei. „Ich habe als alter Walram-Schüler in den 60er Jahren dort an der Bushaltestelle gestanden und den Bau verfolgt.“ Schüpstuhl sagt, dass die Bezirksregierung seine Informationen monatelang nicht verwertet habe. „Die haben das auf die lange Bank geschoben.“

Die schadstoff-bedingte Verzögerung kommt den Wimbernern nicht ungelegen. „Wir sind nicht traurig darüber“, sagt Christian Meier, Vorstand des Vereins Dorf Wimbern. Bekanntlich protestieren die Wimberner gegen die Asyl-Unterkunft, weil sie finden, dass die Relation von 500 Flüchtlinge zu rund 830 Einwohnern nicht stimmt. „Wir wehren uns nicht gegen eine Notunterkunft für drei oder vier Monate“, sagt Meier. Er fürchtet aber, dass eine Notunterkunft ein „Einstieg durch die Hintertür“ für eine Dauerlösung werden könnte.