Menden. .

Eines darf als wissenschaftlich erwiesen gelten: Die Mendener Narren von der MKG Kornblumenblau haben im vergangenen Jahr immer schön ihre Teller leer gegessen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass gestern solch traumhafte Bedingungen beim Mendener Tulpensonntagszug herrschten: Eiskalt, aber ein strahlend blauer Himmel.

Tausende säumten den Zugverlauf von der Schützenstraße bis zur Unnaer Straße, um die vielen Gruppen und Wagen zu bestaunen und zu beklatschen. Hauptperson war natürlich Karnevalsprinz Frank Börsken mit seiner Prinzessin Ina. Und der Narren-Regent zeigte sich äußerst großzügig.

Schon am „Dicken Baum“ warf er derart viel Kamelle, dass man Angst haben konnte, dass sie ihm zwischendurch ausgehen. Na ja, es ging dann doch noch alles gut, schließlich hatten die Kornblumenblauen satte drei Tonnen Süßes geordert.

Höchstleistungen der Tanzgarden und der Pömpelgarde

Sportliche Höchstleistungen waren da zu sehen: Natürlich bei den Profis von den Tanzgarden. Aber zum Beispiel auch bei der Pömpelgarde. Da packten sich die Männer bei den Händen, um einen ihrer Kollegen aufzufangen, der angeflogen kam. Das kommentierte einer der Zuschauer am Rand nur ganz trocken: „Je oller, desto doller.“

Es gab echte Hingucker-Wagen: Zu Beispiel die riesige Ente der Brockhausener Schützen oder ein ganzes Aida-Kreuzfahrtschiff, mit dem die Hüingser unterwegs waren. Was durchaus erstaunlich war: Es gab relativ wenig Politisch-Bissiges im Karnevalszug zu sehen. Und das nach einem Jahr, das mit gescheiterter Abwahlinitiative, Schuldiskussionen, Sparpaket und vielem mehr doch eigentlich reichlich Stoff geboten hätte.

Hüingser mit Aida-Schiff im Umzug aktiv

Einige griffen es auch auf: Etwa der Bürgerbusverein, der Mendens Schlaglochpisten thematisierte. Oder aber die Hüingser, die mit einem Schild an ihrem Aida-Schiff („Die Republik wacht auf“) den Kampfeswillen des Dorfes kund taten. Sehr schön und intelligent auch die Gruppe, die positive und negative Schlagzeilen des vergangenen Jahres auf ihrem Wagen thematisierte und fragte: „Ist Menden dem Himmel schon so nah? Oder bleibt es die Hölle, wie es war?“

Und natürlich ist auch diese Nachricht gut und wichtig: Polizei und Ordnungsamt zogen ein positives Fazit. Es gab keine besonderen Vorkommnisse.